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Ministerin Karin Prien übergibt 17 Patente für Wachoffiziere, Kapitäne und Schiffsmaschinisten - Erstmals vier Frauen dabei

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Bildungsministerin Karin Prien hat am 31. Januar in Flensburg Abschlusszeugnisse und Patente an Schülerinnen und Schüler der Seefahrtschule übergeben. „Schleswig-Holstein ist nicht nur das Land zwischen zwei Meeren, für uns spielen Seefahrt und maritime Wirtschaft auch im Bereich Bildung und Forschung eine große Rolle“, hob die Ministerin hervor. „Und wenn ich in die Runde schaue, dann fällt mir auf, dass überdurchschnittlich viele Frauen ein Patent erhalten. Das freut mich natürlich besonders und es zeigt: Die Seefahrt ist schon lange keine reine Männerdomäne mehr. Sie ist modern und ein wirklich spannender Arbeitsplatz.“

Vier Frauen und dreizehn Männer haben erfolgreich die Lehrgänge an der Seefahrtschule beendet: Eine Schiffsmaschinistin und sechs Schiffsmaschinisten, vier Kapitäne bis 100 Bruttoregistertonnen (NK100) sowie jeweils drei Wachoffizierinnen und Wachoffiziere für die küstennahe Fahrt (NWO 500) bzw. Kapitäninnen und Kapitäne für die küstennahe Fahrt (NK 500) erhalten heute ihre Patente. „Mit der heutigen Feierlichkeit endet auch ein Lehrgang, der so in Deutschland zum ersten Mal stattfand. Bisher ist die Seefahrtschule Flensburg bundesweit die einzige, die den Kurs Kapitän/Kapitänin NK100 anbietet“, so die Ministerin. „Fachkräftemangel gibt es auch in der maritimen Wirtschaft. Umso wichtiger ist es, dass wir in Schleswig-Holstein an zwei Standorten - in Lübeck und in Flensburg -erfolgreich die zukünftigen Seeleute ausbilden.“

Sven Hagedorn, Schulleiter der Fachschule für Seefahrt Flensburg: „Die Absolventinnen und Absolventen dieser Bildungseinrichtungen erhalten eine qualifizierte Ausbildung, welche nach den Internationalen STCW-Standards zertifiziert ist. Sie dürfen nach erfolgreichem Abschluss ihrer Aus- und Weiterbildung auf Kauffahrteischiffen in internationalen und nationalen Gewässern arbeiten, für die aus Gründen der Sicherheit für die Meeresumwelt und den Seeverkehr hohe internationale Standards gelten. Das gilt sowohl für das Lotsenversetzboot als auch für das Containerschiff.“

Im Anschluss an die Zeugnis-Ausgabe ehrte der 1. Vorsitzende des Vereins Schiffsbetriebstechnische Gesellschaft Flensburg, Dipl. Ing. Stefan Rother die besten Absolventinnen und Absolventen dieses Jahrgangs. Der älteste Absolvent, Heinz-Uwe Hannemann, ist zugleich auch der Beste aus dem Lehrgang NK100. Mit 60 Jahren wird er aber nicht nur Schiffsführer für Schiffe bis 100 BRZ und 24m Länge bleiben, sondern wird im Herbst 2023 auch an der Seefahrtsschule in Flensburg die Weiterbildung zum NK500 absolvieren.

Andere Absolventinnen und Absolventen sind zum Teil schon lange als Schiffsmechaniker an Bord unterwegs und gehen mit den jetzt erworbenen Patenten den Schritt in die Schiffsführung. Die Jahrgangsbeste Lisa-Maria Böttcher des Lehrganges NK500 ist von Haus aus Juristin für den Bereich Seerecht und hat den Lehrgang absolviert, um die Reederei der Familie Böttcher in Timmendorfer Strand übernehmen zu können.

Die Schiffsmaschinisten sind fast alle „Wiederholungstäterin“ oder „Wiederholungstäter“ und haben in der Regel ein nautisches Befähigungszeugnis an der Fach- oder Hochschule in Flensburg erworben. So auch der Jahrgangsbeste des Lehrgangs für Schiffsmaschinisten, Nils Graefe, der bisher als Wachoffizier Lotsenversetzboote geführt hat und nun auch die Maschinenanlage eigenverantwortlich fahren darf.

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