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Depot schließt 27 Filialen bis Jahresende – Filialen in Flensburg und Sylt betroffen

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Bis Jahresende werden zwei Filialen in Schleswig-Holstein geschlossen - Foto: Thomsen

Flensburg - Der insolvente Deko-Händler Depot trifft in der umsatzstarken Adventszeit eine niedrigste Entscheidung: Bis zum Jahresende werden mindestens 27 Filialen in Deutschland geschlossen. Bereits 17 Standorte haben die Türen endgültig verriegelt. Damit schrumpft das Filialnetz des Unternehmens auf 285 Geschäfte. „Läden, mit denen wir kein Geld verdienen, werden wir konsequent schließen“, erklärte Geschäftsführer Christian Gries. Weitere Schließungen könnten folgen, da Verhandlungen mit Vermietern noch laufen.

Insolvenz und Neuausrichtung bis 2025

Depot, Tochter der Gries Deco Company (GDC), hatte im Juli angesichts drohender Zahlungsunfähigkeit Insolvenz in der Eigenverwaltung beantragt. Das Ziel: Eine Restrukturierung, die bis Mitte 2025 abgeschlossen sein soll, um wieder in den Regelbetrieb zurückkehren zu können. Doch der Weg dahin ist steinig.

„Die Lager waren während der Corona-Zeit voll, aber die Ware konnte nicht abfließen, weil die Läden geschlossen waren“, erklärte Gries. Zugleich räumte er ein, dass das Unternehmen zu spät auf veränderte Konsumgewohnheiten reagiert habe. Die hohe Inflation und die gestiegenen Lebenshaltungskosten haben das Kaufverhalten vieler Verbraucher verändert – ein Umstand, den Depot lange unterschätzt habe.

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen erschweren den Handel

Die Herausforderungen für Einzelhändler wie Depot sind laut Branchenkennern vielfältig. Steigende Rohstoffpreise, Nebenkosten, Mieten und vor allem explodierende Frachtkosten machen das traditionelle Geschäftsmodell unrentabel. Innerhalb von nur sechs Monaten haben sich die Kosten für den Containertransport verzehnfacht. Depot-Geschäftsführer Gries betonte, dass das Unternehmen an diesen Belastungen nicht allein schuld sei, gestand jedoch Versäumnisse bei der Anpassung an die Marktbedingungen ein.

Die betroffenen Filialen und Beschäftigten

Die Liste der Filialen, die schließen müssen, reicht von Großstädten wie Berlin, Düsseldorf und Hamburg bis hin zu kleineren Städten wie Ahlen und Donauwörth. Besonders betroffen sind Standorte, die über Jahre hinweg keine ausreichenden Gewinne erzielten. Auch in Flensburg (Holm) und auf Sylt werden die Filialen bis Ende des Jahres geschlossen.  Insgesamt verlieren etwa 50 der noch rund 3.350 Beschäftigten durch die Schließungen ihres Arbeitsplatzes. Die meisten betroffenen Mitarbeitenden sollen jedoch in andere Filialen verlegt werden.

Fazit: Ein schwerer Einschnitt für den stationären Handel

Während Depot in der Vorweihnachtszeit traditionell von Kundenströmen profitieren könnte, unterstreichen die Filialschließungen die dramatischen Herausforderungen des Einzelhandels in Deutschland. Inflation, veränderte Konsumgewohnheiten und steigende Betriebskosten setzen die Branche zu. Ob Depot bis 2025 die erhoffte Trendwende schafft, bleibt offen – doch die neuen Einschnitte könnten für viele Standorte das endgültige Aus bedeuten.

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