- Nachrichten -
Folge uns auf Instagram und Facebook

Digitaler Impfpass: Einfacher Datumstrick verschafft scheinbar sofortigen Impfschutz

von

Flensburg - Mit einem kleinen Trick kann man die Apps manipulieren - Foto: Thomsen

Er ist heiß begehrt und soll das Leben leichter machen – zumindest dort, wo eine Impfung für Reisen oder Veranstaltungen nötig ist: Der digitale Nachweis der Corona-Schutzimpfung, der über die Corona-Warn-App oder die App „Covpass“.
Wie heiß der Nachweis per QR-Code begehrt ist, lässt sich an den Zahlen der letzten Woche ablesen: Nach Mitteilung des Bundesgesundheitsministers wurden in den vergangenen 14 Tagen bereits 22 Millionen digitale Impfzertifikate ausgestellt und vermutlich von den Nutzern auch in den Apps gescannt.
Nach einer Wartezeit von 14 Tagen nach der zweiten Impfung zeigt die App dann einen vollständigen Impfschutz an – doch die Sache hat einen gewaltigen Haken: Mit einfachem Vorstellen des Datums auf dem Mobiltelefon auf einen Zeitraum größer als 14 Tage nach dem zweiten Impftermin zeigen beide Apps auf Smartphones mit den Betriebssystemen Android oder iOS plötzlich den vollständigen Impfschutz an – obwohl dieser noch gar nicht vorliegt.
Es erscheint zumindest fragwürdig, dass Apps, die für viele Millionen Euro entwickelt wurden und mit hohen laufenden Kosten unterhalten werden, einen solch einfachen Trick zulassen und bei Abruf des Impfstatus nicht auf das Datum eines Zeitservers zurückgreifen.
Empfehlenswert ist dieser Trick natürlich trotzdem nicht – sowohl aus Gesichtspunkten der Infektionsvermeidung als auch aus strafrechtlicher Sicht.
Veranstalter und Gastronomen sind also gut beraten, den auf einem Mobiltelefon vorgezeigten Impfschutz von Gästen oder Teilnehmern immer mit der ebenfalls kostenlos erhältlichen „Covpass Check“-App zu überprüfen, denn diese App erkennt Fälschungen zuverlässig – auch den Datumstrick und zeigt in diesem Fall einen ungültigen Impfstatus an.

Zurück