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Der Büddel zieht ein Zwischenergebnis - Start-Up trotz Corona

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Flensburg - Die beiden Gründer ziehen Bilanz vom ersten Unverpackt-Laden in Flensburg - Fotos: Foerde.news

Mehrfach haben wir von Förde.news schon über den Unverpackt-Laden berichtet. Gerade in der aktuellen schwierigen Zeit haben die beiden Gründer in der letzten Novemberwoche den ersten Unverpackt-Laden in der Angelburger-Straße eröffnet. Wir haben mal nach gefragt wie es bisher lief:

Motiviert schauten die beiden Gründer und Inhaber Tom Nissen und Tobias Tipmann diesem Moment entgegen, denn – Anders als geplant – wollten die Gründer dieses bereits zum Frühling hin.

„Geplant war es ja eigentlich schon alles für Sommer 2017, aber aufgrund der Realität des Finanzwesen mussten wir erkennen, dass mehr gefordert wurde“, erzählte Tom Nissen, der nach dem ersten Versuch die Banken von seinem Vorhaben zu überzeugen, eine Kaufmannslehre abschloss. Beim Zweiten Versuch, weiter gestärkt und das Vorhaben in der Zwischenzeit immer weiter verfeinert, gelang es. Neustart: Frühling 2020.

Ein Crowdfunding wurde eingerichtet und ordentlich beworben. Mit etwa 200 Unterstützer/innen und knapp über 15.000€ wurde die erste Hürde überschritten.

„Wir bedanken uns nochmal für diesen wunderbaren Zusammenhalt. Uns zeigte dieses noch mehr, dass Flensburg einen solchen Laden braucht, der es allen ermöglicht, nachhaltig und mit gutem Gewissen seinen täglichen Bedarf zu decken.“ Weiter sagte Tobias Tipmann: „Zwar konnten wir nicht die zweite Hürde von 27.000€ erreichen, wovon wir uns Lebensmittelspender auf Glas holen konnten, aber so konnten wir eine Milchtankstelle und eine Nussmußmaschine bereitstellen.“

In der Milchtankstelle gibt es im Büddel nun auch innerhalb der Stadt frische Milch direkt vom Meyn-Hof. Die Gründer waren vor Ort und schauten sich die Haltungsbedingungen der dort lebenden Kühe an. Trotz freier Kapazitäten ist der Hof nicht voll belegt, das Futtermittel wird selbst angebaut und alles ohne Gentechnik. „Die Kühe waren Handzahm, boxen Strohunterfüttert und die Kälber standen überdacht. Aufgrund der hohen Kosten für eine Biozertifizierung schrecken viele Herstellende Betriebe davor ab. Teilweise geht es den Tieren dort sogar besser – Denn, im Falle der Zertifizierung, müssten Kälber ohne Unterstellmöglichkeit im Freien stehen.“

Dann die nächste Zwangspause: Bauanträge samt Statik- und Brandschutzauflagen erschwerten dem Hauseigentümer und den Gründer einen schnellen Start. Aufwendig musste das Gebäude, welches seit 2011 Leerstand, saniert und modernisiert werden. Teilweise mehr als 2m tiefe Fundamente wurden neu angelegt, um die Stahlträger der Statikauflagen zu sichern. Wände wurden aufgedoppelt um Brandschutzauflagen zu erfüllen. Bevor alles geschah, musste auf die Baugenehmigung gewartet werden.

Dann endlich: Eröffnung im November 2020. Glück im Unglück, behaupten die Jungunternehmer. „Im März hätte uns die erste Panik und der erste Corona-Lockdown voll getroffen, ein Durchhalten wahrscheinlich nicht möglich gewesen. Im November war die Aufklärungsarbeit und Eindämmung dann soweit fortgeschritten, dass sich ein Start realistisch gestalten konnte.“, so die Gründer.

Der Büddel bietet neben einem nachhaltig gestalten Non-Food Bereich eine große Auswahl an Lebensmitteln. Nudeln, Nüsse, Getreide, Gewürze und Süßes u.v.m, alles, wo es im Alltag an extremen Mengen an Plastikmüll endet, kann hier ersetzt werden. Der Renner: Die Frischmilch mit 1,60€/L und Haferflocken für 33 Cent pro 100g. Im Vergleich stellten wir fest, dass die Haferflocken im konventionellen Handel gleicher Qualitätsstufe mit 44 Cent pro 100g deutlich teurer sind.

„Viele sagen, dass Unverpackt Einkaufen immer teurer sei, jedoch kann es inzwischen widerlegt werden. Wir, Studien und unsere Gäste stellen fest, dass Jeder bei uns Geld spart. Gekauft wird nur die benötigte Menge, bei Gewürzen fällt es den meisten auf und sind erschreckt, wie voll ihr Glas für nur 2€ wird. Der klare Vorteil liegt hier in der Verpackung. Es gibt so gesehen Keine. Unsere Gewürze kommen in 1-3kg Pfandeimern bei uns an, während der Endverbraucher 30-100g Dosen gewöhnt ist. Wer bezahlt die Ressourcen, den Plastikmüll, Transport und das durch Personal Aufstellen der einzelnen Dosen im Regal? Letztendlich der Kunde.“ Referiert Tom Nissen kurz.

Deshalb kommen bereits viele Stammkunden in das Geschäft hinein, es wird nett gegrüßt und kurz geplaudert. „Bei einem Stück Gebäck und Kaffee in unserem späteren Bistro sicher angenehmer, aber bis zur Eröffnung dieses Teils, müssen wir Corona ganz überstehen.“ Entgegnete Tobias Tipmann. „Letzt sagte eine Kundin freudig, dass Einkaufen im Büddel wäre zu ihrem in der Zeit größten Einkaufhighlight geworden“. „Auch unsere 112-Rabattaktion wird immer häufiger beansprucht,“ schließt sich Tom Nissen an, „Mit einem Rabatt von 11,2% für die Kammeraden von den Rettungsdiensten, sagen wir so DANKE".

Geprägt von den positiven Eindrücken und dem Zuspruch im Alltag auf der Ladenfläche trifft der zweite Lockdown den Büddel auch. So stellen die Jungunternehmer fest, dass viele im Einkaufsverhalten vorsichtiger geworden sind und der Kundenzufluss sich verringert. Grund dafür sehen die Beiden in den immer weiter einschneidenden Corona-Beschränkungen und Auswirkungen auf die Gesellschaft. „Besonders in Start-Up Phasen sind häufig die finanziellen Ressourcen recht knapp kalkuliert. Sollte sich die Trendentwicklung weiter so zeigen, brauchen wir nicht mehr darüber nachzudenken, wann wir das Bistro endlich eröffnen dürfen, sondern wann unsere Stammkunden sich wieder nach anderen Alternativen zum Verpackungslosen Einkaufen umschauen müssen.“

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