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Museum in Unewatt durch Großbrand zerstört - Drei Feuerwehrleute verletzt

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Zwei Häuser vom Museumsdorf wurden komplett zerstört - Fotos: Thomsen

Unewatt - Die Feuerwehr kommt im Amt Langballig nicht zur Ruhe: Innerhalb von 50 Stunden gab es drei Großbrände. Am Donnerstag brannte ein Strohlager auf einem Bauernhof. Wenige Stunden später gab es den nächsten Einsatz. Durch das Unwetter und das einhergehende Gewitter schlug ein Blitz in ein Reetdachhaus in Grundhof ein, worüber wir bereits berichteten. Der dritte Einsatz ließ nicht lange auf sich warten.

In der Nacht von Freitag auf Samstag wurde ein historischer Gebäudekomplex im Landschaftsmuseum Angeln in Unewatt durch einen verheerenden Brand vollständig zerstört. Die Feuerwehr wurde gegen 1:35 Uhr alarmiert. Die ersten Einsatzkräfte, die vor Ort eintrafen, berichteten, dass das "Marxenhaus", ein Gebäude des Unewatter Museumensembles, bereits in Vollbrand stand und bis auf die Grundmauern nieder gebrannt ist. „Unsere Feuerwehrkräfte haben sofort eine Erhöhung des Einsatz-Stichworts veranlasst, um zusätzliche Kräfte und die notwendige Wasserversorgung an die Einsatzstelle zu bringen“, erklärte Kreiswehrführer Mark Rücker.

Das zerstörte Gebäude, das Marxenhaus, wurde 1626 erbaut und war ein bedeutender Teil des Landschaftsmuseums Angeln. Es stellte das Leben und die Wohnverhältnisse der alten Höfe in Angeln dar. „Es ist tragisch, dass dieses wertvolle kulturelle Erbe nun den Flammen zum Opfer gefallen ist“, sagte Rücker.


Die Wehren versuchten noch das Nachbargebäude mit viel Wasser zu schützen

Das Feuer breitete sich schnell aus und griff auch auf ein weiteres Gebäude über. Obwohl die Einsatzkräfte mit enormen Wassermengen vom Boden und einer Drehleiter versuchten, das Feuer und den Funkenflug einzudämmen, gelang es ihnen nicht, das Dach zu schützen. „Durch den Vollbrand, die Winde und den Funkenflug wurde das Reetdach eines benachbarten Gebäudes ebenfalls entzündet, und auch dieses steht jetzt in Flammen“, erläuterte Rücker weiter.

Die Einsatzkräfte versuchten, wertvolle Gegenstände aus der etwa 1820 entstandenen Wandständerscheune (Nebengebäude) zu retten, bevor das Reetdach vollständig in Flammen stand. „Wir haben unser Bestes gegeben, um so viele historische Artefakte wie möglich zu sichern, bevor das Feuer überhandnahm“, erklärte Rücker.

Rund 200 Einsatzkräfte aus den umliegenden Gemeinden waren im Einsatz. „Wir haben Unterstützung von den umliegenden Wehren erhalten. So war auch die Drehleiter aus Glücksburg vor Ort“, sagte Rücker. Auch die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Flensburg-Weiche wurden mit einem Schlauchwagen zur Unterstützung angefordert. Sie sorgten des Weiteren für einen Pendelverkehr, um die Wasserversorgung aufrechtzuerhalten. Diese wurde mit Schläuchen von einer Länge von rund 2 Kilometern sichergestellt.

Leider gab es auch Verletzte zu beklagen. „Drei unserer Feuerwehrkameraden mussten wegen eines Kreislaufkollapses ins Krankenhaus eingeliefert und dort behandelt werden“, berichtete Rücker.

Die Arbeiten der Feuerwehr dauern weiterhin an, um das Feuer unter Kontrolle zu bringen und eine weitere Ausbreitung zu verhindern. „Unsere Priorität liegt jetzt darauf, das Feuer endgültig zu löschen und sicherzustellen, dass keine weiteren Gebäude gefährdet sind“, schloss Rücker ab.

Während des Einsatzes wurde die nahe gelegene Bundesstraße 199 zwischen Steinbergkirche und Langballig vollständig gesperrt, damit die Feuerwehrfahrzeuge und Einsatzkräfte ausreichend Platz haben.

Gegen 4 Uhr wurde über den Brand und die Gefahren durch den Rauch per Warn-App gewarnt.

Abschließend erklärte der Kreiswehrführer, dass der Einsatz noch mehrere Stunden in Anspruch nehmen wird. Gegen 4 Uhr kam ein Bagger an die Einsatzstelle, der behutsam das Reet vom noch stehenden Nebengebäude aufnehmen soll, um an versteckte Glutnester zu gelangen. Die Grundmauern versucht man so weit wie möglich zu erhalten, erklärte Rücker.

Warum das Marxenhaus im Museumsdorf mitten in der Nacht in Brand stand, müssen die Ermittlungen zeigen, die noch während den Löscharbeiten aufgenommen wurden.

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