Zwischenfall bei Müllabfuhr: Unsachgemäß entsorgter Akku löst Feuerwehreinsatz aus

von Thomsen / Foerde.news

Der Müll musste mit Hand in das Fahrzeug geladen werden - Fotos: Thomsen

Harrislee – Ein ungewöhnlicher Feuerwehreinsatz sorgte am frühen Montagmorgen für Aufsehen in Harrislee. Ein Müllfahrzeug des Entsorgungsunternehmens Remondis geriet während seiner morgendlichen Tour in Harrislee in eine kritische Situation: Aus dem Laderaum des Wagens drang plötzlich dichter Qualm. Offenbar hatte sich inmitten des gesammelten Verpackungsmülls ein Akku entzündet – eine gefährliche Folge unsachgemäßer Entsorgung.

Der Vorfall ereignete sich nach fünf Straßenzügen der regulären Abfuhr der Gelben Tonnen, als drei Mitarbeiter ihre Route aufgenommen hatten. In einer Seitenstraße unweit der Landesfeuerwehrschule bemerkte einer der Männer, gegen 8 Uhr, den beißenden Geruch und aufsteigenden Rauch aus dem Heck des Fahrzeugs. Geistesgegenwärtig lenkten die Männer den Müllwagen auf den Hof der benachbarten Feuerwehrschule – nicht zuletzt, um den Berufsverkehr auf der nahegelegenen Hauptstraße nicht zu gefährden.

Die Leitstelle Nord reagierte zügig auf den Notruf und alarmierte neben einem Rettungswagen auch die Freiwilligen Feuerwehren aus Niehuus, Harrislee und Kupfermühle. Nach Eintreffen der Feuerwehr und in Absprache mit den Mitarbeitern kippten sie die gesamte Ladung – schätzungsweise bis zu einer Tonne Müll – auf dem Gelände der Schule ab. "Ein direktes Herankommen an die Gefahrenquelle im Innern des Müllwagens war nicht möglich, eine Entladung unumgänglich, erklärte Tim Borchardt, Einsatzleiter der Freiwilligen Feuerwehr Harrislee.

Bei der anschließenden Inspektion der rauchenden Abfälle wurde der Auslöser schnell identifiziert. In einer Tüte fanden die Einsatzkräfte mehrere sogenannte „Vapes“ – elektrische Einwegzigaretten, die Lithium-Ionen-Akkus enthalten. Einer dieser Akkus war offenbar beschädigt worden und hatte sich entzündet. „Diese Akkus verhalten sich im Brandfall ähnlich wie Feuerwerkskörper – sie entzünden sich explosionsartig bei einem Kurzschluss“, erläuterte Borchardt.

Die Feuerwehr löschte den noch glimmenden Akku, bevor es zu einem offenen Feuer kommen konnte. Die Gefahr für eine Ausbreitung des Brandes bestand jedoch – insbesondere angesichts des eng gepressten Mülls im Inneren des Fahrzeugs. Der schnelle Entschluss zur Entladung auf dem Schulhof dürfte somit einen größeren Brand verhindert haben.

Für die Entsorgungsfirma bedeutete der Zwischenfall nicht nur einen erheblichen logistischen Mehraufwand – die Mitarbeiter mussten den Müll von Hand in ein Ersatzfahrzeug umladen – sondern auch einen vorläufigen Ausfall des betroffenen Müllwagens. Dieser wurde zur technischen Untersuchung und Bewertung möglicher Hitzeschäden in eine Werkstatt überführt.

Der Vorfall verdeutlicht erneut die Gefahren, die von unsachgemäß entsorgten Elektrogeräten und Akkus ausgehen können. In den Gelben Tonnen haben diese nichts zu suchen – sie gehören in den Sondermüll. Ein einzelner, falsch entsorgter Akku kann schlimmstenfalls nicht nur einen Einsatz der Feuerwehr auslösen, sondern Menschenleben gefährden.