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Schockanrufe: Beinahe hatten Betrüger Erfolg, Warnmeldung

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Flensburg - In den letzten sechs Wochen wurden der Polizei über 100 Betrugsversuchen dieser Art im Bereich der Polizeidirektion Flensburg gemeldet. - Symbolfoto: Thomsen

Die Polizei warnt immer wieder in den letzten Monaten, gerade aktuell auch wieder in den letzten Tagen, vor sogenannten Schockanrufen (wir berichteten). Unbekannte Anrufer geben sich als Arzt, Krankenschwester, Staatsanwalt und besonders oft als Polizist aus und erklären, wie in den letzten Tagen besonders oft angezeigt, dass ein naher Verwandter des Angerufenen soeben einen schweren Verkehrsunfall verursacht habe und ein anderer Mensch bei diesem Unfall getötet wurde. Nur durch die sofortige Zahlung einer Kaution könnte der Angehörige vor einer Haftstrafe bewahrt werden. Gestern (Donnerstag, 11.11.21) hatten die Betrüger im Flensburger Stadtgebiet und in Husum beinahe Erfolg.

Bankangestellte hat mitgedacht

In Husum wollte eine Seniorin einen hohen Bargeldbetrag von ihrem Konto abheben.

Ein Bankmitarbeiter informierte die Polizei, der Schwindel flog auf.

Misstrauisch geworden

In einem anderen Fall in Flensburg hatte eine Seniorin bereits Goldmünzen im hohen fünfstelligen Bereich aus ihrem Bankschließfach geholt, um damit ihren Sohn vor einer angeblichen Haftstrafe zu bewahren. Kurz bevor die Münzen abgeholt werden sollten, erschlich sie doch das Misstrauen und sie wählte den Polizeiruf 110. Parallel rief der angebliche Polizist Herr Weber aus Münster auf der anderen Telefonleitung bei ihr an, um ihr die Goldmünzenübergabe zu erklären. Als sie ihn mit der echten Polizei verbinden wollte, legte der Betrüger auf. Polizisten vom 1. Polizeirevier in Flensburg suchten daraufhin die Seniorin auf und begleiteten diese mit den Goldmünzen zu ihrer Bank. Dort wurde ihr Erspartes wieder sicher in ihr Bankschließfach eingeschlossen.

Übergabe fast geglückt

In einem weiteren Fall hatte ein Rentner einen hohen Bargeldbetrag von seiner Bank geholt und sich mit dem Geldabholer bereits in der Roten Straße in Flensburg zwecks Übergabe getroffen. Der ältere Herr blieb in seinem silberfarbenen Mercedes sitzen und forderte den unbekannten Mann auf, ihm seinen Dienstausweis zu zeigen. Daraufhin ging der Geldabholer in Richtung Parkhaus Rote Straße/Kloster Zum Heiligen Geist weg. Zeitgleich wurde der angebliche Polizist am Telefon dem Senioren gegenüber ausfallend. Der Rentner wurde stutzig, fuhr nach Hause und informierte die Polizei. In diesem Zusammenhang sucht die Polizei Zeugen, die dieses Zusammentreffen am frühen Donnerstagabend (11.11.21), zwischen 18.00 Uhr und 18.15 Uhr, in der Roten Straße, rechte Fahrbahnseite, vor dem dortigen Reisebüro, beobachtet haben. Der junge Mann wird wie folgt beschrieben:

   -ca. 25-30 Jahre alt -ca. 170 cm groß -dunkler Teint -rundliches Gesicht -sprach deutsch mit leichtem Akzent -unauffällige Kleidung

Zeugen und Hinweisgeber werden gebeten, sich unter der Rufnummer 0461-4840 mit dem Betrugskommissariat in Verbindung zu setzen.

Häufung der Fälle

In den letzten sechs Wochen wurden der Polizei über 100 Betrugsversuchen dieser Art im Bereich der Polizeidirektion Flensburg gemeldet.

Die Betrügerinnen und Betrüger lassen sich immer wieder neue Betrugsmethoden einfallen. Die Polizei rät: Seien Sie misstrauisch bei Anrufen, bei denen es um Leben und Tod oder bedeutende Sachwerte und damit verbundener Geldforderungen am Telefon geht. Beenden Sie umgehend das Gespräch und informieren Sie Ihre Angehörigen und die Polizei. Bitte informieren Sie Ihre Familie, Nachbarn und Freunde über diese perfide Betrugsmasche!

 

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