- Nachrichten -
Folge uns auf Instagram und Facebook
->>> Für Förde.news zahl ich freiwillig!!! <<<-

Mit dem Kleinbus an die Grenze zur Ukraine: Ein Handewitter will helfen

von

Flensburg - Rund 2.600 Kilometer werden Grzybek und Kantowski für die Hin- und Rücktour bis Sonntagabend zurücklegen. -Fotos:Iwersen

Der Einmarsch der bewaffneten russischen Truppen in die Ukraine liegt gerade einmal gut zwei Tage zurück - und der Handewitter Malte Grzybek sitzt schon am Lenkrad eines Kleinbusses. Er will Menschen, die vor dem Krieg geflohen sind, in Sicherheit bringen.
„Man muss ja etwas tun, um den Menschen zu helfen“, sagt Grzybek angesichts der schrecklichen Bilder, die auch bei ihm zu Hause über den Bildschirm geflimmert sind. Doch einfach nur Sachspenden zu sammeln oder Geld zu spenden war ihm zu wenig. „Ich muss da hin und die Menschen da raus holen“, erklärt er seinen spontanen Entschluss. Nach einem Posting in einer Facebook-Gruppe war er binnen weniger Minuten gemeinsam mit seiner Frau Laura in konkreten Planungen. Der TV Grundhof braucht an diesem Wochenende seinen Kleinbus nicht - und stellt ihn Malte Grzybek für die Fahrt nach Polen an die ukrainische Grenze zur Verfügung.
Dort will der Handewitter gemeinsam mit seinem Mitfahrer und besten Freund Frank Kantowski die Menschen, die nach seiner Beobachtung nur mit den nötigsten Dingen aus ihren Wohnungen und Häusern geflohen sind, mit dem Kleinbus bis nach Flensburg bringen. Über 35.000 Kriegsflüchtlinge sollen sich aktuell bereits im polnisch-ukrainischen Grenzgebiet befinden, mindestens weitere 50.000 sollen unterwegs dorthin sein.
Nach dem Aufruf haben sich auch viele Menschen bei ihm gemeldet, die mit Sachspenden helfen wollen. „Die lade ich jetzt alle in den Bus und nehme sie mit dorthin, damit ich auch den Menschen helfen kann, die nicht mehr in den Bus passen“, sagt Grzybek. Innerhalb weniger Stunden kamen zwei ganze Autoladungen voll Decken, Kleidung, Konserven und Hygieneartikel zusammen. Auch der TV Grundhof brachte zur Übergabe des Kleinbusses auf der Flensburger Exe noch etliche Sachspenden mit - ebenso wie über 600 Euro Bargeld, das die Vereinsmitglieder kurzfristig gespendet hatten. Zudem spendete ein Getränkehändler aus Flensburg noch Erfrischungsgetränke.
Rund 2.600 Kilometer werden Grzybek und Kantowski für die Hin- und Rücktour bis Sonntagabend zurücklegen. „Im Bus ist Platz für sieben Menschen, die ich in Sicherheit bringen kann“, so Grzybek.
Und auch für die Ankunft in Flensburg fernab ihrer Heimat ist für die Menschen aus der Ukraine bereits vieles geregelt. „Eine Vermieterin hat sich bei uns gemeldet und uns Ferienwohnungen für die Geflüchteten angeboten“, freut sich der engagierte Handewitter. Die Wohnungen liegen im direkten Flensburger Umland.
„Die Menschen, die ich herbringe, dürfen ja dann zunächst 90 Tage visafrei bleiben - ich hoffe aber sehr, dass dort in den kommenden Tagen auf politischer Ebene noch humanitäre Beschlüsse folgen“, so Grzybek.
Während er sich auf die Fahrt nach Berdyszcze in Polen direkt an der Grenze zur Ukraine macht, will seine Frau Laura schon weitere Dinge regeln und Kontakt zur Flüchtlingshilfe aufnehmen, damit den Menschen auch weiter geholfen wird und nötige Formalitäten erledigt werden können.
Malte Grzybek wird sich auch nach seiner Tour keine lange Verschnaufpause gönnen. Bereits am kommenden Wochenende will er sich wieder auf den Weg machen, um weitere acht Menschen zu evakuieren. „Den Bus habe ich schon organisiert, den bekommen wir dann vom TSV Munkbrarup“, freut er sich. Und auch weitere Angebote für Kleinbusse sind bereits eingegangen. „Wenn sich Fahrer finden“, so Grzybek, „fahren wir vielleicht sogar in einem größeren Konvoi“.

->>> Für Förde.news zahl ich freiwillig!!! <<<-

Zurück