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FSG: Die unendliche Geschichte von Zahlungsproblemen und Unsicherheit
von Thomsen / Foerde.news
Flensburg/Rendsburg – Die finanziellen Turbulenzen rund um die Flensburger Schiffbau-Gesellschaft (FSG) und die Nobiskrug-Werft in Rendsburg nehmen kein Ende. Bereits im Oktober sorgten verspätete Gehaltszahlungen für Unruhe unter den rund 530 Beschäftigten. Nun, am 5. Dezember 2024, steht erneut fest: Auch die November-Gehälter wurden nicht überwiesen.
„Wir haben immer noch keinen Gehalt für November erhalten“, erklärte ein Mitarbeiter gegenüber Förde.news. Weiter wurde von Lars Windhorst erklärt, dass die Zahlungen in Arbeit sind. Damit setzt sich die Krise fort, die sich in einer Reihe von Zahlungsausfällen und Unsicherheiten seit Monaten zuspitzt. Besonders schmerzhaft: Neben dem regulären Gehalt fehlt auch das Weihnachtsgeld, das normalerweise rund 55 Prozent des Monatslohns ausmacht.
Proteste und Stillstand auf den Werften
Die Situation auf den Werften in Flensburg und Rendsburg bleibt gespannt. Bereits Ende Oktober hatten freigestellte Mitarbeiter Mahnwachen organisiert, um auf ihre Lage aufmerksam zu machen. Zwar sind einige Beschäftigte inzwischen wieder an ihren Arbeitsplatz zurückgekehrt, doch an eine normale Produktion ist nicht zu denken. Es fehlen nicht nur Material und zugelassene Maschinen – viele der Anlagen dürfen aufgrund abgelaufener TÜV-Prüfungen gar nicht mehr betrieben werden.
Politische Unterstützung – und ein Schlagabtausch
Am 11. November 2024 hatten Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther und Wirtschaftsminister Claus Ruhe Madsen die Flensburger Werft besucht, um Solidarität mit den Beschäftigten zu zeigen. Doch der Besuch löste eine kontroverse Reaktion von FSG-Eigentümern Lars Windhorst aus. In einer an die Presse versandten Mail kritisierte Windhorst den Wirtschaftsminister scharf: „Es ist ein bemerkenswerter Vorgang, dass der CDU-Wirtschaftsminister eines Bundeslandes öffentlich dazu aufruft, ein Unternehmen, das sich in schwerem Fahrwasser bewegt, in die Insolvenz zu treiben.“
Wirtschaftsminister Madsen wies die Vorwürfe jedoch zurück und übte seinerseits Kritik an Windhorsts Management. „Es handelt sich um eine typische Windhorst-Systematik“, erklärte er. Zwar habe es Interesse an Investoren an der Werft gegeben, diese seien jedoch nicht bereit gewesen, mit Windhorst zusammenzuarbeiten. Madsen bot erneut Unterstützung bei einer strukturierten Übergabe an, doch Windhorst habe solche Hilfsangebote in der Vergangenheit ausgeschlagen.
Die Zukunft bleibt ungewiss
Wie es für die Beschäftigten der FSG-Nobiskrug-Werften weitergeht, bleibt offen. Trotz der Rückkehr an die Arbeitsplätze gibt es wenig Perspektiven: „Die meisten Mitarbeiter haben nichts zu tun“, berichten Insider. Und ohne Material oder einsatzbereite Maschinen scheint ein geregelter Betrieb in weiterer Ferne.
In einer Zeit, in der die Weihnachtszeit normalerweise Anlass zu Hoffnung und Besinnlichkeit bietet, sind die Sorgen der Mitarbeiter greifbar. Ob und wann Standards wieder pünktlich eingehalten werden, ist unklar – ebenso wie die Zukunft der Traditionen selbst. Die Geduld der Mitarbeiter und der Politik wird weiterhin auf eine harte Probe gestellt.
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