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Poco in Flensburg, eine politische Entscheidung

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Zur Bleiche 50 steht ein Geschäft leer. Ehemalige Mieter sind raus, Max Bahr ist bekanntlich pleite.

Neue Eigentümer der Immobilie ist POCO Einrichtungsmärkte.

Diese möchte nun gerne im ehemaligen Baumarkt ein Möbelhaus errichten. Mit einem Investitionsvolumen von 2,5 Millionen Euro sollen das Gebäude und die Grünanlagen saniert werden. Im Klartext heißt es Scheiben neu, neuen Farbanstrich, neue Blumen und vieles mehr. Von dem Geld wird aber auch die Ladeneinrichtung finanziert.

Das Poco nach Flensburg kommen will, ist nicht erst seit dem Insolvenzverfahren von Max Bahr in Planung. Poco hat die Pläne schon seit 7 Jahren! Als der Baumarkt Pleite ging und die Objekte verkauft werden sollten standen im Einkaufspaket insgesamt fünf ehemalige Max-Bahr-Filialen zur Verfügung. Poco hatte nur eine Chance, entweder alle oder gar keine. So entschied man sich alle fünf Objekte zukaufen! „Glücklicherweise war auch der lang angestrebte Standort Flensburg dabei“ so Jürgen Hildebrandt, Expansionsleiter.

Warum hebt sich Poco gegen über anderen Einrichtungsmärkten ab? Dazu sagt Thomas Kurz,  Vertriebsgeschäftsführer, es gibt 3 Abgrenzungen:

Die Mitarbeiter-Philosophie. So sollen 70 Mitarbeiter eingestellt werden, davon 60 in dauerhaft in Vollzeit paar in Teilzeit, weil das bestimmt auch für den Kassiererjob interessant ist.

Außerdem werden vier bis sechs Auszubildende für die Berufsbilder Bürokaufmann/-frau sowie Einzelhandelskaufmann/-frau gesucht.

Es liegen bereits eine Vielzahl an Bewerbungen vor, wie auch die von ehemaligen Mitarbeitern der Max-Bahr-Filialen. Bei Poco wird ausschließlich mit qualifiziertem Personal gearbeitet, dass vor dem ersten Einsatz gründlich eingearbeitet wird. Für den potentiellen Standort in Flensburg heißt es, dass das Team in der Poco-eigenen Akademie in Dortmund auf die Tätigkeit vorbereitet wird.

Poco sieht sich nicht als Konkurrenz zu bestehenden Möbelhäusern in der Fördestadt, sondern als Ergänzung des Angebotes. An anderen Standorten geht dieser Synergieeffekt auf. Filialisten in der Lebensmittelbranche leben eine friedliche Koexistenz an einem Standort bereits erfolgreich vor.

Als Einzugsgebiet wird ganz klar Flensburg und Umgebung genannt. Auf dänischer Seite sollen ein Kundenkreis bis nach Kolding angesprochen werden. Aus diesem Grund wird es Werbebeilagen in deutscher und dänischer Sprache geben. 350000 potentielle Kunden sollen dies- und jenseits der Grenze angesprochen werden. Poco verfügt über umfangreiche Erfahrungen in der grenzüberschreitenden Kundenwerbung beispielsweise über die Filiale im ostfriesischen Leer. Diese wird stark von Kunden aus den Niederlanden frequentiert.

Neben dem klassischen Sortiment eines Einrichtungshauses, werden die Kunden auch Produkte, wie Farben, Tapetten und Bodenbeläge vorfinden. Von der Renovierung der Wohnung bis zur Einrichtung, wird alles in einem Markt zu finden sein. Das Sortiment selbst wird sich in Grundprodukte aufteilen, die bundesweit erhältlich sind, und um regionalspezifische Waren ergänzt werden.

Ob jedoch nun ein Poco Einrichtungsmarkt eröffnet werden kann, hängt von der Änderung der Nutzungsbedingungen des Marktes ab. Das hat die Verwaltung der Stadt Flensburg nicht zu entscheiden, sondern die Politiker der Ratsfraktionen. Sofern ein „Nein“ kommen sollte, wollen die neuen Eigentümer den Max-Bahr-Laden nicht verkaufen, sondern den weiter vermieten.

Der Geschäftsbetrieb soll nach den Wünschen des Poco-Managements noch im Spätsommer aufgenommen werden.

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