Letzte Generation führt Demonstration im Schneckentempo durch
von Thomsen / Foerde.news
Flensburg –
Flensburg - Ohne Kleber, aber sehr langsam ging es in Adelby, ein Stadtteil nah am Zentrum von Flensburg, ist der Ausgangspunkt für die neueste Aktion der "Letzten Generation" los. Die Mitglieder dieser Gruppe haben sich entschlossen, den Protest vor den sogenannten Kipppunkten des Klimawandels in Richtung Rathaus zu tragen. Auf ihrem Marsch schlossen sich spontan Passanten an, was die Wirksamkeit ihrer neuen Form des friedlichen Protests unterstreicht. Am Ende waren es insgesamt 13 Demonstranten, die im Schneckentempo vom Adelbylund über die Heinrichstraße in Richtung Rathaus marschierten. Wie mehrere der Aktivisten erklärten, ist es durchaus anstrengend, in diesem Tempo zu "gehen".
Während ihrer Route kamen die Demonstranten an der IHK vorbei - ein Zeichen dafür, dass die Wirtschaft in der notwendigen ökologischen Transformation eine entscheidende Rolle spielt. Die Mitglieder und Angestellten der IHK wurden aufgefordert, sich dem Austausch und dem friedlichen Protest anzuschließen.
Ihr Weg führte auch durch das Heinrichstraßen-Provisorium, das als Symbol für misslungene Verkehrsplanung und fehlgeleitete Verkehrspolitik in Flensburg steht, das in diesem Jahr sein 16. Jubiläum feierte.
Während ihrer Route kam es erwartungsgemäß zu einem Rückstau. Dies ist in gewisser Weise kontraproduktiv für den eigentlichen Sinn des Protests, da die Autofahrer nun länger benötigen, um nach Hause zu fahren und ihre schädlichen Verbrennungsmotoren abzustellen.
Die Aktivisten äußerten ihre Sorge, wie die Polizei und der Ministerpräsident Daniel Günther, der eine härtere Vorgehensweise gegen Proteste angekündigt hat, auf ihre neue Protestform reagieren würden. Sie betonten jedoch ihre Entschlossenheit und ihre Handlungen aus Überzeugung. Die Kritik an Günther's politischer Führung war scharf, wobei der Ministerpräsident beschuldigt wurde, sexistische Lieder zu singen, anstatt sich für den Klimaschutz einzusetzen.
Die Protestler äußerten ihre Befürchtung, dass Günther und seine Kollegin Sabine Sütterlin-Waack nur dann handeln würden, wenn die Interessen einiger weniger Ultra-Reicher betroffen wären. Die Landesregierung wurde für ihre überzogene Reaktion auf nur vier Proteste auf Sylt kritisiert, während kein bedeutender Fortschritt in Sachen Klimaschutz zu sehen war.
Katharina Khodami und Carsten Nielsen, zwei der Aktivisten, äußerten ihre Ängste und Frustrationen über das Nichthandeln der Bundesregierung und ihre Besorgnis über die Auswirkungen der Klimakrise auf die Zukunft ihrer Kinder. Sie forderten dringend größere politische Maßnahmen und kritisierten die Regierung dafür, dass sie gegen geltendes Recht verstößt und diejenigen kriminalisiert, die mit friedlichem Protest auf das Versagen der Regierung hinweisen.
Die Demonstranten kritisierten die Intimidationsversuche der Regierung und die Gründung von Sondertribunalen zur Verurteilung von friedlichen Demonstranten als Zeichen des mangelnden politischen Willens und der Unfähigkeit der Regierung, effektive Maßnahmen zum Schutz unserer Lebensgrundlagen zu ergreifen. Sie warfen der Regierung vor, gegen das Grundgesetz und das Völkerrecht zu verstoßen und forderten stattdessen einen wirksamen Klimaschutz.
Lars Schäfer, ein weiterer Aktivist aus Flensburg, äußerte seine Sorge über die Einschüchterungsversuche und betonte die Bedeutung von friedlichem zivilen Widerstand. Schäfer verwies auf die täglichen Verstöße der Regierung gegen das Grundgesetz und das Völkerrecht und bezeichnete sie als die wahren Straftäter.