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Landtagsabgeordneten Kay Richert: Reaktion ist nötig

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Flensburg - „Gut ist, dass das Sozialministerium den Flensburgern kurzfristig eine große Anzahl an Schnelltests zur Verfügung - Archivfoto: Thomsen

Die 7-Tage-Inzidenz in Flensburg liegt leider weit über dem Landesdurchschnitt. Grund dafür sind nach Erkenntnissen der Landesmeldestelle Schleswig-Holstein Aktivitäten einer größeren Personalvermittlungsfirma, die „mehrere größere Betriebe im Raum Flensburg und auch in Dänemark betroffen“ haben. Dazu kommt: Ein großer Teil der Infektionen in Flensburg ist eine mit der sogenannten „britischen Mutation“. Das hat die Auswertung einer Ad-hoc-Erhebung des Robert-Koch-Instituts ergeben. Damit ist Flensburg Mutations-Hochburg im Norden.

„In dieser Situation ist es richtig, konsequente Maßnahmen zu ergreifen“ sagt dazu Kay Richert, FDP-Landtagsabgeordneter für Flensburg. „Die Flensburgerinnen und Flensburger übernehmen damit Verantwortung auch für die Menschen im restlichen Schleswig-Holstein, wo die Inzidenzwerte erfreulicherweise stetig sinken.“ Richert hatte sich in der Vergangenheit vermehrt dafür ausgesprochen, auch Begleitschäden der Pandemiebekämpfung wie Einsamkeit, Existenzängste und wirtschaftliche Depression stärker in die Maßnahmenplanung einzubeziehen. „Die allein virologische Sicht auf Corona ist zu eindimensional. Aber auch ein mutigerer Umgang mit der Covidkrise muss auf einem verantwortungsvollen Umgang mit der Virusbedrohung fußen.“ Es sei deswegen auch überfällig, eine solide Datenbasis zu schaffen, auf deren Grundlage andere Szenarien als Lockdowns diskutiert werden können. Verantwortlich hierfür seien die Bundes-Einrichtungen Charité, Robert-Koch-Institut und Paul-Ehrlich-Institut.

Konsequente Maßnahmen in Flensburg sollten dafür sorgen, dass die Lockerungen aus dem Jamaika-Perspektivplan für alle Menschen in Schleswig-Holstein zügig Realität würden, so Kay Richert. Dennoch sei es immer wichtig, die Verhältnismäßigkeit zu wahren; ob das bei nächtlichen Ausgangssperren gegeben sei, sei strittig.

„Gut ist, dass das Sozialministerium den Flensburgern kurzfristig eine große Anzahl an Schnelltests zur Verfügung stellt. Diese Schnelltests bieten die Chance, dass die jetzt getroffenen Maßnahmen nur so kurz wie nötig gelten müssen.“

Der Infektionsmediziner Helmut Fickenscher, Professor an der Kieler Christian-Albrechts-Universität, hat aber auch einen Lichtblick parat: Gerade in relativ kleinen Kommunen wie Flensburg bedeuteten ein paar Ausbrüche weniger schon eine deutlich geringere Inzidenz. „Das muss jetzt unser Ziel sein“, so Richert.

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