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Einsatzkräfte blockiert: Baustelle an der Bahnhofstraße sorgt für gefährliche Engpässe bei der Feuerwehr
von Thomsen / Foerde.news

Flensburg – Die Flensburger Berufsfeuerwehr schlug bereits am 8. April auf ihren Social-Media-Kanälen Alarm: Die aktuelle Verkehrssituation rund um ihren Standort an der Ecke Munketoft/Bahnhofstraße bringe nicht nur den regulären Ablauf durcheinander, sondern könne im Ernstfall lebensbedrohliche Folgen haben. Der Grund: Die dringend nötigen Bauarbeiten an den Fernwärmeleitungen führen zu Sperrungen, die den Einsatzweg der Feuerwehr massiv behindern.
Die Sanierung der maroden Fernwärmeleitungen schreitet in Flensburg weiter voran. Doch was für den kommenden Winter unerlässlich ist, bringt aktuell erhebliche Verkehrsprobleme mit sich – insbesondere für die Berufsfeuerwehr der Stadt. Seit dem 7. April ist die Bahnhofstraße auf Höhe der Munketoft vollständig gesperrt. Genau dort, an der Ecke Munketoft/Bahnhofstraße, hat die Flensburger Berufsfeuerwehr seit 1954 ihren Standort.
Durch die Umleitung des Verkehrs über die Munketoft hat sich die Verkehrssituation dramatisch zugespitzt. Neben dem regulären PKW- und LKW-Verkehr werden nun auch Busse der Aktiv-Bus-Linie über den Bereich geführt – mit teils gefährlichen Konsequenzen.
Gesperrte Straße, blockierter Vorplatz
„Es kommt immer wieder vor, dass Fahrer unseren Vorplatz als Wende- oder Parkfläche missbrauchen“, erklärt Feuerwehrchef Carsten Herzog im Gespräch mit Förde.news. In Einzelfällen seien Fahrzeuge dort sogar abgestellt worden, während deren Besitzer einen Termin im benachbarten Ärztezentrum wahrnahmen – trotz klarer Verbotsbeschilderung.
Seit der Sperrung der Bahnhofstraße hat der Durchgangsverkehr vor dem Feuerwehrgebäude deutlich zugenommen. Das führt nicht nur zu Staus, sondern behindert im Ernstfall die Einsatzbereitschaft. „Wenn ein Linienbus von beiden Seiten kommt und sich dann auch noch ein LKW-Fahrer bei uns auf dem Vorplatz festfährt, können wir im Notfall nicht ausrücken – das ist lebensgefährlich“, so Herzog.
Busverkehr soll verlegt werden – doch Umsetzung stockt
Die Aktiv-Bus GmbH hat auf die Kritik bereits reagiert. Fahrdienstleiter Manfred Schlotfeld bestätigte gegenüber der Redaktion, dass eine verkehrsrechtliche Anordnung zur Verlegung der Bushaltestelle bereits in die Wege geleitet wurde. Künftig sollen Busse, die vom Deutschen Haus kommen, an einer früheren Stelle in der Bahnhofstraße halten – noch vor dem Gelände der Feuerwehr.
Allerdings fehlten bis zum Donnerstagvormittag jegliche Parkverbotsschilder, die die neue Regelung absichern sollen. Auf Nachfrage bei Herrn Schlotfeld erklärte dieser, man werde sich der Angelegenheit umgehend annehmen. Mittlerweile stehen an der zukünftigen Haltestelle zwei Schilder der Aktiv-Bus.
Verstöße gegen Verkehrsregeln häufen sich
Neben dem Problem an der Bahnhofstraße gibt es auch an der Waitzstraße massive Regelverstöße. Fahrzeugführer, die vom Campus kommen, biegen regelmäßig verbotswidrig nach links ab – trotz eindeutiger Beschilderung. Lediglich Einsatzfahrzeuge sowie seit dem 8. April auch Linienbusse sind dort zugelassen.
Innerhalb von nur zehn Minuten waren rund 20 Fahrzeuge zu beobachten, die das Durchfahrtsverbot missachteten – darunter nicht nur ortsfremde Fahrer, sondern auch Taxis, Lieferdienste und sogar LKWs mit SL-Kennzeichen.
Ein Vorfall brachte kürzlich den Verkehr auf der Munketoft zum Stillstand: Ein LKW war verbotswidrig in die Straße eingefahren, als ihm ein Linienbus entgegenkam und zwei weitere hinter ihm folgten. Der Bus musste auf den Vorplatz der Feuerwehr ausweichen und dort warten – käme in diesem Moment ein Einsatz, hätte das fatale Folgen.
Polizei sieht derzeit keinen Handlungsbedarf
Auf Nachfrage erklärte die Pressestelle der Polizeidirektion Flensburg, man kenne die Verkehrssituation. Allerdings sei man bislang nicht darüber informiert worden, dass es bereits zu konkreten Verkehrsbehinderungen gekommen sei. Zwar werde im Rahmen regulärer Verkehrskontrollen auf Fehlverhalten reagiert, gezielte Maßnahmen oder Schwerpunktkontrollen seien derzeit jedoch nicht geplant.
Die Sperrung der Bahnhofstraße soll nach derzeitigem Stand bis Ende August andauern. Für die Einsatzkräfte bleibt zu hoffen, dass bis dahin praktikable Lösungen gefunden werden – bevor der nächste Alarm zu spät erreicht wird.
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