Flensburg - Schon seit 1969 gibt es in Flensburg ein flächendeckendes Fernwärme-Netz, an das rund 98 Prozent aller Haushalte in der Stadt angeschlossen sind. Doch an einigen Stellen sind die Rohre in die Jahre gekommen und müssen ausgetauscht werden. Im Stadtteil Flensburg-Weiche kam dabei am Donnerstagabend schweres Gerät in Form eines Bergepanzers zum Einsatz.

Für die Erneuerung der Fernwärmeleitung ist der Ochsenweg seit einer Woche voll gesperrt. In dieser Zeit wurden Gruben ausgehoben und die unterirdischen Leitungen freigelegt.

Um nicht die ganze Straße aufreißen zu müssen, rückte ein Bergepanzer an. „Wir brauchen mindestens 30 Tonnen Zugkraft, um die mit einer Isolierung ummantelten Stahlrohre aus ihren Führungsrohren ziehen zu können“, erklärt Carsten Schreiber von den Stadtwerken Flensburg. Da der Energieversorger selbst nicht über passendes Gerät verfügt, half das Rüstungs- und Fahrzrugbauunternehmen „FFG“ kurzerhand aus - und schickte einen 40 Tonnen schweren Bergepanzer vom Typ GTK Boxer mit einem Bergemodul auf die Baustelle.

Nachdem am Mittwoch bereits die ersten 200 Meter Fernwärme-Rohr gezogen wurden, ging es am Donnerstag den restlichen 140 Meter Rohrleitung an den Kragen. Diese wurden zuletzt 1997 erneuert und waren bereits teilweise leckgeschlagen.

„Es handelt sich an dieser Stelle um ein Ersatzrohr, dass nur bei Brüchen in anderen Rohren als Umleitung eingesetzt wird“, erklärte Carsten Schreiber.

Die beiden jeweils 170 Meter langen Rohre wurden in jeweils 12 Meter lange Stücke getrennt, um sie aus der Erde ziehen und dann auch abtransportieren zu können.

Mit seiner Seilwinde zog der Radpanzer die Rohre Meter um Meter mühelos aus dem Boden. Nur einmal wurde er gestoppt - und zwar von einer gerissenen Schweißnaht an einem Rohrstück.

Die Bauarbeiten für die Erneuerung der Fernwärmeleitungen mitsamt der Vollsperrung der Straße sollen noch bis Ende August andauern.