Sylt - Etwa 15 Aktivisten der Gruppe "Am Boden bleiben" in Pinguinkostümen blockieren seit 08:30 Uhr den Eingang zum Privatflugterminal und befahren mit Fahrrädern die Rollbahn. Das Ziel? Ein klares Zeichen gegen den Flugverkehr, insbesondere den von Privatjets.

"Der Flughafen Sylt ist bekannt für seine zahlreichen Landungen von Privatjets, ein Sinnbild für Klima-Ignoranz und exzessiven Luxus", erklärt Anna Voigt von der Protestgruppe. Das Motto der Aktion lautet: "Die coolsten Vögel bleiben am Boden". Auf Bannern fordern die Aktivisten: "Privatjets aus der Luft holen" und betonen, dass unsere Gesellschaft sich solche Luxusprivilegien nicht mehr leisten kann.

Sandra Otte, Pressesprecherin der Polizeidirektion Flensburg, bestätigt die Protestaktion. Zwischen vier und 15 Personen, die genaue Anzahl wird noch geklärt, haben sich auf dem Flughafengelände positioniert. Obwohl die Lage als entspannt beschrieben wird, gab es bereits vorläufige Festnahmen, um die Personalien der Demonstranten festzustellen. Laut Otte hat die Aktion bisher keine Auswirkungen auf den Flugverkehr gehabt.

Die Aktivisten ihrerseits berichten auf der Social-Media-Plattform "X" (ehemals Twitter) von ihren Bewegungen auf dem Flugfeld. Neben Fahrrädern nutzen sie auch Inlineskates und Einräder, um ihre Botschaft zu verbreiten: "Die Flugzeuge stehen still, aber auf den Rädern geht die Post ab!"

Die Aktion hatte keinen Einfluss auf den Flugverkehr, da der Privatflughafen üblicherweise erst ab 10 Uhr in Betrieb geht und zu diesem Zeitpunkt erst der Tower besetzt wird, wodurch Privatjets starten und landen dürfen.

Die Gruppe "Am Boden bleiben" setzt sich laut Wikipedia seit 2018 für einen drastisch reduzierten Flugverkehr und nachhaltiges Reisen ein. Ein zentrales Anliegen: Das Verbot von Privatjets.

Erst im Juni 2023 haben die Aktivisten der Gruppe "Letzte Generation" ein Flugzeug auf dem Sylter Flughafen in Orange besprüht und den Flugverkehr lahm gelegt.