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80 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz: Gedenken in Flensburg sorgt für Diskussionen
von Thomsen / Foerde.news

Politik - Am 27. Januar 2025 jährt sich die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz zum 80. Mal. An diesem Tag im Jahr 1945 beendeten sowjetische Truppen das unsägliche Leid der dort inhaftierten Menschen. Auschwitz steht seither als Synonym für den Holocaust und die systematische Vernichtung von sechs Millionen Juden sowie anderer Minderheiten durch das nationalsozialistische Regime. Schätzungen zufolge fanden allein in Auschwitz über eine Million Menschen den Tod.
Zum Gedenken an die Opfer finden weltweit Veranstaltungen statt. In Deutschland sind zentrale Gedenkfeiern geplant, bei denen Überlebende ihre Erinnerungen teilen und Politiker zur Wachsamkeit gegenüber Antisemitismus und Rassismus aufrufen. In Schulen und Bildungseinrichtungen wird der Holocaust thematisiert, um insbesondere jüngeren Generationen die Bedeutung dieses Teils der Geschichte zu vermitteln.
In Schleswig-Holstein ist eine zentrale Gedenkveranstaltung in der Marineschule Mürwik in Flensburg geplant. Diese Entscheidung hat eine Debatte ausgelöst, da die Marineschule während der NS-Zeit eine bedeutende Rolle spielte. Vom 3. bis 23. Mai 1945 residierte hier die letzte Reichsregierung unter Admiral Karl Dönitz. Kritiker, darunter Historiker und Vertreter von Gedenkstätten, hinterfragen, ob ein Ort mit solcher historischer Belastung für eine Gedenkfeier angemessen ist. Sie argumentieren, dass es nicht nachvollziehbar sei, das Gedenken an einem ausgewiesenen Täterort zu praktizieren.
Befürworter hingegen, darunter Landtagspräsidentin Kristina Herbst (CDU), betonen, dass gerade die Wahl dieses Ortes die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit und die Verantwortung der Bundeswehr für die Erinnerungskultur unterstreicht. Sie hebt hervor, dass die Jüdische Gemeinde Flensburg sowie weitere Opfergruppen aktiv in die Planung der Veranstaltung eingebunden sind und keine Bedenken gegen den Veranstaltungsort geäußert haben.
Die Diskussion verdeutlicht die Herausforderungen im Umgang mit historischen Stätten, die sowohl Täter- als auch Opfergeschichte repräsentieren. Sie wirft die Frage auf, wie Erinnerungskultur gestaltet werden kann, um sowohl der Opfer zu denken als auch die Verantwortung der Institutionen zu reflektieren.
Das Gedenken an Auschwitz erinnert uns daran, dass die Wahrung der Menschenrechte und die Förderung von Toleranz und Menschlichkeit unerlässlich sind, um solche Gräueltaten nie wieder zuzulassen.
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