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Halbjahresbilanz 2021: Mehr als 100 Einsätze pro Tag für die DRF Luftrettung

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DRF - Christoph Europa 42 (Foto) ist im ersten Halbjahr 2021 zu insgesamt 809 und Christoph Europa 5, stationiert in Niebüll zu insgesamt 515 Einsätzen geflogen - Archivfoto: Thomsen

Die ersten sechs Monate der Jahres waren für die Crews der Hubschrauber und Flugzeuge der DRF Luftrettung wieder arbeitsreich: Die Luftretter*innen wurden 18.356-mal alarmiert, um schwer kranken oder verletzten Menschen schnellstmöglich und hochprofessionell medizinische Hilfe zu leisten. In den letzten Wochen bemerkten die Besatzungen darunter bereits einen Anstieg von Einsätzen im Zuge von Badeunfällen. Die Luftretter*innen sind dabei auch auf die Mithilfe der Badegäste angewiesen und appellieren daher an sie das Wasser zügig zu verlassen, wenn ein Hubschrauber sich nähert.

Ein Sturz eines Nichtschwimmers in tiefes Wasser, eine starke Strömung, die Badende in die Flussmitte zieht, plötzliche Erschöpfung bei einer eigentlich guten Schwimmerin - derzeit ereignen sich gehäuft teils tödliche Badeunfälle, häufig an unbewachten Badeseen und Flüssen. Auch die rot-weißen Hubschrauber der DRF Luftrettung sind regelmäßig im Einsatz, um vermisste Badende aus der Luft zu suchen oder die notärztliche Versorgung der Verunglückten zu übernehmen. Andreas Helwig, erfahrener Pilot der DRF Luftrettung und auch selbst immer wieder bei Badeunfällen im Einsatz, appelliert anlässlich der anstehenden Sommerferien nachdrücklich an Badegäste: "Verlassen Sie das Wasser sofort, wenn sich ein Hubschrauber nähert, da uns dies erheblich bei der Lokalisierung Hilfesuchender im Wasser hilft. Zudem trägt es auch zu Ihrer eigenen Sicherheit bei."

Bei einer möglichen Landung können Badegäste ebenfalls unterstützen: "Bei solchen Einsätzen ist es zudem wichtig, Liegeflächen schnell zu räumen und keine Gegenstände zurück zu lassen. So ermöglichen Sie eine zügige Landung direkt an der Einsatzstelle und können mithelfen, bei Ertrinkungsunfällen Leben zu retten", führt Helwig weiter aus. Laut der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) kam es allein im August 2020 zu einem Rekordanstieg von 117 Todesopfern. Für dieses Jahr befürchtet die Wasserrettungsorganisation sogar mehr Probleme und Zwischenfälle als bereits in der Saison 2020. Bedingt durch die Coronapandemie steht für viele Menschen wieder ein innerdeutscher Urlaub auf dem Programm. Damit verbunden sind oftmals Ausflüge an unbewachten Flüssen und Seen.

Einsatzgeschehen im ersten Halbjahr auf höchstem Niveau

Insgesamt wurden die Einsatzcrews der DRF Luftrettung im ersten Halbjahr 2021 in Deutschland zu 13.927 Notfalleinsätzen und 4.334 Intensivverlegungen alarmiert. Zudem starteten die Ambulanzflugzeuge weltweit zu 95 Einsätzen, die sie in 35 verschiedene Länder führten.

Am häufigsten versorgte die DRF Luftrettung bei Notfalleinsätzen im ersten Halbjahr Patient*innen mit Herzerkrankungen (20 Prozent), wie zum Beispiel Herzinfarkt, oder neurologischen Vorfällen (17 Prozent). Es folgen mit 11 Prozent Unfallopfer durch (Ab-)Stürze und mit 10 Prozent durch Verkehrsunfälle. Besonders bei Notfalleinsätzen sind die Luftretter*innen oftmals unschlagbar schnell: Innerhalb von 15 Flugminuten erreichen sie Einsatzorte in einem Radius von 60 Kilometern. In der Nacht waren die Crews der bundesweit elf 24-Stunden-Stationen ebenfalls gefordert: Rund 20 Prozent ihrer Einsätze führten die Luftretter*innen hier im ersten Halbjahr während der Nachtstunden durch. Bereits vor Jahren hat die Luftrettungsorganisation spezielle Verfahren für den Anflug von Einsatzorten bei Nacht entwickelt. Das Konzept umfasst unter anderem den Einsatz von zwei Pilot*innen mit Instrumentenflugberechtigung (IFR) sowie von Nachtsichtbrillen (NVGs). Die drei Windenstationen in Bautzen, Freiburg und Nürnberg ("Christoph 27") waren ebenfalls stark gefordert. In den ersten sechs Monaten 2021 verzeichneten sie 51 Windeneinsätze.

Der in Niebüll stationierte Hubschrauber der DRF Luftrettung Christoph Europa 5 leistete im ersten Halbjahr 2021 insgesamt 515 Einsätze, davon 362 in der Notfallrettung und 153 zum Transport kritisch kranker oder verletzter Patient*innen zwischen Kliniken. Die zwei in Schleswig-Holstein stationierten Hubschrauber der DRF Luftrettung wurden in den ersten sechs Monaten 2021 zusammen 1.324-mal alarmiert.

Der in Rendsburg stationierte Hubschrauber der DRF Luftrettung Christoph Europa 42 leistete im ersten Halbjahr 2021 insgesamt 809 Einsätze, davon 655 in der Notfallrettung und 154 zum Transport kritisch kranker oder verletzter Patient*innen zwischen Kliniken. Die zwei in Schleswig-Holstein stationierten Hubschrauber der DRF Luftrettung wurden in den ersten sechs Monaten 2021 zusammen 1.324-mal alarmiert.

Fortschritt in der Luftrettung

Zum Selbstverständnis der gemeinnützigen Organisation gehört auch die Weiterentwicklung und Verbesserung ihrer Arbeit zum Wohle ihrer Patient*innen. So erfolgte im März an der Station Stuttgart die Indienststellung des bundesweit ersten Hubschraubers des Typs H145 mit Fünfblattrotor im Rettungsdienst. Bereits im Dezember 2020 war die Maschine in der Werft der DRF Luftrettung angekommen und wurde dort für den Stationsbetrieb ausgerüstet. Im Mai erfolgte anschließend die Indienststellung der weltweit ersten H145 Retrofit. Die Maschine wurde nachträglich von vier auf fünf Hauptrotorblätter umgebaut und startet als "Christoph 11" an der Station Villingen-Schwenningen. Vor wenigen Tagen ging die dritte Fünfblattmaschine als "Christoph Niedersachsen" in Hannover an den Start. Auch für die Entwicklungen in der Notfallmedizin setzte sich die gemeinnützige Organisation weiter ein: Mit "Christoph Regensburg" führt seit März 2021 der dritte Hubschrauber der DRF Luftrettung immer auch Blut- und Plasmakonserven bei seinen Einsätzen mit, um Patient*innen in kritischem Zustand noch besser, und vor allem früher, helfen zu können.

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