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Haus im Hinterhof der Großen Straße ausgebrannt

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Flensburg - Aufgrund der großen Brandintensität wurde bereits nach wenigen Minuten die Alarmstufe erhöht und weitere Kräfte zur Unterstützung alarmiert. - Fotos: Thomsen

Flensburg - Zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage waren die Einsatzkräfte von Berufs- und Freiwilliger Feuerwehr in der Nacht zum Sonntag bei einem Großbrand gefordert. Wie schon am Donnerstag am Burgplatz hatte es die Feuerwehr erneut mit einem lichterloh brennenden Gebäude im Hinterhof zu tun, dass nur schwer zugänglich war.
Der erste Alarm ging gegen 2.30 Uhr bei der Berufsfeuerwehr ein. Anfänglich soll nur von einer Rauchentwicklung im Hinterhof die Rede gewesen sein, doch bis zum Eintreffen der ersten Einsatzkräfte nur wenige Minuten später änderte sich die Lage offenbar dramatisch. „Schon bei unserem Eintreffen stand der Dachstuhl eines Hauses in Vollbrand“, erinnert sich der diensthabende Einsatzleiter der Berufsfeuerwehr, Marco Bayer.
Die Bewohner des direkt vom Feuer betroffenen Hauses im Hinterhof der Großen Straße 71 hatten sich zu diesem Zeitpunkt glücklicherweise schon selbst in Sicherheit gebracht. Aufgrund der Gefahr der Ausbreitung des Feuers auf benachbarte Gebäude evakuierten die Einsatzkräfte auch die Häuser Große Straße 69 und 73.
„Dadurch ergab sich eine Zahl von insgesamt 23 betroffenen Bewohnern“, führt Einsatzleiter Bayer aus. Diese wurden zunächst im Café Extrablatt untergebracht. „Anschließend haben wir einen Linienbus als provisorische Unterkunft angefordert“, erklärt Marco Bayer. Etliche der Menschen suchten sich bereits während der Löscharbeiten eine Unterkunft bei Freunden oder Familienangehörigen. „Für alle, die nach Kontrolle der Gebäude nicht in die Wohnungen zurückkönnen, wird sich dann um Notunterkünfte gekümmert“, versprach Bayer. Nach seinen Angaben ergibt sich die hohe Zahl der evakuierten Personen vor allem dadurch, dass es in den betroffenen Gebäuden auch Ferienwohnungen gibt. „Die waren zur Ferienzeit natürlich auch teilweise vermietet“, so Bayer.
Aufgrund der großen Brandintensität wurde bereits nach wenigen Minuten die Alarmstufe erhöht und weitere Kräfte zur Unterstützung alarmiert. Auch die Freiwilligen Feuerwehren Innenstadt, Tarup und Klues wurden für die aufwändigen Löscharbeiten an die Brandstelle in der Großen Straße gerufen. Zudem wurden auch die dienstfreien Kräfte der Berufsfeuerwehr und die Freiwillige Feuerwehr Engelsby und Weiche alarmiert, um bei möglicherweise weiteren eingehenden Alarmen sofort ausrücken zu können.
Um die Flammen eindämmen zu können, griff die Feuerwehr von beiden Seiten des Gebäudes mit Wasser an. Ein Problem war, wie schon in der Duburger Straße, der Zugang zu dem brennenden Haus. Von der großen Straße aus führt nur ein ungefähr vier Meter breiter Hofgang zu dem brennenden Haus. Daher arbeiteten die Einsatzkräfte sich auch vom Nordergraben aus zu dem Brand vor und löschten von dort unter erschwerten Bedingungen an einem Hang die Rückseite des brennenden Hauses ab.
Nicht verhindern konnte die Feuerwehr trotz des umfassenden Einsatzes, dass der Brand auch auf ein Nachbargebäude übergriff. Die Flammen erfassten auch den Dachstuhl des Hauses Große Straße 73. Hier konnte das Feuer aber schnell eingedämmt werden, sodass nicht das gesamte Haus in Flammen aufging.
Große Probleme bereiteten der Feuerwehr etliche Nachtschwärmer in der Innenstadt. Für den Einsatz der Helfer war die Große Straße auf gesamter Breite abgesperrt und ein Durchgang nicht mehr möglich. Doch etliche Passanten hielten sich nicht daran und krochen unter der Absperrung hindurch. „Da wünschen wir uns einfach mehr Respekt vor den Absperrungen, die ja auch ihren Sinn haben“, führt Marco Bayer an. „Hier liegen Schläuche herum und Einsatzkräfte verrichten ihre Arbeit, da gibt es Gefahren die ein normaler Bürger gar nicht so erkennt“, ergänzt er.
In einem Fall ging ein Schaulustiger dann aber eindeutig zu weit. Der vermutlich alkoholisierte Mann versuchte immer wieder, zur Einsatzstelle im Hinterhof vorzudringen und ließ sich durch Ermahnungen der Polizei nicht davon abbringen. In diesem Fall halfen dann nur noch Handschellen: Die Polizisten brachten den renitenten Schaulustigen zu Boden und nahmen in vorübergehend fest, um eine weitere Störung der Arbeiten zu verhindern.
Durch den Brand wurden zwei Menschen leicht verletzt. Ein Anwohner klagte über gesundheitliche Beschwerden und wurde vom Rettungsdienst untersucht. Eine Einlieferung in ein Krankenhaus war aber nicht nötig. Anders bei einem Feuerwehrmann: Er verletzte sich bei den Löscharbeiten am Fuß und wurde zur Untersuchung in die Notaufnahme gebracht.
Um die Arbeiten an der Einsatzstelle besser koordinieren zu können, kam auch der für Großschadenslagen angeschaffte Einsatzleitwagen als Kommandozentrale in der Fußgängerzone zum Einsatz.
Ein durchgreifender Löscherfolg zeigte sich bereits gegen 6.30. Rund vier Stunden nach Einsatzbeginn war der Brand unter Kontrolle gebracht. „Aktuell kontrollieren wir die Brandstelle noch auf Glutnester und führen Nachlöscharbeiten durch“, erklärte Einsatzleiter Marco Bayer um 6.30 Uhr den aktuellen Stand der Arbeiten.
Mit dem Wachwechsel der Berufsfeuerwehr gegen sieben Uhr sollte auch das Personal an der Einsatzstelle nach mehreren Stunden schwerer Arbeit ausgetauscht werden. Gegen 7.15 Uhr konnte auch die in der Nacht ausgegebene Warnung der Bevölkerung vor dem Brandrauch wieder aufgehoben werden. Ein ähnlich lang andauernder Großbrand wie in der Duburger Straße, als das Feuer erst nach 19 Stunden gelöscht war, ist damit in diesem Fall nicht zu erwarten.
Zur Brandursache halten sich sowohl Polizei als auch Feuerwehr momentan völlig bedeckt. „Es hat in Flensburg in den letzten Wochen auffallend oft gebrannt“, bestätigte Marco Bayer lediglich. Nach bisher unbestätigten Informationen könnte der Brand von einem Schuppen an dem Haus ausgegangen sein und sich dann ausgebreitet haben.
Die Kriminalpolizei war bereits in der Nacht vor Ort und hat die Ermittlungen aufgenommen.
An der gleichen Adresse war es bereits am 21.08. zu einem Brand gekommen. In einem weiter vorne gelegenen Gebäude auf dem Hof hatte es im Treppenhaus gebrannt. Ob diese beiden Brände einen Zusammenhang aufweisen, ist aber völlig unklar.

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