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Busfahrer-Streik in Schleswig-Holstein: ver.di kündigt massive Ausfälle bei Überlandbussen an
von Thomsen / Foerde.news
In Schleswig-Holstein drohen in den kommenden Tagen erhebliche Einschränkungen im öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV). Die große Tarifkommission der Gewerkschaft ver.di im Landesbezirk Nord sieht in der Weigerung des Omnibusverbands Nord (OVN), den Tarifvertrag zu unterzeichnen, einen „sozialpolitischen Generalangriff“ auf die Busfahrerinnen und Busfahrer des Landes. Dies teilte ver.di nach einer Sitzung in Kiel mit und kündigte entschiedene Gegenmaßnahmen an, die spürbare Auswirkungen auf den ÖPNV haben werden.
„Ein solches Entsetzen unter den Belegschaften haben wir selten erlebt“, erklärte Frank Schischefsky, Sprecher von ver.di Nord. Die Entscheidung des OVN, sich aktiv aus den Tarifverhandlungen zurückzuziehen, sei für die betroffenen Beschäftigten „in keiner Weise nachvollziehbar“. Dabei konzentrieren sich die Busfahrer auf vier große Unternehmen im Land. Laut Schischefsky sei es fraglich, ob dieser Schritt nicht von Anfang an geplant gewesen sei, um Zeit zu gewinnen. „Die Argumente der Arbeitgeberseite sind bei näherer Betrachtung schlicht irreführend“, so Schischefsky weiter.
Die ver.di-Tarifkommission reagierte geschlossen: Einstimmig beschloss sie ein umfangreiches Maßnahmenpaket, um den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen. „Die Beschäftigten werden nicht für falsche Kalkulationen und vermeintliche Mittelkürzungen zahlen“, betonte der Gewerkschafter. Ein Eskalationsfahrplan sei bereits ausgearbeitet, jedoch könne dieser jederzeit durch die Unterzeichnung des Tarifvertrags gestoppt werden.
Ab sofort müssen Pendler und Reisende in Schleswig-Holstein mit Warnstreiks rechnen. Diese werden bis zu den Herbstferien in unterschiedlicher Intensität durchgeführt. Bereits jetzt stehen mehrere Streiktage fest: Am 10., 11., 14., 15., 16. und 17. Oktober sind landesweite Arbeitsniederlegungen geplant. Weitere, unangekündigte Maßnahmen seien ebenfalls möglich, so ver.di.
Auch Schienenersatzverkehre sowie Flughafenzubringer, wie der Kilius-Service, und die X85-Linien von und nach Puttgarden könnten betroffen sein. Reisende sollten sich deshalb frühzeitig um Alternativen bemühen, insbesondere auch in den Herbstferien.
Am 16. Oktober plant ver.di zudem eine Demonstration vor der Geschäftsstelle des OVN in Kiel. Die Gewerkschaft fordert die Arbeitgeberseite auf, den Tarifvertrag zu unterzeichnen und so eine weitere Eskalation zu verhindern. Andernfalls drohen den Bürgerinnen und Bürgern Schleswig-Holsteins erhebliche Einschränkungen im öffentlichen Verkehr.
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