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Illegales Glücksspiel: Polizei und Generalstaatsanwaltschaft gehen gegen organisierte Kriminalität vor
von Thomsen / Foerde.news
In einer koordinierten Aktion haben die Generalstaatsanwaltschaft Schleswig-Holstein und die Polizeidirektion Kiel am Dienstag umfangreiche Durchsuchungen in Kiel, Flensburg und Neumünster durchgeführt. Hintergrund der Maßnahmen ist der Verdacht der unerlaubten Veranstaltung von Glücksspiel durch das illegale Aufstellen von Spielautomaten, insbesondere im Kieler Stadtteil Gaarden und an weiteren Standorten.
Justizministerin lobt konsequentes Vorgehen
Zu den Einsätzen äußerte sich Schleswig-Holsteins Justizministerin Kerstin von der Decken:
„Die Justiz geht äußerst konsequent gegen organisierte Kriminalität in Schleswig-Holstein vor.“ Die Landesregierung hat sich die Bekämpfung der organisierten Kriminalität zum Ziel gesetzt. Als Justizministerium setzen wir mit der vor einem Jahr gegründeten Ermittlungseinheit der Generalstaatsanwaltschaft wichtige Impulse. Der heutige Großeinsatz gegen das illegale Glücksspiel und Hintermänner aus dem Rockermilieu ist ein weiteres Beispiel dafür. Ich danke allen Kräften von Staatsanwaltschaft und Polizei für ihren großartigen Einsatz und die gute Zusammenarbeit.“
Einsatz in Flensburg sorgt für Aufsehen
Ein Großaufgebot von Polizei und Zoll rückte am Dienstagnachmittag an der Schiffbrücke in Flensburg aus. Ziel des Einsatzes waren der Nachtclub „White House“ und die Bar „Jay-ZZ“. Zahlreiche vermummte Einsatzkräfte durchsuchten die Gebäude, was an der sonst für Feierlichkeiten bekannten Vergnügungsmeile ein ungewohntes Bild abgab.
Gegen 15.30 Uhr erreichten mindestens zehn Einsatzfahrzeuge von Polizei und Zoll die Gegend rund um den Willy-Brandt-Platz. Ermittler verschafften sich Zutritt zu den Orten und durchsuchten den Anschein nach mehreren Räumen der Lokale. Gleichzeitig wurden verschiedene Personen vor Ort befragt. Über den genauen Hintergrund der groß angelegten Razzia äußerten sich die Einsatzkräfte jedoch zunächst nicht.
Der Einsatz erinnert an eine ähnliche Aktion vom 21. Juli dieses Jahres, bei der ebenfalls Kneipen am Willy-Brandt-Platz durchsucht wurden, darunter die nun erneut durchsuchten Etablissements.
Fokus auf Kiel und überregionale Ermittlungen
Im Rahmen der Durchsuchungen, die auch Kiel und Neumünster betrafen, wurden gerichtliche Beschlüsse für insgesamt 14 Objekte vollstreckt. Zudem erlassen die Behörden zwei Arrestbeschlüsse zur vorläufigen Sicherung von Vermögenswerten. „Wir haben erneut Beweismaterial und Vermögenswerte gesichert, die im Zusammenhang mit den unerlaubten Glücksspielaktivitäten stehen könnten“, erklärte Stephanie Lage, Sprecherin der Polizeidirektion Kiel.
Die Ermittlungen richten sich gegen mehrere Beschuldigte, denen vorgeworfen wird, eine Vielzahl von illegalen Spielautomaten aufgestellt und die Gewinne aus dem unerlaubten Glücksspiel eingestrichen zu haben. „Bereits im Dezember 2023 hatten wir in Kiel-Gaarden 58 illegale Spielautomaten sichergestellt. Die damaligen Erkenntnisse sind Grundlage der aktuellen Maßnahmen“, so Lage weiter.
Ob jemand verhaftet worden ist, wollte Lange aufgrund der laufenden Ermittlungen und Durchsuchungen am Dienstagabend nicht mitteilen.
Spezialeinheit gegen organisierte Kriminalität
Die Durchsuchungen sind Teil der Arbeit der im vergangenen Jahr eingerichteten Koordinierungs- und Ermittlungseinheit zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität (KE OK). Diese Einheit, die bei der Generalstaatsanwaltschaft Schleswig-Holstein angesiedelt ist, verfolgt gezielt Strategien gegen kriminelle Netzwerke. „Die KE OK bündelt Ressourcen und setzt Schwerpunkte, um komplexe Strukturen effektiv zu zerschlagen“, betonte ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft.
Trotz der sichtbaren Erfolge seien die Behörden vorsichtig: „Aufgrund der laufenden Ermittlungen können derzeit keine weiteren Details veröffentlicht werden“, erklärte Lage. Ziel sei es jedoch, die Hintermänner der kriminellen Strukturen aufzudecken und die illegal erzielten Gewinne konsequent einzuziehen.
Mit der Einrichtung der KE OK zeigt Schleswig-Holstein, dass der Kampf gegen die organisierte Kriminalität oberste Priorität hat. Die Einsätze in Kiel, Flensburg und Neumünster stehen exemplarisch für eine neue Entschlossenheit, dem kriminellen Treiben Einhalt zu Gebieten.
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