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Über 80 Einsatzkräfte bei Übung mit unterschiedlichen Hilfsorganisationen

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Flensburg - Lange Zeit konnten die Organisationen nicht zusammen üben - Fotos: foerde.news

Für Hilfsorganisationen wie der Feuerwehr, dem Technischen Hilfswerk (THW) und dem Rettungsdienst sind organisationsübergreifende Übungen sehr wichtig, um für größere Schadenslagen erprobt zu sein.

Am 26. Oktober 2021 wurde eine solche Übung durchgeführt. Eine zehnköpfige Planungsgruppe hat sich einige Male zusammengefunden, um die Übung auszuarbeiten. „Die Idee kam im Rahmen der Vorplanungen für unsere Jahresabschlussübung. Wir haben einfach bei den anderen Organisationen angefragt und diese zeigten sofort Interesse mit üben zu wollen“ berichtet Mario Quade, der Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Flensburg‐Jürgensby, bei dem in der Planungsgruppe die Organisation zusammengelaufen ist. „Die Lage zum Üben ist vielseitig, sodass jede Institution Ihr Spezialwissen mit einbringen kann“ sagt Hendrik Nicolaisen, der mit der Organisation von Seiten des Technischen Hilfswerkes betraut war. „Insbesondere für uns macht es großen Sinn die Zusammenarbeit zu üben, weil es bei größeren Einsatzstellen vorkommt, dass wir mit den anderen Organisationen Hand‐in‐Hand zusammenarbeiten und darauf vorbereitet sein müssen.

Der Verkehrsunfall

Es gab bei der Übung drei unterschiedliche verschiedene Abschnitte. Zum einen ereignete sich ein Verkehrsunfall mit einem PKW, dessen Fahrer die Kontrolle verloren hat. Hier war die Freiwillige Feuerwehr Flensburg‐Innenstadt mit Ihrem Gerät zum Befreien eingeklemmter Personen gefragt. „Es wurde für die Übung ein PKW ohne Betriebsstoffe von einem lokalen Verwerter organisiert, um das Fahrzeug auch realitätsnah zerlegen zu können, berichtet das Planungsgruppenmitglied Matthias Günther von der Freiwilligen Feuerwehr Flensburg‐Innenstadt. Ein Insasse des PKW ist aufgrund des Schocks panisch aus dem Fahrzeug gelaufen und wurde vermisst. Hier war dann der Rettungsdienst für das Auffinden und die Erstversorgung gefragt. „Es wurde dazu in Abstimmung mit dem Einsatzabschnittsleiter entschieden die Drohnengruppe des ASB zum Suchen aus anderer Perspektive mit Wärmebildkamera und das THW zum großflächigen Ausleuchten anzufordern“ informiert Sebastian Steppan als organisatorischer Leiter (OrgL) vom Sanitätsdienst Rescue‐Team. „Ohne solche Hilfsmittel wäre das Auffinden von vermissten Personen bei Dunkelheit im Gelände sehr viel schwieriger“.

Die Jugendgruppe

Beim zweiten Einsatzabschnitt hat eine Jugendgruppe sich in einem leerstehenden Gebäude eingefunden, um einen Film mit Pyrotechnik zu drehen. Durch den Unfall wurde die Jugendgruppe abgelenkt, was dazu führte, dass ein Feuer entstanden ist. Zudem wurden in dem Gebäude mehrere Personen vermisst. Um diese Lage abzuarbeiten, wurde die Freiwillige Feuerwehr Flensburg‐ Jürgensby als Löschzug mit 23 Feuerwehrmitgliedern und dem Rettungsdienst für die Versorgung der Verletzten alarmiert. „Die vermissten Personen mussten aufgefunden und mit schwerem Atemschutzgerät aus dem Gebäude gerettet werden, nachdem eine dauerhafte Wasserversorgung sichergestellt war. Dieses war personalintensiv und forderte den Atemschutzgeräteträgern einiges ab“, berichtet Kim Rust der nach seiner Ausbildung als Atemschutzgeräteträger erstmalig bei einer Übung eingesetzt wurde. Wir hatten gerade bei der Erstversorgung in diesem Einsatzabschnitt alle Hände voll zu tun. Man kennt die anderen Einsatzkräfte nicht, aber arbeitet sofort zusammen, um die Übung erfolgreich abzuarbeiten“, sagt Isabell Frömmer, die beim Sanitätsdienst Rescue‐Team tätig ist und sich über die Übung sehr gefreut hat.

Die vermissten Personen

Im dritten Einsatzabschnitt war dann das Technische Hilfswerk mit einer weiteren Gruppe gefragt. Es ging dort darum ein sehr großes Gebäude nach noch vermissten Personen abzusuchen. Allein die Komplexität und die Größe des Gebäudes führte zu einer personalintensiven Tätigkeit für uns unter Atemschutz berichtet Nicolaisen der Gruppenführer für das THW an diesem Abend war.  Die vermissten wurden dann an dem Rettungsdienst vom ASB und Rescue-Team übergeben.

Das Fazit

„Bei solchen Übungen geht es in erster Linie darum, das Zusammenspiel von unterschiedlichen Hilfskräften zu üben und eine Struktur in eine Einsatzstelle mit derartiger Größe zu bringen. Auch der Einsatz von frisch ausgebildeten Funktionsträgern, um Erfahrung zu sammeln ist ein vorrangiges Ziel. Sicher gibt es im Nachgang einiges zu besprechen, was beim nächsten Mal besser gemacht werden kann. Aber dafür üben wir schließlich“, erzählt Mario Quade, der positiv auf die Übung zurückblickt und sich ausdrücklich bei allen Beteiligten für deren Teilnahme bedankt.  

Die Beobachter von der Bundespolizei und vom Leitungsdienst der Berufsfeuerwehr waren beeindruckt, mit welchem Engagement ehrenamtliche Kräfte in Ihrer Freizeit bei der Sache sind und waren beeindruckt davon, wie die Zusammenarbeit funktioniert hat, merkte Lars Hammon von der Berufsfeuerwehr bei der Abschlussbesprechung an.

Alle beteiligten waren froh mal wieder mit anderen Organisationen üben zu können. Ist es doch während der Coronazeit nicht dazu gekommen.

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