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Eine starke Verbindung zu Afrika

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Gelebte Praxis Gastdozent Josphat Mukabi von der Polytechnic of Namibia mit Prof. Dr. Thomas Schmidt, Janntje Böhlke-Itzen und Martin Kühn

Flensburg, 13.08.2014 – Er war lediglich neugierig, an was sie so arbeiten, die Kollegen von der Polytechnic of Namiba. Eigentlich war Thomas Schmidt privat in der namibischen Hauptstadt Windhoek unterwegs. Dennoch nahm sich der Professor für Wirtschaftsinformatik Zeit, die dortige Universität zu besuchen. „Mich hat interessiert, wie Wissenschaft in Afrika funktioniert“, sagt Schmidt. Heute, gut zehn Jahre später, ist er wissenschaftlicher Leiter des Centre for Business and Technology in Africa – dem Fluchtpunkt aller afrikabezogenen Aktivitäten der Fachhochschule Flensburg. Und da kommt einiges zusammen.

 

„Afrika ist ein Kontinent im Aufbruch“, sagt Prof. Dr. Thomas Schmidt. „Wirtschaft und Technologie entwickeln sich rasant fort und eröffnen Menschen und Unternehmen unzählige Möglichkeiten.“ Das Centre for Business and Technology in Africa (CBTA) wolle diesen faszinierenden Wandel begleiten, wobei Bildung der Schlüssel für ökonomische und soziale Entwicklung auf dem afrikanischen Kontinent sei, wie Prof. Dr. Kay Pfaffenberger, der zweite Wirtschaftsprofessor im CBTA-Team, betont. Die Zusammenarbeit mit afrikanischen Hochschulen und Unternehmen ist für Deutschland und Europa aus verschiedenen Gründen von größter strategischer Bedeutung, sagt FH-Präsident Prof. Dr. Herbert Zickfeld. Die FH Flensburg hat dies frühzeitig erkannt: Bereits seit fast 15 Jahren existiert ein intensiver Austausch von Studierenden und Dozenten zwischen der FH und afrikanischen Hochschulen.

 

Eine neue Qualität erhielt die Verbindung zu Afrika 2009 mit der Gründung des Namibian-German Centre for Logistics mit inzwischen acht festangestellten Mitarbeitern in Windhoek. Hochschulausbildung, Forschung sowie Beratung im Bereich Logistik und Transport stehen im Mittelpunkt des Zentrums, das vom Auswärtigen Amt gefördert wird und sich mehr und mehr selbst finanziert. „Wir konnten beispielsweise vier Studiengänge für Logistik und Transport entwickeln“, erklärt Schmidt. Direkt vor Ort werden nun die Fachkräfte ausgebildete, die die logistischen Infrastruktur-Herausforderungen Namibias meistern - und so die wirtschaftliche Entwicklung des Küstenlandes vorantreiben.

 

Thomas Schmidt möchte die Aktivitäten des CBTA jedoch nicht auf das Fachzentrum für Logistik verkürzt wissen: „Wir haben viele weitere Projekte mit vielen afrikanischen Partnern, mit Hochschulen in Kamerun, Ghana und Kenia.“ Ob es um die Harmonisierung von Wirtschaftsinformatik-Studiengängen in Flensburg, Windhoek und Douala geht, um Auslandssemester oder Auslandspraktika oder um Workshops, in denen Studierende aus Deutschland, Kamerun und Namibia zusammen an Fragestellungen zu Afrika als Wachstumsmarkt arbeiten – nur im direkten Austausch könnten tragfähige Lösungen entwickelt werden, ist sich Schmidt sicher. „Ziel des CBTA, das all diese Aktivitäten bündelt, ist es daher, über den Austausch von Wissen und Experten neue Ideen, Ansätze und Technologien zu entwickeln. Für die deutsche und afrikanische Seite wird das als gewinnbringend gesehen.“ Wichtig bei alldem ist die enge Verbindung zur Wirtschaft, zu den Unternehmen. So bietet das Zentrum etwa Studien zum Thema Markteintritt und Marktaustritt an. Gleichzeitig bieten sich Studierenden dank der engen Kooperation interessante Praktikumsmöglichkeiten.  

 

Dass sich in Flensburg in den vergangenen Jahren ein wirkliches Kompetenzzentrum entwickelt hat, zeigen nicht zuletzt die zahlreichen Tagungen und Konferenzen, auf denen Schmidt, Pfaffenberger und die wissenschaftlichen Mitarbeiter des CBTA-Teams, Janntje Böhlke-Itzen und Martin Kühn,  um ihre Expertise gebeten werden. Zuletzt etwa beim German-Africa Business-Day in Berlin. Von dem Know-how und den guten Kontakten in die Wirtschaft profitieren wiederum die Studierenden an der FH. Der Afrikabezug findet mittlerweile einen starken Wiederhall in der Lehre. Gastdozenten vom Afrikaverein der deutschen Wirtschaft oder von afrikanischen Partnerhochschulen machen den starken Praxisbezug  des Studienschwerpunktes „Business in Africa“ deutlich. Studierenden werden als reale Berater von tatsächlich in Afrika agierenden Unternehmen tätig. Preisgekrönte Studienprojekte mit hohem Nutzen für die Praxis zeigen die hohe Qualität der Ausbildung. Aufgrund der starken Nachfrage soll der Afrikabezug perspektivisch ausgebaut werden.

 

Apropos Ausbau: „Wir werden die Kooperationen mit unseren afrikanischen Freunden und Partner systematisch ausbauen und die Kompetenzen in Lehre und Forschung zum Wohle der beteiligten Hochschulen und Unternehmen noch stärker bündeln“, erklärt Prof. Dr. Herbert Zickfeld. Die Arbeit im CBTA könnte in Zukunft also mehr werden. Sehr zur Freude von Thomas Schmidt: „Wir haben einige Projekte in Vorbereitung.“ So denkt Schmidt etwa daran, e-Learning-Angebote zu entwickeln, um den Austausch zwischen Deutschland und Afrika noch einfacher zu gestalten. Das soll den gegenseitigen Besuch nicht ausschließen. Im Gegenteil: FH und die Polytechnic of Namiba arbeiten an einem gemeinsamen Masterstudiengang, in dem die Studierenden beider Hochschulen jeweils ein Jahr gemeinsam im Partnerland studieren. In weiteren Vorhaben geht es beispielsweise um den Aufbau eines Fachzentrums für Data Science an der Partnerhochschule Jomo Kenyatta University of Agriculture and Technology, um Forschungsarbeiten zur Erschließung der Wachstumsmärkte in den Schwellenländern, die spezifischer Vertriebswege und modifizierter Produkte bedürfen, sowie um ein Projekt zur Förderung von deutschen und afrikanischen Gründungsinitiativen.     

 

„Wir möchten so viele Vorhaben wie möglich in die Tat umsetzen“, sagt Thomas Schmidt. „Das stärkt die Verbindung und schaffte die Grundlage für hervorragende Leistungen, von denen beide Seiten  weiterhin profitieren.“ 

 

Bild: Gelebte Praxis Gastdozent Josphat Mukabi von der Polytechnic of Namibia mit Prof. Dr. Thomas Schmidt, Janntje Böhlke-Itzen und Martin Kühn

PM: FH

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