Aktuelle Warnung vor Schockanrufen durch falsche Polizeibeamte

 |  von Thomsen / Foerde.news

Flensburg

Flensburg – Flensburg / Kreis Schleswig-Flensburg - Seit Dienstagnachmittag (04.06.2024) häufen sich in Flensburg und im Kreis Schleswig-Flensburg erneut Schockanrufe durch falsche Polizeibeamte. Besonders tragisch verlief ein Fall, bei dem eine 69-jährige Rentnerin um einen mittleren fünfstelligen Betrag betrogen wurde. Die Polizei warnt eindringlich vor dieser perfiden Masche.

„Am Dienstagnachmittag wurden falsche Polizeibeamte aktiv und erbeuteten bei einer 69-jährigen Frau aus dem nördlichen Kreisgebiet einen erheblichen Bargeldbetrag,“ berichtet Dennis Bremer, Pressesprecher der Polizeidirektion Flensburg. „Eine angebliche Polizeikommissarin kontaktierte die Geschädigte über das Festnetztelefon und behauptete, ihre Tochter habe einen Verkehrsunfall verursacht, bei dem eine schwangere Frau ums Leben gekommen sei. Zur Vermeidung einer Gefängnisstrafe solle die Rentnerin 125.000 Euro zahlen.“

Unter erheblichem Druck, verstärkt durch einen vermeintlichen Staatsanwalt, hob die Seniorin schließlich einen mittleren fünfstelligen Betrag ab. „Die Täter agierten äußerst überzeugend,“ erklärt Bremer weiter. Gegen 16.00 Uhr übergab die geschockte Frau das Geld, verpackt in einem türkisfarbenen Stoffbeutel mit weißen Segelschiffen, auf dem Parkplatz des Flensburger Rathauses in der Straße Am Pferdewasser an den Abholer.

Der männliche Abholer wird als etwa 40 Jahre alt mit blondem, mittellangem Haar beschrieben. Er trug ein helles, möglicherweise beigefarbenes T-Shirt und eine helle Hose.

„Wir suchen Zeuginnen und Zeugen, die am Dienstagnachmittag im Bereich des Rathauses auffällige Personen oder die Geldübergabe gesehen haben,“ appelliert Bremer. Hinweise nimmt die Kriminalpolizei Flensburg unter der Telefonnummer 0461 484-0 entgegen. Weitere Schadensfälle seien bisher nicht bekannt.

Die Polizei gibt folgende Ratschläge zum Umgang mit derartigen Anrufen:

  • Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen und legen Sie einfach auf.
  • Geben Sie am Telefon keine Details zu Ihren finanziellen Verhältnissen preis.
  • Rufen Sie beim geringsten Zweifel bei der Behörde an, von der die angebliche Amtsperson kommt. Suchen Sie die Telefonnummer der Behörde selbst heraus oder lassen Sie sich diese durch die Telefonauskunft geben.
  • Lassen Sie grundsätzlich keine Unbekannten in Ihre Wohnung.
  • Fordern Sie von angeblichen Amtspersonen, zum Beispiel Polizisten, den Dienstausweis.
  • Die Polizei wird Sie niemals um Geldbeträge bitten.
  • Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen.

Dennis Bremer betont abschließend: „Bleiben Sie wachsam und melden Sie verdächtige Anrufe sofort der Polizei.“