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Neuer Glanz für den Flensburger Bahnhof: Sanierung des Uhrenturms erfolgreich

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Flensburg - Nach langem Umbau strahlt die Uhr auf dem Bahnhofsdach wieder. Foto:Förde.news

Viele haben sich im vergangenen Jahr gefragt, warum ein Teil des Daches des Flensburger Bahnhofes verhüllt war: Von März 2020 bis Februar 2021 wurde der Uhrenturm des denkmalgeschützten Empfangsgebäudes von der Deutschen Bahn AG saniert und zeigt sich nach Abschluss der Arbeiten wieder in voller Schönheit.

Aufgrund der vorhandenen Schäden musste der ganze Uhrenturm Anfang 2020 eingerüstet werden. Die Kupferverkleidung sowie das Geländer des Turmdachs wurden demontiert und nach den historischen Vorlagen erneuert. Die Maßnahme wurde von der städtischen Denkmalpflege begleitet, dabei wurden auch historische Fotos ausgewertet. Im Zusammenhang mit den Arbeiten wurde auch die Uhr an der Vorderseite des Turmes ausgebaut und überarbeitet und wird dem Reisenden, nach der Durchführung noch erforderlicher Elektroarbeiten, bald wieder die richtige Uhrzeit anzeigen.

Besonders beeindruckend ist die Ausführung der kunstvollen Kupferarbeiten an den Seiten des Uhrenturms. Die profilierten Bleche wurden von der thüringischen Firma Nakra nach den historischen Mustern, die zu Beginn der Arbeiten abgenommen wurden, gefertigt. Nach diesen Mustern wurden jeweils eine positive und negative Form aus Stahl gefräst, in welche die Kupferbleche in Form gedrückt wurden.

Nachdem das Geländer an die heutigen Anforderungen angepasst wurde und wieder wie ursprünglich weiß lackiert wurde, wird der denkmalgeschützte Bahnhof nun wieder von einer hellen und leuchtenden "Krone" geschmückt. Zusätzlich wurde der Fahnenmast des Uhrenturms erneuert.

"Der neue Uhrenturm ist eine von mehreren Maßnahmen, die wir derzeit am Flensburger Bahnhof umsetzen, um ihn für Fahrgäste und Besuchende noch attraktiver zu machen", sagte Dirk Teubler, Leiter Bahnhofsmanagement in Schleswig-Holstein. "Er ist ein neues Glanzstück auf dem Bahnhofsdach, über das wir uns sehr freuen."  Die handwerklichen Arbeiten wurden von den Firmen Rust Dachwerk GmbH, Zimmerei Andersson und Kunstschmiede Stefan Kostroun ausgeführt. Als Denkmalpflegerin hat Kirsten Bester von der unteren Denkmalschutzbehörde der Stadt Flensburg die Maßnahme betreut. "Wir freuen uns über die tolle handwerkliche Ausführung, die gute Zusammenarbeit und darüber, dass die Bahn in die Erhaltung dieses bedeutenden Baudenkmals investiert", sagte Kirsten Bester anlässlich des erfolgreichen Abschlusses der Sanierung. Für den Chef des Dachdeckerunternehmens, Stefan Rust, war die kunstvolle Kupferbedachung ein besonderes Highlight im Alltag seiner Firma. "Der Uhrenturm ist jetzt schöner als vorher", resümiert er nicht ohne Stolz.

Das Empfangsgebäude wurde 1923 bis 1927 nach den Plänen des Reichsbahnrates Friedrich Georg Arnold erbaut. Zusammen mit den umliegenden, ebenfalls damals neu errichteten Gebäuden entstand der zentrale Flensburger Bahnhof, der nach der Neufestlegung der deutsch-dänischen Grenze als Grenz- und Zollbahnhof konzipiert war. Der gesamte Komplex wurde in einem einheitlichen Funktions- und Gestaltungskonzept in den 1920er Jahren von der Deutschen Reichsbahn in einer Mischung aus Heimatschutzarchitektur und Expressionismus geplant und errichtet und ist in seiner Einheitlichkeit, Geschlossenheit und wegen der Fülle der erhaltenen architektonischen Details für ganz Deutschland einzigartig. Daher steht heute die gesamte Bahnhofsanlage mit allen Gebäuden unter Denkmalschutz.

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