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Fahrschule: Unter erschwerten Bedingungen zum Führerschein

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Flensburg - Die Fahrschülerin Kerstin Heuer mit dem Fahrlehrer Oliver Tralau. Foto:Thomsen

Seit Mitte Mai dürfen Fahrschulen nun wieder öffnen: Sowohl der Theorieunterricht als auch die praktischen Fahrstunden sind erlaubt. Im Auto ist  es natürlich schwierig, Abstand zu halten, darum sind Mund-Nasen-Schutz, Desinfektionsmittel und durchlüften Pflicht.

Fast zwei Monate waren die Fahrschulen geschlossen.

„Dabei ging alles ganz schnell“, teilte uns Oliver Tralau von der Fahrschule Ebel in Flensburg mit. „Während ich noch einen Fahrschüler im Auto hatte, kam der Anruf aus dem Büro. Ich müsste sofort den Unterricht stoppen und einstellen“, so Tralau zu unserer Redaktion. „Anordnung von ganz oben, Corona ist in Deutschland angekommen“.

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Somit standen alle Autos der Fahrschule still. Allgemein stand das Leben in Deutschland seit dem 13. März 2020 still. Restaurants, Geschäfte jeglicher Art, Fitnessstudios, Schwimmbäder usw., einfach alles wurde dicht gemacht. Bis auf die Einrichtungen, die das Überleben sichern, wie z.B. Ärzte, Supermärkte und Apotheken.

Wer hätte gedacht, dass der erste Lockdown der Deutschen Geschichte knapp zwei Monate andauern würde? „StayHome“ hieß das Motto.

Mittlerweile dürfen neben den Geschäften auch Fahrschulen wieder unterrichten. Oliver Tralau sei zwar erleichtert, dass er wieder ausbilden darf und damit Jung und Alt zu einem Führerschein verhelfen kann, dies jedoch nur mit erheblichen Einschränkungen.  Denn entgegen der allgemein gängigen Handhabung mit dem Mund- und Nasenschutz, wonach man nach dem Verlassen der Geschäfte oder der öffentlichen Verkehrsmittel, diesen wieder abnehmen darf, muss während der gesamten Fahrstunde sowohl vom Fahrlehrer als auch von seinen Schülern ein Mund- Nasenschutz getragen werden. Zusätzlich müssen sich zu Beginn der Fahrstunde Schüler und Lehrer gründlich die Hände desinfizieren.

„Nach jeder Fahrschulstunde muss ich das Auto desinfizieren, zum Beispiel  das Lenkrad, die Sicherheitsgurte inklusive der Anschnaller sowie sämtliche Schalter und Türen. Kurz, alles womit der Schüler in Kontakt gekommen ist, muss gereinigt werden“, berichtet Tralau. Aber er will nicht jammern und klagen, es ist eine Situation derzeit wo wir alle durchmüssen“, sagt der Fahrlehrer. „Lieber mache ich das Auto sauber, als gar nicht mehr zu unterrichten.“

 

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Schließlich müsse auch die Miete für sein Büro in der Angelburger Straße und das Gehalt für seine Bürokraft gezahlt werden. Aber auch der Theorieunterricht hat sich geändert, so darf nur mit einer bestimmten Anzahl an Schülern unterrichtet werden. Aber auch da gilt, Mund und Nase zu verdecken, den Mindestabstand einzuhalten sowie den Raum regelmäßig und gründlich zu lüften.

Auch für die 37-jährige Fahrschülerin Kerstin Heuer ist das Fahren mit Mund- und Nasenschutz zwar merkwürdig und gewöhnungsbedürftig, aber sie benötigt den Führerschein beruflich. Daher macht sie lieber jetzt den Führerschein, als darauf zu warten, bis die Maskenpflicht wieder aufgehoben wird.

„Es ist zwar gerade für mich als Fahrlehrer anstrengend, den ganzen Tag durch eine Maske Luft zu bekommen, aber mit einer FFP2-Maske geht es wesentlich besser.“ So Tralau. Sollten die Fahrschüler keine Maske dabei haben, so kann eine Einwegmaske zum Selbstkostenpreis bei ihm erworben werden.

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