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Das Impfzentrum in Flensburg steht bereit

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Flensburg - 29 Impfzentren sind in Schleswig-Holstein - Fotos: Thomsen

Die deutsche Firma BioNTech hat einen Impfstoff entwickelt, der bereits jetzt weltweit angewendet wird. Nur in Europa und damit auch Deutschland gab es bislang keine Zulassung, da – anders als in anderen Staaten – hier von einer Notfallzulassung abgesehen wurde. Die reguläre Zulassung soll nun am 21. Dezember 2020 erfolgen, so dass in Deutschland noch in diesem Jahr mit Impfungen begonnen werden kann.

Damit jedoch viele Menschen geimpft werden können, mussten sogenannte Impfzentren errichtet werden. Als erstes Zentrum im nördlichen Schleswig-Holstein war Husum fertiggestellt worden. Als weitere Standorte sind Kropp und Norderbrarup für den Kreis Schleswig-Flensburg aufgebaut worden. Flensburg zog nun pünktlich zum 15. Dezember mit dem Impfzentrum in der Straße Twedter Mark 11 nach.

„Wo früher das KBA mit einem Infrastrukturaufgaben einziehen wollte, wurde in nur knapp vier Wochen ein Impfzentrum aus dem Boden gestampft“, sagt der stellvertretende Leiter des Flensburger Imfpzentrums, Björn Staupendahl. Wo es bislang nur ein Fenster gab, wurde von einer Firma eine große Tür und eine Auffahrrampe gebaut, damit Menschen mit Handicap dort barrierearm ihre Impfdosis bekommen können. Menschen mit Behinderung sind auch die Einzigen, die auf einen besonders gebäudenahen Parkplatz vorfahren können. Alle anderen können ihr Fahrzeug auf einem Parkplatz vor dem Impfzentrum abstellen. Eine gute Busverbindung ist ebenfalls vorhanden.

Wie läuft die Imfpung ab?

Ganz wichtig: Um eine Impfung gegen das Coronavirus zu erhalten, ist eine Anmeldung Voraussetzung.

Eine Anmeldung kann unter der Rufnummer 116 117 oder über ein Onlineformular erfolgen. Wer keine Bestätigung und somit keinen Termin erhalten hat, kann nicht geimpft werden. Wer einen Termin hat, wird bei Erscheinen von einem Pförtner in Empfang genommen, da das Gelände weiterhin von einem anderen Zweig des Kraftfahrtbundesamtes (KBA) genutzt wird. Von der Pförtnerei aus weisen sehr großzügige Schilder zum Impfzentrum. Dort bekommen die Impfwilligen eine Wartemarke, wie bei anderen Behörden auch. Man wird in ein Wartezimmer mit maximal sechs Personen gebeten, wo man dann Fragebögen mit Fragen unter anderem zu persönlichen Angaben oder Allergien ausfüllen kann. Dann geht es nach einer kurzen Wartezeit direkt weiter zu einem Beratungsgespräch. Dort wird noch einmal erklärt, warum und weshalb der Patient geimpft werden soll oder auch möchte, schließlich ist dieser freiwillig vor Ort. Danach müssen die Impfteilnehmer weiter in das Behandlungszimmer, um die vorgesehene Impfdosis zu bekommen. Diese wird in den Oberarm gespritzt. Um den Überblick in dem mehrstöckigen Gebäude nicht zu verlieren, ist ein Farbleitsystem auf dem Boden und an den Türen zu den einzelnen Räumen angebracht worden.

Vorgesehen ist, dass 150 Personen pro „Impflinie“ an einem Tag ihre Impfung erhalten können. Als Impflinie wird der Ablauf von Wartezimmer bis zur Impfung bezeichnet. Sechs dieser Impflinien sind vorgesehen. Für unvorhersehbare Fälle sind auch mehrere Notfallzimmer eingerichtet worden. Der Impfstoff hat bei allen Tests zwar keine gravierenden Nebenwirkungen gezeigt, doch auch Aufregung oder Anstrengung sollen kein Hindernis für eine Impfung sein. Nach der eigentlichen Impfung gibt es noch eine Beobachtungszeit von rund 15 Minuten, so dass der Patient nach rund 45 Minuten das Impfzentrum verlassen kann. Angefangen werden soll ab dem 4. Januar 2021.

Damit das Impfzentrum innerhalb kürzester Zeit so entstehen konnte wie es nun ist, waren logistische Hürden zu meistern, so Staupendahl. Dabei ging es zunächst darum, das passende Gebäude zu finden. Da das KBA für eine Erweiterung das erst 2019 errichtete Gebäude nicht mehr benötigt, konnte dieses verhältnismäßig schnell für die neue Nutzung hergerichtet werden. „Zeitweise waren mehrere Firmen im und am Gebäude am Werkeln“, so Staupendahl. Selbst bei dem Pressetermin am 15. Dezember schweißten und schraubten noch die Handwerker. Um die Patienten nicht auf dem kalten Boden zu impfen oder warten zulassen, brauchte man Mobiliar. Um die Kosten dafür so gering wie möglich zu halten, wurde auf andere Ressourcen zurückgegriffen. So rief man kurzerhand befreundete Firmen oder Institutionen wie dem Krankenhaus an und fragte förmlich nach, ob diese noch Material im Keller stehen haben. Auf diese Weise konnte schnell auf ein viele Dinge zurückgreifen. Die so zusammengesammelten Stühle, Betten, Schreibtische oder Schränke wurden durch das Technische Hilfswerk (THW) transportiert, deren Fachberater Nils Seidel sagte sofort zu. Der 18-Tonner des THW wurde leergemacht und die Möbel eingeladen. Für das Einräumen wurde kurzerhand die (Wo)Manpower der Freiwilligen Feuerwehren, des Roten Kreuzes (DRK), der Bundeswehr und des Arbeitersamariterbundes (ASB) in Anspruch genommen.

Das Impfzentrum wird von niemandem als schön empfunden, ist aber zweckmäßig. „Die Impfgeschichte ist eine Erfolgsgeschichte“, sagte Flensburgs Oberbürgermeisterin Simone Lange bei der Pressekonferenz. „Impfen ist nun mal nicht wie ein Bonscher an der Kasse im Supermarkt zu kaufen, sondern bedarf einer Beratung.“

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