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Die große Uhr-Verschwörung – oder warum wir immer noch an der Zeit drehen

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Zur Ehrenrettung sei gesagt: Auch auf anderen Kontinenten wird fröhlich an den Zeigern gedreht. - Foto: KI | foerde.news

Politik - Zweimal im Jahr spielen Millionen Menschen das wohl deutscheste Gesellschaftsspiel: “Wo war noch mal der Knopf an der Mikrowelle, um die Uhr umzustellen?” Während die Menschheit längst autonome Autos auf den Mars schicken könnte (wenn sie denn wollte), schafft es Europa seit Jahrzehnten nicht, eine Einigung bei der Zeitumstellung zu erzielen. Spoiler: Es liegt nicht an der Technik.

2018 wurde groß verkündet: Die Zeitumstellung soll abgeschafft werden. "Sollen" – das Lieblingswort der Bürokratie. Seitdem wurde viel geredet, wenig entschieden und noch weniger gemacht. Das Einzige, was sich pünktlich ändert, ist der Kalender. Der zeigt jedes Jahr zuverlässig: Letzter Sonntag im März? Na dann, los geht’s!

Die einen wollen für immer Sommerzeit, die anderen schwören auf ewige Winterzeit. Der Kompromissvorschlag? Ganz einfach: Stellen wir die Uhr doch einfach nur eine halbe Stunde um. Das kann keiner wollen – und genau deshalb ist es der perfekte europäische Mittelweg. Niemand ist zufrieden, aber alle sind gleichmäßig verwirrt. Und das Beste: Der Rest der Welt hat überhaupt keine Ahnung mehr, wie spät es bei uns eigentlich ist. Treffen mit den USA? Gute Nacht. Videocall mit Australien? Viel Glück. Greenwich ruft und wir heben nicht ab.

Zur Ehrenrettung sei gesagt: Auch auf anderen Kontinenten wird fröhlich an den Zeigern gedreht. In Nordamerika zum Beispiel. Da nennt man das Ganze „Daylight Saving Time“ – ein Euphemismus dafür, dass auch dort keiner genau weiß, warum man das eigentlich noch macht. In Afrika und Asien? Meist nicht. Die haben offenbar Wichtigeres zu tun, als zwei Mal im Jahr kollektiv ihre inneren Uhren zu desynchronisieren.

Und während sich Politik, Wissenschaft und Kuhmelker um den richtigen Rhythmus streiten, bleibt uns Normalbürgern nur eines: tief durchatmen, Kaffee nachgießen – und sich mit stoischer Gelassenheit der nächsten Zeitreise hingeben.

Denn am Ende passiert wie immer Folgendes: Die Zeiger der Uhr werden von 2 auf 3 Uhr vorgestellt. Eine ganze Stunde. Kein halber Kram. Einfach nur: zack, weg ist sie.

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