Politik - Die Familie bestätigte der Deutschen Presse-Agentur gegenüber, dass der frühere Bundesinnen- und Finanzministers Wolfgang Schäuble im Alter von 81 Jahren am Dienstagabend verstorben ist.

Wolfgang Schäuble, ein ausgebildeter Jurist, hatte durch seine Tätigkeit in verschiedenen Spitzenpositionen einen prägenden Einfluss auf die Politik in Deutschland. Seine Karriere umfasste Rollen als Innenminister, Finanzminister und als Präsident des Deutschen Bundestages.

Seit dem 13. Dezember 1972 war Schäuble, geboren am 18. September 1942 in Freiburg, ein ununterbrochenes Mitglied des Deutschen Bundestags, wobei er stets direkt durch die Wähler seines Wahlkreises Offenburg gewählt wurde. Bärbel Bas, SPD-Politikerin und Nachfolgerin von Schäuble im Amt des Bundestagspräsidenten nach der Bundestagswahl 2021, betonte die Einzigartigkeit seiner langjährigen parlamentarischen Tätigkeit.

Als ein Veteran des Bundestags erlebte Schäuble eine vielseitige Karriere, die von der Rolle eines einfachen Abgeordneten bis hin zum Alterspräsidenten des Bundestags reichte. Zu seinen Regierungspositionen zählten unter anderem die des Kanzleramtschefs sowie die des Innen- und Finanzministers in den Kabinetten von Helmut Kohl und Angela Merkel.

Seine politische Laufbahn erfuhr einen Wendepunkt während der CDU-Spendenaffäre, in deren Verlauf er 2000 von seiner Position als CDU-Chef zurücktrat. Angela Merkel übernahm daraufhin den Parteivorsitz und ernannte Schäuble später zum Innen- und dann zum Finanzminister.

Schäuble war maßgeblich an der Gestaltung der deutschen Einheit beteiligt und unterzeichnete den Einigungsvertrag am 2. Juli 1990. Er selbst betrachtete die Grundkonzeption des Einigungsvertrags als seine Idee, wie er einst im Tagesspiegel äußerte.

Seit einem Attentat im Oktober 1990, verübt von einem psychisch kranken Mann, war Schäuble auf einen Rollstuhl angewiesen. Er hinterlässt seine Ehefrau und vier Kinder