Flensburg: Im Januar bereits mehr Corona-Infektionen als im gesamten letzten Jahr
Mit Auftreten der Omikron-Variante ist der Inzidenzwert in der Stadt in Höhen gestiegen, die zuvor undenkbar waren. Alleine im Januar überstieg die Zahl der Fallmeldungen den Wert des gesamten Vorjahres - in den Zahlen der Krankenhausbelegung spiegelt sich dieser extreme Anstieg aber bislang nicht wieder.
Insgesamt 3807 Corona-Neuinfektionen zählte das Gesundheitsamt der Stadt Flensburg zwischen Januar und Dezember 2021. 41 Menschen starben im vergangenen Jahr an oder mit dem Virus, im Januar waren drei.
Doch mit Auftreten der Omikron-Variante hat sich die Zahl der täglichen Fallmeldungen drastisch erhöht. Alleine im Januar kamen in der Stadt 4133 neue Corona-Infektionen hinzu. Der Inzidenzwert liegt seit Tagen bei rund 1.200.
„Früher war man bei einem Inzidenzwert von 200 schon stark beunruhigt, doch die Lage ist mittlerweile eine andere“, erklärt Stadtsprecher Clemens Teschendorf. Nach seinen Worten macht die Impfung den deutlichen Unterschied. „Damit ist die Wahrscheinlichkeit, schwer zu erkranken, sehr viel geringer - deshalb werben wir auch unermüdlich dafür“, so der Stadtsprecher.
Trotz der massiven Steigerung der Inzidenz wird die Lage als „beherrschbar“ eingestuft, was sich auch an der nahezu gleichbleibenden Zahl der Patienten mit einer Corona-Infektion im Krankenhaus zeigt. Das Sankt-Franzikus-Hospital, in dem die Menschen mit einem positiven Corona-Test auf einer Isolierstation behandelt werden, meldet aktuell 12 Patienten, die mit dem Virus infiziert sind. Drei von ihnen werden auf der Intensivstation behandelt, eine künstliche Beatmung benötigt derzeit keiner der Patienten.
Die Zahl der Patienten im Krankenhaus war in den vergangenen Wochen nahezu konstant und schwankte nur wenig.
„Dahingehend hat sich ja auch die Betrachtung der Lage geändert, man schaut jetzt mehr auf die Anzahl derer, die in den Kliniken an behandelt werden müssen“, so Stadtsprecher Teschendorf.
In der Verbreitung des Virus macht sich nach Teschendorfs Angaben die höhere Infektiösität der Omikron-Variante deutlich bemerkbar: „Bei betroffenen Familien war es vorher so, dass meist nur einzelne Personen betroffen waren - tritt aber heute ein Fall in der Familie auf, werden in der Regel auch alle weiteren Haushaltsangehörigen infiziert“, resümiert er.
Hinsichtlich der Aufhebung aller Corona-Maßnahmen bei unseren nördlichen Nachbarn in Dänemark kann die Stadt nur abwartend beobachten. „Wir werden natürlich im Auge behalten ob und welche Auswirkungen das auf die Infektionszahlen bei uns hat“, erklärt Teschendorf.