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Gemeinsam miteinander - Polizei, Stadt und Moscheevereine treffen sich regelmäßig

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Vertreter der Flensburger Moscheevereine, der Polizei und Mitarbeiter der Stadt Flensburg Foto:Polizeidirektion Flensburg

   Wir sind kein Arbeitskreis, kein Gremium und kein Rat für Sicherheit", sagt Ramazan Kapusuzoglu mit einem nachdenklichen Lächeln. "Wir sind einfach nur Menschen aus Flensburg, die sich persönlich gut kennen gelernt haben und einen Kontakt auf Augenhöhe pflegen". Ramazan Kapusuzoglu  gehört zur Eyyup Sultan Gemeinde und engagiert sich schon seit Jahren für ein besseres Islamverständnis.

Er ist gut vernetzt und kennt viele interessante Menschen aus der Region. Durch die  entstandene Kooperation, die  ohne großen Vorlauf im Juni 2015 startete, haben sich auch für ihn, wie auch  für alle anderen Beteiligten, neue Türen geöffnet. Es ist ein großes Anliegen der Moscheevereine, einen Beitrag für das gesellschaftliche Miteinander in Flensburg zu leisten. An dieser Stelle äußert Ralf Kock, Leiter des 2. Polizeirevieres Flensburg, dass auch Vorurteile bei der Polizei vorhanden sein können und diese lassen sich eben nur durch persönliche Kontakte auflösen. "Ich habe den Eindruck, dass wir mit der Polizei, der Stadt Flensburg und den Moscheevereinen Schulter an Schulter einen Beitrag zur Völkerverständigung und Sicherheit in der Gesellschaft leisten", sagt Ramazan Kapusuzoglu und der Imam der Eyyup Sultan Moschee, Mehmet Sabanci, fügt hinzu: "Und genau das ist unser Anliegen. Wir lieben Flensburg! Hier ist unser zu Hause"! Peter Rohrhuber, Koordinator für Integration der Stadt Flensburg bekräftigt dieses und fügt hinzu, dass 2010 die Ratsversammlung einstimmig das Integrationskonzept verabschiedet hat, dessen zentrales Ziel die Verbesserung des interkulturellen Zusammenlebens der Menschen aus 130 Nationen ist. Bei den ersten Zusammenkünften gab es neben dem inhaltlichen Austausch eine Besonderheit, die allen Beteiligten wohl in Erinnerung bleiben wird: Essen und Trinken mit individuellen Köstlichkeiten aus der türkischen, arabischen und deutschen Küche. 

Das Faszinierende dabei war, wie viel die Teilnehmer über sich selbst preisgaben und sich den anderen gegenüber öffneten. Hier ging für alle offensichtlich  ein Wunsch in Erfüllung, es fehlte bislang nur an der Initialzündung.  Heute können wir sagen, dass aus dem Gesprächskreis heraus sogar Freundschaften entstanden sind. Neben dem Austausch zu Themen wie Nachbarschaft und Sicherheit, entstanden auch Ideen für gemeinsame Projekte, wie z.B. Orientierungsveranstaltungen für Flüchtlinge in den städtischen Unterkünften. Und diese Idee wurde dann auch gleich umgesetzt: Dabei ging es inhaltlich um örtliche Strukturen, unser gesellschaftliches Miteinander und um die Einhaltung von Gesetzen. Die Flüchtlinge waren überwältigt, insbesondere von der Warmherzigkeit der vortragenden Polizisten Kerstin Ellendt und Michael Dubbert-Schulz. Einige bedankten sich mit Tränen in den Augen. Was vor ein paar Jahren noch als schwer umsetzbar galt, wird heute erfolgreich praktiziert. Dennoch, auch in Flensburg gibt es Irritationen: "Meine Frau wurde wegen ihres Kopftuches in der Flensburger Innenstadt als Terroristin bezeichnet", berichtet ein Gruppenmitglied, was alle Beteiligten sichtlich erschüttert. Ebenso ist natürlich allen klar, dass Fehlverhalten grundsätzlich von beiden (von allen) Seiten möglich ist. Umso mehr ist unser gemeinsames Tun der richtige Impuls für unser Miteinander.

Wir haben es geschafft, unsere gegenseitigen Vorurteile abzubauen und das war wirklich nicht schwer. Im Frühjahr sind von den Moscheevereinen, der Stadt Flensburg und der Polizei weitere gemeinsame Projekte geplant, z.B. präventive Angebote für Jugendliche und muslimische Frauen. Alle Beteiligten freuen sich auf die Fortsetzung des gemeinschaftlichen Dialoges.

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