Mehre Demos am Samstag: Sperrungen, Umleitungen und politische Spannungen
von Thomsen / Foerde.news

Flensburg – Flensburg – Am kommenden Sonnabend müssen sich Bürgerinnen und Bürger in Flensburg auf erhebliche Verkehrsbehinderungen einstellen. Hintergrund sind zwei politische Demonstrationen, die durch die Innenstadt führen werden. Zusätzlich ist eine stationäre Solidaritätskundgebung für die Ukraine auf der Exe geplant. Die Stadt Flensburg warnt vor Sperrungen und empfiehlt, den betroffenen Bereich weiträumig zu umfahren.
Zwei Lager, zwei Botschaften – und ein gemeinsames Ziel: Sichtbarkeit
Bereits am frühen Mittag versammelt sich ein breites Bündnis unter dem Motto „Gegen Faschismus“ am Bahnhofsvorplatz. Um 12:30 Uhr beginnt dort die Auftaktkundgebung der Demonstration, die von verschiedenen Initiativen getragen wird – darunter der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB), „Omas gegen Rechts“, das Bündnis „Flensbunt“ sowie der alternative Sportverein Roter Stern Flensburg. Der Demonstrationszug verläuft anschließend quer durch die Innenstadt in Richtung Hafenspitze, wo eine Zwischenkundgebung stattfindet. Endpunkt ist der Carlisle Park, wo die Abschlusskundgebung abgehalten wird.
Ziel der Demonstration sei laut Veranstaltern ein deutliches Zeichen gegen Rechtsextremismus sowie gegen die parallel stattfindende Versammlung der Gruppierung „Gemeinsam für Deutschland“ (GfD), die ab 14 Uhr von der Exe aus starten will. Letztere ruft unter dem Motto „Demokratie, Frieden und Miteinander“ zu einem Marsch durch Flensburg auf – eine Initiative, die unter anderem flächendeckende Grenzkontrollen fordert und laut Beobachtern im politischen Spektrum weit rechts einzuordnen ist. Auch Vertreter der AfD sollen beteiligt sein.
Stationäre Solidarität mit der Ukraine
Parallel zu den beiden Aufzügen findet auf der Exe ab 13 Uhr eine stationäre Solidaritätsaktion unter dem Motto „Solidarität mit der Ukraine“ statt. Veranstaltet wird diese von der sogenannten „Solidaritätswerkstatt“, die unter anderem kreative Mitmachaktionen für Familien anbietet. Besonders im Fokus: Kritik an den Positionen der GfD, die sich unter anderem gegen Waffenlieferungen wie den Marschflugkörper „Taurus“ sowie gegen finanzielle Unterstützung für die Ukraine ausspricht.
Polizei und Stadt warnen vor Verkehrsbehinderungen
Wie die Stadt Flensburg mitteilt, wird es ab Samstagmittag zu umfangreichen Straßensperrungen und Verkehrsbehinderungen kommen. Betroffen sind unter anderem zentrale Verkehrsachsen wie die Friesische Straße, Angelburger Straße, Große Straße sowie Teile der Norderstraße und Bahnhofstraße. Auch Parkplätze entlang der Demorouten könnten temporär nicht zugänglich sein. Busverbindungen werden voraussichtlich eingeschränkt oder umgeleitet.
„Wir bitten alle Bürgerinnen und Bürger, sich vorab über die Routen zu informieren und ausreichend Zeit für Fahrten durch die Stadt einzuplanen“, erklärt Christian Reimer, Pressesprecher der Stadt Flensburg. Eine ursprünglich geplante dritte Demonstration wurde vom Veranstalter kurzfristig zurückgezogen.
Die geplanten Routen im Überblick
Versammlung „Demo gegen Faschismus“ – Start: 12:30 Uhr, Bahnhofsvorplatz
Route: Bahnhof – Mühlendamm – Waitzstraße – Helenenallee – Friedrich-Ebert-Straße – Süderhofenden – Hafenspitze (Zwischenkundgebung) – Norderhofenden – Neue Straße – Große Straße – Holm – Südermarkt – Rückweg über Dr.-Todsen-Straße – Abschlusskundgebung im Carlisle Park
Versammlung „Gemeinsam für Deutschland“ – Start: 14:00 Uhr, Exe
Route: Exe – Friesische Straße – Angelburger Straße – Süderhofenden – Norderhofenden – Neue Straße – Norderstraße – Große Straße – Holm – Südermarkt (Zwischenkundgebung) – Rückweg über Friesische Straße – Am Pferdewasser – Schützenkuhle – Exe
Stationäre Kundgebung „Solidarität mit der Ukraine“ – Start: 13:00 Uhr, stationär auf der Exe
Kreativangebote und Redebeiträge als Kontrapunkt zur GfD-Demonstration
Aktiv-Bus
Fahrdienstleiter Manfred Schlotfeld von der Aktiv-Bus erklärte auf Nachfrage von Förde.news: „Aufgrund der Vielzahl an Demonstrationen und der betroffenen Routen müssen wir die Busse bei Bedarf spontan umleiten.“