- Nachrichten -
Folge uns auf Instagram und Facebook

Mit russischen Flaggen gegen Krieg und Propaganda: Autokorso durch das Grenzland

von

Flensburg - Der Autokorso wurde durch die Polizei begleitet und verlief friedlich und ohne besondere Vorkommnisse. - Fotos: Thomsen
Mit rund 40 Fahrzeugen ist am Samstag ein Autokorso vom Campus gestartet - organisiert von einem Mann aus Russland, der seit 30 Jahren in Deutschland lebt. Ihm geht es gegen jede Art von Krieg, Propaganda und Volksverhetzung, sagt er.
Seit dem Beginn des Angriffskriegs auf die Ukraine haben es russische Staatsbürger in Deutschland nach den Worten von Albert Murawski nicht leicht. „Wir werden angefeindet und diffamiert“, berichtet er.
Dabei, betont er, verurteilen die meisten seiner Landsleute und auch er jegliche Form von Krieg. „Die Ukrainerinnen und Ukrainer sind unsere Brüder und Schwestern“, stellt er klar und weist auf die humanitären Folgen des Krieges hin. „Das ist eine Katastrophe“, so Murawski. Sowohl er als auch seine Bekannten würden auch jetzt noch Kontakte in die Ukraine unterhalten.
Gleichwohl kritisiert er, dass der Krieg in seinen Augen zu sehr politisiert werden würde und fordert, die Menschen in den Vordergrund zu rücken.
Angesprochen auf die Zensur und Propaganda in Russland in Hinblick auf den Krieg stellt er klar, dass seine Mitstreiter und er jegliche Art der Propaganda ablehnen würden. „Wir sehen es ja, es führt zu einer Spaltung der Gesellschaft“, stellt Murawski klar.
Um zu zeigen, dass die Anfeindungen gegen Russen und russischstämmige Mitbürger überflüssig seien, schmückten die Teilnehmer ihre Fahrzeuge mit deutschen und russischen Flaggen sowie Spruchbändern gegen Krieg und Propaganda. Einzelne Teilnehmer schmückten ihre Fahrzeuge auch mit ukrainischen Nationalflaggen. Ein „Z“-Symbol, wie es russische Kriegsfahrzeuge tragen, suchte man am Samstag vergebens.
Mit 40 Fahrzeugen machte sich die aus rund Gruppe mit rund 100 Teilnehmern nach einer Kundgebung vor der Flens-Arena dann auf ihren Weg über die Osttangente und die B200 in Richtung B5, von wo aus die Gruppe , begleitet von mehreren Streifenwagen der Polizei, in Richtung B201 bis nach Treia fahren will. In Handewitt schlossen sich weitere Fahrzeuge an. Eine Vertreterin des Ordnungsamtes lobte am Samstag die gute Zusammenarbeit mit dem Organisator. „Das lief alles problemlos“, resümierte sie. Die Gruppe habe sich auch für kurzfristige Änderungen der Route aufgrund des starken Reiseverkehrs offen gezeigt.

Zurück