Flensburg – In einer Zeit, in der digitale Unterhaltung und Online-Shopping den Alltag bestimmen, wirkt der Anblick eines verlassenen Kaugummiautomaten fast wie eine Reise zurück in eine vergessene Ära. Diese kleinen, oft bunten Maschinen waren einst allgegenwärtige Symbole der Freude für Kinder, die mit leuchtenden Augen und einer Münze in der Hand ihr Glück versuchten. Bonbons, Kaugummis oder sogar kleiner Schmuck waren der Lohn für ihr investiertes Taschengeld. Doch heute stehen sie vereinzelt und vergessen, Relikte einer vergangenen Zeit.

Ein solches Relikt haben wir, auf in Flensburg entdeckt. Im Marrensdamm, auf Höhe der Nummer 33, stießen wir auf einen einsamen, rostigen Kaugummiautomaten. Verloren wirkte er dort auf dem Rasen, ein stummes Zeugnis vergangener Tage. Ein näherer Blick offenbarte, dass zwei der drei Fächer noch Preise in Deutscher Mark anzeigten (2002 wurde der Euro eingeführt) – ein klares Indiz dafür, dass dieser Automat seit vielen Jahren nicht mehr aufgefüllt wurde.

Links konnte man einst für 1 DM, auf der rechten Seite für 50 Pfennig sein Glück versuchen. Doch das Glück ist längst vergangen, denn auch das mittlere Fach, das Kaugummis für 20 Cent anbot, funktioniert nicht mehr.

Nach einem Telefonanruf mit dem Betreiber der Automaten, warum der Automat nach über 20 Jahren noch mit der guten alten D-Mark und Pfennig ausgezeichnet ist, wurden die Fächer mittlerweile mit neuer Ware ausgestattet und auf die aktuelle Währung umgestellt.

Doch der Fund im Marrensdamm ist kein Einzelfall. Ein weiterer Automat, ein paar Meter vor einem Supermarkt in der Kappelner Straße, erzählt eine ähnliche Geschichte. Auch dieser Automat, der einst Kinderaugen zum Leuchten brachte, hängt an einer Häuserwand nun verlassen da, ein stummer Zeuge einer Zeit, in der kleine Freuden noch in Münzform erworben wurden.

Diese Kaugummiautomaten sind mehr als nur Metall und Glas; sie sind Zeitkapseln, die uns an eine unbeschwertere Kindheit erinnern, in der die Freude über eine kleine Tüte Bonbons oder ein billiges Plastikspielzeug unermesslich war.
In der Harrisleer Straße wurden wir dann auf einen dritten Kaugummiautomaten aufmerksam. Auch dieser sieht nicht mehr ganz frisch aus. Obwohl die Kaugummis – ja, man konnte wirklich welche dort ziehen – alle unverpackt drin lagen und jeder mit seinen dreckigen Fingern diese aus dem Ausgabefach geholt hat, haben wir es alle überlebt.

In einer Welt, die sich immer schneller zu drehen scheint, bieten sie einen Moment des Innehaltens, eine Erinnerung an die Einfachheit des Glücks.

Wir von Förde.news sind neugierig: Wo in Flensburg oder in anderen Städten habt ihr noch solche nostalgischen Kaugummiautomaten entdeckt? Lasst uns gemeinsam in Erinnerungen schwelgen und die Orte dieser vergessenen Schätze teilen. Vielleicht ist es an der Zeit, diesen kleinen Zeitkapseln der Freude ein wenig Aufmerksamkeit zu schenken, bevor sie ganz aus unserem Stadtbild verschwinden. Ob es in fünf Jahren überhaupt noch solche wunderbaren Kindheitserinnerungen geben wird, ist ungewiss.