Harrislee - Nach der Ankündigung und der sofortigen Umsetzung der verschärften Grenzkontrollen durch die dänische Polizei waren die Auswirkungen bereits am Freitagnachmittag zu spüren. Vor der Grenzübergang im Verlauf der B200 bei Wassersleben staute es sich auf mehreren hundert Metern.
Erst am Donnerstag hatte das dänische Justizministerium angekündigt, die Kontrollen an den Landesgrenzen mit sofortiger Wirkung zu verschärfen. Grund ist die von der Polizei hochgestufte Gefahrenlage für Unruhen oder Terroranschläge, nachdem durch Aktivisten in den vergangenen Wochen aus Protest gegen den Islam mehrmals Koranbücher verbrannt worden waren.
Daher sind die drei am stärksten frequentierten Grenzübergänge im Verlauf der A7 / E45 bei Fröslee, der Grenze bei Pattburg und in Wassersleben / Krusau seit Donnerstagabend auch wieder rund um die Uhr mit festen Kontrollposten besetzt.
Damit entfallen zumindest vorübergehend die Lockerungen, die am 12. Mai in Kraft getreten waren und für einen reibungsloseren Reiseverkehr insbesondere in den Ferien sorgen sollten. Immer dann, wenn keine Stichprobenkontrollen stattfanden, konnte der Verkehr ungehindert fließen. Mindestens bis zum 10. August wird nun wieder genau so intensiv kontrolliert wie vor den Erleichterungen.
Die Folgen zeigten sich Krusau bereits am Freitagnachmittag: Auf der B200 vor dem Grenzübergang Wassersleben staute sich der Verkehr vor der Kontrollstelle auf mehreren hundert Metern bis zur Abfahrt Wassersleben zurück - ein Bild, dass in den vergangenen knapp drei Monaten kaum noch gegeben hatte. Noch größere Rückstaus könnten mit dem nächsten Bettenwechsel am Samstag anstehen, da die Sommerferien derzeit noch in allen 16 Bundesländern andauern. Leichte Rückstaus trotz verhältnismäßig geringer Verkehrsdichte gab es auch auf dem Ochsenweg in Richtung Pattburg und auf der Autobahn 7.