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Experten-Bilanz der Disco-Modellprojekte: "Feiern ohne Maske und Abstand bei guter Lüftung ist möglich – für geimpfte, genesene oder getestete Gäste"

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Schleswig-Holstein - Bei einer Party in der Diskothek in Ostholstein lag die Quote der geimpften und genesenen bei 74 Prozent. - Archivfoto: Thomsen

Schleswig-Holstein -Ein Disco-Besuch in Pandemiezeiten ist möglich und sicher machbar – wenn auch mit deutlich erhöhtem Aufwand. Gute Lüftungsanlagen und ein strenges Testregime verhindern Ansteckungen auf der Tanzfläche. Das ist das Fazit der wissenschaftlichen Begleitung der Disco-Modellprojekte, für die am Dienstagnachmittag Wirtschaftsminister Dr. Bernd Buchholz gemeinsam mit dem Mediziner und Corona-Experten Prof. Dr. Stephan Ott und Joey Claußen, Betreiber der Modell-Disco Joy, Bilanz zog.

Im Rahmen des Modellprojekts wurden drei Diskotheken ausgewählt, die jeweils drei Veranstaltungen anbieten durften. Zutritt erhielt nur, wer geimpft oder genesen war oder einen maximal sechs Stunden alten negativen Corona-Test vorlegen konnte. Außerdem gab es Vorgaben für Nachtestungen, um die Auswirkungen auf das Infektionsgeschehen wissenschaftlich auswerten zu können. Im Joy in Henstedt-Ulzburg und im Horizon in Oldenburg fanden jeweils drei Veranstaltungen statt, das Flensburger Bootshaus musste das Modellprojekt nach zwei Veranstaltungen abbrechen, da die Sieben-Tages-Inzidenz im Kreis über 35 gestiegen war.

Laut Ott und Buchholz zeige die wissenschaftliche Auswertung der Daten, dass die engen Vorgaben Infektionen bei den Veranstaltungen verhinderten. Lediglich vier positive Tests gab es im Anschluss an die Feiern, eine Ansteckung in der Disco selbst sei laut den Gesundheitsämtern aber unwahrscheinlich. "Im Modell-Zeitraum war in den drei Kreisen die Inzidenz zwar gestiegen, das war aber ein genereller Trend und ist eher auf Reiserückkehrer und den Schulstart zurückzuführen. Bei den Partys hat sich niemand angesteckt, soweit wir wissen", betonte Buchholz. Besonders positiv sei außerdem die teilweise hohe Quote der Geimpften und Genesenen. Bei einer Party im Horizon in Ostholstein lag sie bei 74 Prozent.

Der wirtschaftspolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Kay Richert äußert sich wie folgt dazu:

,,Das Modellprojekt hat gezeigt, dass das Feiern in Diskotheken mit vernünftigen Lüftungskonzepten auch während der Pandemie für Geimpfte, Genesene und Getestete möglich ist. Das ist ein wichtiges Signal für eine Branche, die monatelang nur schließen und abwarten musste.

Zudem ist es für die jüngeren Generationen extrem wichtig, ein Stück unbeschwerten und sorgenfreien Alltag zurück zu bekommen. Es zeigt sich ein- mal mehr, dass Schleswig-Holstein kluge Modellprojekte auf den Weg bringt, um damit einen Weg aus der Pandemie zurück zur Normalität aufzuzeigen."

 

Die Modellprojekte zeigten, dass die Öffnung von Diskotheken unter kontrollierten Bedingungen sicher sei, sagte der Minister weiter. "Mit einem Test- und Kontrollregime können wir dieser gebeutelten Branche wieder eine Perspektive geben." Auch die Lüftungsanlagen hätten sich bewährt, das zeigten die CO2-Messungen während der Veranstaltungen. Die Erkenntnisse aus den Modellprojekten seien eine wichtige Grundlage, um mögliche Öffnungsschritte vorzubereiten, so Buchholz.

Verpflichtende Nachtestungen solle es hingegen nicht mehr geben. "Die waren für die wissenschaftliche Begleitung entscheidend. Aber nur etwas mehr als die Hälfte der Tests nach der Veranstaltung wurden überhaupt an die Veranstalter gemeldet. Hier könnte vielleicht über Erinnerungsmails oder Anreize der Diskotheken wie Ticketverlosungen nachgedacht werden. Denn sinnvoll sind die Nachtestungen allemal," so der Minister.

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