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Polizeiliche Kriminalstatistik der Polizeidirektion Flensburg 2014

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Die Zahl der registrierten Straftaten in der Polizeidirektion Flensburg war auch 2014 auf einem seit zehn Jahren tendenziell niedrigen Stand. Insgesamt wurden aber 29.062 (+1396) Straftaten und damit dem Landestrend folgend mehr Delikte im Raum Flensburg, Schleswig-Flensburg und Nordfriesland erfasst als 2013. Allerdings beträgt allein die Zunahme der Verstöße gegen das Ausländerrecht 1477 Fälle, was den Anstieg der Kriminalität in der Region relativiert.

Die verbesserte Aufklärungsquote liegt mit 56,0% erneut über dem Landesdurchschnitt (51,2%). In punkto Sicherheit liegt die Polizeidirektion Flensburg schon seit Jahren vor dem insgesamt stabilen Landestrend (Häufigkeitszahl Land SH 7184) bei der Kriminalitätsentwicklung, wie die Häufigkeitszahl von 6590 zeigt.

Flensburg - In der Stadt Flensburg wurden 2014 insgesamt 9.754 Straftaten statistisch erfasst und damit 878 Straftaten mehr als im Vorjahr. 2014 wurden 6 (+6) Straftaten gegen das Leben und 93 (+20) Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung in Flensburg registriert. Es wurden 905 (+8) Körperverletzungen angezeigt und 129

(+32) Raubtaten. 2014 wurden 454 (+66) Fahrraddiebstähle, 597 (+137) Autoaufbrüche, 1015 (+304) Ladendiebstähle und 437 (+70) Sachbeschädigungen an Kraftfahrzeugen registriert. Heraus ragt ein Anstieg der Verstöße gegen das Ausländergesetz um 306 auf 615 Fälle.

Rückläufig waren die Einbruchzahlen: Die Fälle schwerer Diebstähle aus Werkstätten / Büros sanken auf 165 (-18) Delikte, schwerer Diebstähle aus Gaststätten auf 36 (-22) Delikte, schwere Diebstähle aus Wohnräumen auf 252 (-61) Delikte. Auch die Fälle der gefährlichen und schweren Körperverletzung sanken auf 202 (-21) Delikte. Damit befindet sich die Anzahl der registrierten Straftaten seit 10 Jahren auf einem tendenziell niedrigen Niveau. Die erneut verbesserte Aufklärungsquote liegt bei 55,9 %. Flensburg hat von den vier kreisfreien Städten Kiel, Lübeck, Neumünster und Flensburg die nach Kiel zweitniedrigste Häufigkeitszahl (11.616), d. h. das Risiko im eher städtisch geprägten Bereich Opfer einer Straftat zu werden, ist in Flensburg geringer als in den vergleichbaren Städten.

Schleswig-Flensburg - Im Kreis Schleswig-Flensburg wurden 2014 insgesamt 10.118 Straftaten statistisch erfasst und damit 1137 mehr als im Vorjahr. Während im Jahr 2013 sieben Straftaten gegen das Leben statisch erfasst wurden, waren es 2014 sechs Fälle. Bei den Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung wurden 120 (+23) Fälle registriert. Es wurden 1207 (-34) Rohheitsdelikte statistisch erfasst. Die Fälle der angezeigten Körperverletzung sanken im Vergleich zum Vorjahr von 928 auf 872 Delikte. Ein Anstieg der Raubdelikte auf 42 (+6) Fälle ist zu verzeichnen. Es wurden 300 (-39) Einbrüche in Werkstätten und Büroraume, 48 (-13) Einbrüche in Gaststätten und 345 (+81) Einbrüche in Wohnräume angezeigt. 547 (+39) Autoaufbrüche wurden bekannt. Darüber hinaus verringerten sich die Sachbeschädigungen auf 993 (-33) Fälle. Heraus ragt ein Anstieg der Verstöße gegen das Ausländergesetz um 987 auf 1616 Fälle. Damit befindet sich die Anzahl der registrierten Straftaten seit einigen Jahren auf einem niedrigen Niveau. Die Aufklärungsquote konnte auf 60,3% leicht verbessert werden. Mit einer Häufigkeitszahl von 5.158 weist der Kreis Schleswig-Flensburg die nach dem Kreis Plön geringste Kriminalitätsbelastung unter den Landkreisen in Schleswig-Holstein auf.

Nordfriesland - Im Kreis Nordfriesland sind erneut sinkende Zahlen registrierter Straftaten zu verzeichnen (um 619 Fälle von 9.809 auf

9190 Delikte). Ein Rückgang ist insbesondere bei den Diebstahlsdelikten, Rohheitsdelikten, Vermögensdelikten und Sachbeschädigungen auffällig: 2014 wurden 7 (+3) Straftaten gegen das Leben und 86 (+5) Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung im Kreis Nordfriesland registriert. Es wurden 1077 (-79) Körperverletzungen angezeigt und 42 (-12) Raubtaten. Es wurden 236 (-75) Einbrüche in Werkstätten und Büroraume, 73 (+8) Einbrüche in Gaststätten und 264 (+78) Einbrüche in Wohnräume angezeigt. 358 (-61) Autoaufbrüche wurden bekannt, 842 (-152) Fahrraddiebstähle. Darüber hinaus verringerten sich die Sachbeschädigungen auf 1284 (-49) Fälle, Betrugsdelikte gingen zurück auf 790 (-123) Fälle. 35 Verstöße gegen das Ausländergesetz wurden registriert. Die Aufklärungsquote konnte leicht verbessert werden und liegt bei 51,5 %. Mit einer Häufigkeitszahl von 5.676 befindet sich der Kreis Nordfriesland neben den anderen Landkreisen in Schleswig-Holstein im Durchschnitt. Damit befindet sich die Anzahl der registrierten Straftaten in Nordfriesland seit 10 Jahren auf einem abfallenden und dem bisher niedrigsten Niveau.

Herausragende Ereignisse

An dieser Stelle möchten wir Ihnen mit einigen Beispielen aus dem vergangenen Jahr aktuelle Facetten des kriminalpolizeilichen Aufgabenspektrums beschreiben und die in diesem Bericht erläuterten statistischen Aussagen mit konkreten Ereignissen ergänzen, über die wir aktiv im Einzelfall berichtet haben.

Quelle:PM-Polizei-Flensburg

Bredstedt - Polizei findet Leichnam des Vermissten Patrick Brühl:

Dienstag, 28.10.14, kam es zu umfangreichen Durchsuchungen von mehreren Objekten durch Polizeikräfte im Raum Bredstedt. Nach intensiven Ermittlungen der Bezirkskriminalinspektion Flensburg im Fall Patrick Brühl konnte der Leichnam des Vermissten gefunden werden. Dieser war seit dem 01.09.14 spurlos verschwunden. Der Tatverdacht richtete sich gegen einen 27- jährigen Bredtstedter. Er legte im Rahmen der polizeilichen Vernehmung ein Geständnis ab, Haftbefehl wurde erlassen. Das 25 Jahre alte Opfer wurde mit mehreren Stichen attackiert und unter einem Gartenteich verscharrt.  

Rantrum - Drei Tatverdächtige nach versuchter Tötung in Haft:

Nachdem am Donnerstagnachmittag, 18.09.14, gegen 16:10 Uhr, ein 58-jähriger Mann in Rantrum von einem Unbekannten in einem zum Verkauf stehenden Einfamilienhaus durch mehrere Schüsse lebensgefährlich verletzt wurde, konnten nach umfangreichen Ermittlungen gegen drei Tatverdächtige Haftbefehle erlangt und vollstreckt werden. Der Zustand des 58-jährigen aus der Region stammenden Immobilienmaklers hat sich zwischenzeitlich stabilisiert - Lebensgefahr besteht nicht mehr.

Bei der Kriminalpolizeistelle Husum wurde dazu eine aus acht Beamtinnen und Beamten bestehende  Mordkommission verschiedener Dienststellen der Bezirkskriminalinspektion Flensburg eingerichtet, die die Tat in enger Abstimmung mit der Flensburger Staatsanwaltschaft in kurzer Zeit aufklären konnte. Hinweise aus der Nachbarschaft (u.a. eine Videoaufzeichnung) sowie darauf aufbauend umfangreiche Telekommunikationsermittlungen ergaben erste Hinweise auf einen aus Bulgarien stammenden Mann, der sich überwiegend im Raum Bremen aufhielt. Der Tatverdächtige war in Rantrum durch Anwohner im Bereich des Tatortes auf einem Motorrad beobachtet worden und konnte durch Zeugen genau beschrieben werden. Ferner ergaben sich im Verlauf der Ermittlungen Verdachtsmomente gegen die Ehefrau des Opfers sowie einen in Bremen wohnhaften Bekannten. Der 25-jährige Tatverdächtige wurde am 2.12.2014 in Niedersachsen auf einem Autobahnparkplatz an der BAB 7 durch ein Mobiles Einsatzkommando aus Niedersachsen festgenommen.

Er ließ sich im Rahmen der kriminalpolizeilichen  Vernehmung zu den Vorwürfen ein. Er räumte ein, mehrfach auf den 58-jährigen im Tatobjekt geschossen zu haben, wobei er die Tat im Auftrag ausgeführt haben will. Der Bekannte der Ehefrau soll ihn mit der Tatwaffe und Munition ausgestattet haben. Für die Tatausführung war dem Mann ein hoher Geldbetrag versprochen worden. Der 36-jährige ebenfalls aus Bulgarien stammende Bekannte wurde am Abend des 5.12.2014 in seiner Wohnung in Bremen nach Rückreise aus seiner Heimat durch ein Spezial-Einsatzkommando der Bremer Polizei festgenommen. Er bestreitet eine Tatbeteiligung. Die Festnahme der 43-jährigen Ehefrau des Opfers erfolgte am Morgen des 6.12.2014 bei Einreise auf dem Flugplatz Hamburg - Fuhlsbüttel. Alle Personen wurden auf Antrag der Staatsanwaltschaft Flensburg dem Amtsgericht Flensburg vorgeführt und befinden sich nunmehr in Untersuchungshaft. 

Husum - polizeilicher Einsatz nach Messerattacke endete tödlich:

Im Donnerstag, 04.12.14, gegen 18:15, hat ein Mann in Husum mit einem Messer ein im selben Haus lebendes Paar angegriffen und verletzt. Beide konnten flüchten. Nach Eintreffen der Polizei stürmte der Mann mit Messern bewaffnet auf die Beamten zu. Ein Beamter hat mit seiner Dienstwaffe auf den Mann geschossen der noch am Einsatzort den dadurch erlittenen Verletzungen erlag.

Sylt – Tötungsdelikt, Tatverdächtiger in Spanien festgenommen:

Freitagmorgen, 26.09.14, in den frühen Morgenstunden, kam es in Wenningstedt auf Sylt zu einem Tötungsdelikt. Dort kam eine 50- jährige durch Gewalteinwirkung zu Tode. Sie wurde leblos auf dem Bett in ihrer Wohnung gefunden, nachdem sie nicht zur Arbeit erschienen war. Die Kriminalpolizei Sylt hat in enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwalt Flensburg die Ermittlungen aufgenommen. Am 28.09.14 wurde der Tatverdächtige in Spanien festgenommen und auf Antrag der Flensburger  Staatsanwaltschaft beim Amtsgericht vorgeführt, wo Haftbefehl erlassen wurde.

Flensburg - Rentner nach sexuellem Missbrauch von Kindern geständig:

Am 27.06.14 kam der Übergriff eines über 60-jährigen Kleinbussfahrers auf einen seiner minderjährigen Fahrgäste zur Anzeige. Der Fahrer hatte ein Mädchen während einer Tour um Nacktfotos gebeten und sie bedrängt. Die Mutter schaltete die Kriminalpolizei ein. Ermittler vom K2 der Bezirkskriminalinspektion durchsuchten auf Antrag der Staatsanwaltschaft die Wohnung des tatverdächtigen Flensburgers. Dabei fanden sie weitere Hinweise auf entsprechende Taten. Der Tatverdächtige räumte mehrere ähnliche Übergriffe auf geistig behinderte Kinder und Jugendliche im Alter von 10-16 Jahren seit April 2014 ein. Er hatte die Kinder von der Wohnanschrift abgeholt, zur Schule gebracht und wieder heim. Unmittelbar vor Ende einer Tour kam es zu den Taten. Noch am Tage der Anzeigenerstattung wurde das Beschäftigungsverhältnis gekündigt. Der über 60-jährige ist bislang polizeilich nicht in Erscheinung getreten. Er wird sich in entsprechenden Ermittlungsverfahren wegen sexuellen Missbrauches Widerstandunfähiger und sexuellen Missbrauches von Kindern zu verantworten haben. 

Schleswig - Brände in der Schleswiger Innenstadt, Tatverdächtiger in Haft:

Am Mittwoch, den 13.08.14, kam es in der Zeit von 14.00 - 22.00 Uhr zu insgesamt sieben Bränden in Mehrfamilienhäusern im Bereich der Schleswiger Innenstadt. Einige Anwohner wurden durch Rauchgasintoxikation leicht verletzt, ebenso zwei Rettungskräfte der Feuerwehr. Die Personen konnten nach kurzer Versorgung in einer Klinik oder am Einsatzort wieder entlassen werden. In allen Fällen haben Rettungskräfte Anwohner evakuiert. Die Brandorte befanden sich in geringer Distanz zueinander im Innenstadtbereich. Gegen 22:20 Uhr konnte die Polizei im Rahmen einer groß angelegten Fahndung in Schleswig einen 36-jährigen polizeibekannten Tatverdächtigen nach Zeugenhinweisen festnehmen. In der anschließenden Vernehmung legte er ein umfangreiches Geständnis ab. Der 36- jährige wurde dem Haftrichter vorgeführt.

Flensburg – Peelwatt, 49-jähriger Brandstifter nach Serie von Bahnbränden in U-Haft:

Beamte vom K2 der Bezirkskriminalinspektion Flensburg konnten infolge jahrelanger Ermittlungen anlässlich der Serie von Bahnbränden auf den Abstellgleisen im Bereich Peelwatt in Flensburg einen Tatverdächtigen ermitteln. Der 49-jährige Flensburger gab zu, die seit der Silvesternacht 2010 / 2011 bis jetzt bekannt gewordenen insgesamt 11 Brände in Steuerwagen der Regionalbahn SH gelegt zu haben. Dabei wurden jeweils aufwändige Einsätze für die Flensburger Feuerwehr, die Bundespolizei, das 1. Polizeirevier und die Bezirkskriminalinspektion ausgelöst. Die Fahndungsmaßnahmen der Kräfte von Landes- und Bundespolizei verliefen stets ohne Aufgriff von Tatverdächtigen. Selbst der Einsatz eines Hubschraubers der Bundespolizei mit einer Wärmebildkamera erbrachte in diesem Fall keine weitere Spur. Zusammengenommen entstand dabei ein Sachschaden im zweistelligen Millionenbereich. Nach dem letzten Brand am 21.06.14 kamen die Ermittler dem 49-jährigen durch viel Akribie und unter Ausschöpfung aller Möglichkeiten im Rahmen der bisherigen Brandermittlungen auf die Spur: Der Flensburger war Mitarbeiter einer Firma, die für die Bahnreinigung am Peelwatt zuständig ist. Die Brände sind immer auf die gleiche Art und Weise entstanden bzw. gelegt worden. Von einem Tatzusammenhang war auszugehen. Nach dem letzten Brand ließ sich der Tatverdacht konkretisieren. Darüber hinaus räumte der Tatverdächtige zwei weitere Brandlegungen aus den Jahren 2008 und 2013 in der Jürgensgaarder Straße in Flensburg ein, die ihm ebenfalls vorgehalten wurden. Die Motivation des 49-jährigen ist unklar. Hass auf die Bahn spielte eigenen Angaben zur Folge jedoch keine Rolle für die Brandlegungen. Die Ermittler nahmen den Brandstifter Montagnachmittag, am 28.07.14, in Absprache mit der Staatsanwaltschaft vorläufig fest. Sie führten den 49-jährigen auf Antrag der Staatsanwaltschaft beim Amtsgericht vor, wo Haftbefehl erlassen wurde. 

Flensburg - Serieneinbrecher in Haft - Tresore, Schmuck und Waffen beschlagnahmt:

Nachdem sich die Ermittlungen des Kommissariates 7 der Bezirkskriminalinspektion Flensburg in Zusammenhang mit Wohnungseinbruchdiebstählen in und um Flensburg seit April 2013 auf einen in Flensburg lebenden Serben konzentrierten, konnte am Freitagmorgen, 14.11.2014, die Festnahme des Tatverdächtigen mit anschließender Wohnungsdurchsuchung erfolgen. Zeitgleich wurde bei einem 18-jährigen Hamburger Mittäter durchsucht, welcher zusammen mit dem serbischen Tatverdächtigen am 27.09.14 nach einem versuchten Wohnungseinbruchdiebstahl im Stadtgebiet in Tatortnähe festgestellt worden war. Die äußerst akribisch geführten Ermittlungen sowie die enge Zusammenarbeit verschiedener Polizeidienststellen unter Beteiligung der Staatsanwaltschaft machten es möglich, dem Festgenommenen mehr als 30 Wohnungseinbruchdiebstähle nachzuweisen und entsprechende Durchsuchungsbeschlüsse sowie einen Haftbefehl beim Landgericht Flensburg zu erwirken.

Da bei einigen Taten auch scharfe Schusswaffen entwendet wurden, erfolgte die Festnahme des Verdächtigen durch das SEK Schleswig-Holstein. Bei der anschließenden Wohnungsdurchsuchung konnte weiteres umfangreiches Beweismaterial aufgefunden und sichergestellt werden, von dem einiges bereits weiteren Taten zugeordnet werden konnte. Insbesondere konnte Stehlgut aus einer Tat aufgefunden werden, die sich erst am Abend vor dem Zugriff ereignet hatte. Im Rahmen der Durchsuchung wurden vor allem Schmuck, Waffen, Bargeld und hochwertige mobile Unterhaltungselektronik in umfangreicher Menge aber auch weiteres Beweismaterial, welches einen Abgleich mit den gesicherten Spuren ermöglicht, gefunden und sichergestellt. Der Festgenommene baldowerte bei seinen Taten die von ihm favorisierten Objekte, zumeist Einfamilien- oder Reihenhäuser in Flensburg und im Flensburger Umland, intensiv aus. Bei der Tatbegehung nutzte er häufig auch nur kurz andauernde Abwesenheitszeiten der Hausbewohner während der Dämmerung aus.

Überwiegend näherte sich der Tatverdächtige den Terrassen der betroffenen Häuser vom rückwärtigen Bereich und hebelte mit großem Geschick Terrassentüren oder Fenster mittels verschiedener Werkzeuge auf, um so in die Häuser zu gelangen. Hier wurden dann insbesondere Bargeld, Schmuck und Tresore, aber auch andere Wertgegenstände vom Täter gesucht und mitgenommen. Das erbeutete Diebesgut hat einen Gesamtwert von mehreren hunderttausend Euro. Der entstandene Sachschaden ist bei dieser Summe eher zu vernachlässigen. Die psychische Belastung der Opfer durch die Einbruchstaten ist oft von langer Dauer und materiell nicht zu beziffern. Der Verbleib eines großen Teils des Stehlgutes ist weiterhin unklar. Ein Absatz in überregionalen Pfandhäusern ist denkbar. 

Struxdorf (SL-FL) - landesweit aktives rumänisches Einbrechertrio in Haft, Festnahme nach Flucht vom Tatort, Bewohnerin geschockt, Kleinwagenladung Stehlgut sichergestellt:

Freitagmorgen, 31.01.14, gegen 10:50 Uhr, überraschte eine Anwohnerin bei Heimkehr zu einem Einfamilienhaus in Struxdorf Einbrecher auf frischer Tat im Hause, welche aber die Flucht ergriffen. Sie stellte bei Rückkehr zwei Männer im Haus fest, die ihr plötzlich entgegenkamen und verschreckt über ein gewaltsam geöffnetes Fenster flohen. Offenbar wartete vor dem Haus ein dritter Täter mit einem älteren weinroten Kleinwagen (Opel Corsa) und HEI-Kennzeichen. Das Trio entfernte sich mit dem Fahrzeug.

Die Kooperative Regionalleitstelle koordinierte mehrere Streifenwagen im Nahbereich. Im Bereich der L22 Tolk/Lobacker konnte der Kleinwagen von einer Streife des PABR Nord gestellt werden. Die Beamten nahmen die drei aus Rumänien stammenden Insassen, einen 36-jährigen, einen 35-jährigen und einen 32-jährigen mit Unterstützung weiterer Streifenteams fest. Rettungssanitäter versorgten die schockierte Anruferin vor Ort. Der Opel wurde sichergestellt, ebenso das Stehlgut : Bargeld und Schmuck. Im Verlauf der weiteren Ermittlungen konnten den Tatverdächtigen bislang weitere vier Einbruchtaten vom Januar 2014 in Struxdorf, Lürschau, Groß Rheide und Bunsoh (bei Tellingstedt) nachgewiesen werden. Man ging jeweils nach einheitlichem Muster vor: Ein Mann fungierte als Fahrer, während sich die beiden Mittäter stets auf der Gebäuderückseite der Objekte mittels vorgefundener Steine durch Einschlagen von Fensterscheiben Zutritt verschafften. Das Trio hatte es vornehmlich auf Bargeld, Schmuck und hochwertige Elektronikartikel abgesehen.

Die Täter hatten sich in Hamburg kennen gelernt und zur Begehung von Einbrüchen zusammengeschlossen. Im Dezember 2013 waren die Beschuldigten bereits in Hamburg wegen Einbruchdiebstahls polizeilich in Erscheinung getreten. Es konnten im Tatfahrzeug u.a. sehr viel Schmuck, Laptops, Tafelsilber, hochwertige Feuerzeuge, Mobiltelefone, Taschenuhren, Armbanduhren und Bargeld in verschiedenen Währung sichergestellt werden. Nach erster Auswertung dürfte diese Tätergruppierung für etliche weitere Einbrüche in Schleswig Holstein landesweit verantwortlich sein. Die Ermittlungen dauern an. Die drei rumänischen Staatsbürger wurden am Samstag, 01.02.2014, auf Antrag der Staatsanwaltschaft Flensburg dem Haftrichter vorgeführt. Der Ermittlungsrichter erließ gegen alle Beschuldigten Haftbefehl. 

Flensburg – Bestellbetrug, 24-jähriger Hacker geständig, 1000 Taten eingeräumt, Netzwerk von 7 Tatverdächtigen aufgedeckt:

Mit einer schlagartigen Durchsuchungsaktion an einem Mittwochmorgen im Oktober 2014 in einer Flensburger Wohnung gelang den Ermittlern vom K8 der Bezirkskriminalinspektion Flensburg ein außergewöhnlicher Aufgriff: Ein 24-jähriger und weitere Mittäter standen im Tatverdacht, in unzähligen Fällen mit illegal erlangten Kreditkartendaten, Zugängen für Onlineauktions- und Warenhandelsplattformen in Verbindung mit illegal erlangten Konten von Onlinebezahlsystemen und fremden Paketstationen missbräuchlich Waren bestellt zu haben. Diese oftmals hochwertigen Elektronik- oder Bekleidungsartikel namhafter Hersteller habe er für den Eigenbedarf oder für das persönliche Umfeld aber auch für ein Netz an Zwischenhändler auf Bestellung derart erworben. Darüber hinaus hatte er auch Dienstleistungen wie z.B. Bahntickets in Anspruch genommen oder den täglichen gastronomischen Lieferservice derart gezahlt. Der 24-jährige Hacker hatte die Daten nach eigenen Angaben auf Untergrundplattformen online erworben und diese missbraucht. In seiner Vernehmung zeigte sich der Flensburger geständig und räumte über 1000 Taten ein.  

Dienstagvormittag, 02.12.14, durchsuchten die Beamten vom K8 der Bezirkskriminalinspektion Flensburg nach Erkenntnissen aus diesem Verfahren erneut schlagartig bei sechs 19-25-jährigen Flensburgern in drei Objekten im Stadtgebiet. Dabei beschlagnahmten sie unter anderem Computer, hochwertige Smartphones zur Beweissicherung aber auch einige hochwertige Artikel der Unterhaltungselektronik und diverse Teile neuwertiger Markenkleidung. Auch diese sechs zurzeit arbeitssuchenden Männer stehen im Verdacht, illegale Datensätze beschafft und missbräuchlich genutzt zu haben. Im Rahmen der ersten Ermittlungen stellte sich heraus, dass diese Personen Mitarbeiter eines Flirtportals waren und offenbar Phishing-Seiten eingerichtet hatten um darüber Passörter etc. abzugreifen. Mehrere hundert Datensätze wurden von den geständigen Tatverdächtigen auf verschiedenen Wegen illegal erlangt und missbraucht. Die Beamten gehen von einem Gesamtsachschaden von bis zu mittlerweile einhunderttausend Euro aus. Die insgesamt sieben einander bekannten 20-25-jährigen Tatverdächtigen haben sich in umfangreichen Ermittlungsverfahren wegen Betruges zu verantworten. 

Flensburg – Heroin beschlagnahmt, 43-jähriger erneut in Haft:

In der Nacht zu Donnerstag, 16.01.14, konnten Ermittler vom K4 der Bezirkskriminalinspektion (BKI) in einer Flensburger Wohnung einen bereits flüchtigen 43-jährigen aus der Türkei stammenden Flensburger festnehmen, der hier offenbar untauglich versucht hatte, sich vorm Zugriff der Kräfte zu Verstecken. Nach seit einigen Monaten geführten Ermittlungen wegen Verdachts diverser Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz gegen den 43-jährigen und einige Komplizen konnten Beamte am Montag, 13.01.14, eine Kurierfahrt auf der BAB 7 stoppen, bei der ein halbes Kilogramm Heroin bei einer beauftragten Kurierfahrerin beschlagnahmt werden konnte. Auf richterlichen Beschluss durchsuchten die Ermittler in diesem Zusammenhang im Anschluss an die Festnahme blitzartig sieben Wohnungen im Raum Flensburg. Dabei stellten sie unter anderem und neben kleineren Mengen in einer Wohnung im Flensburger Stadtgebiet, ebenfalls über 600 g Heroin sicher. Über 16.000 Euro wurden beschlagnahmt. Dabei kamen auch Spezialkräfte und Diensthunde zum Einsatz. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft wurde Haftbefehl gegen den 43-jährigen erlassen. Dieser konnte vollstreckt werden. Der Täter wurde vorgeführt und der Justizvollzugsanstalt zugeführt. Gegen die 35-jährige Kurierfahrerin erging ebenfalls ein Untersuchungshaftbefehl. Der nunmehr 43-jährige hatte bereits im Jahre 2002 wegen ähnlicher Delikte eine über zehn Jahre andauernde Haftstrafe verbüßt und war seit 2011 wieder auf freiem Fuß. Grundlage für die erfolgreichen Ermittlungen bietet die enge Zusammenarbeit des zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität spezialisierten K4 bei der BKI FL, aber auch die enge Kooperation mit der Staatsanwaltschaft Flensburg, dem Amtsgericht und anderen benachbarten Dienststellen, auch überregional, durch die Bündelung von Kapazitäten, Kompetenzen und Fachlichkeit.

Schleswig – Raubüberfall geklärt, Tatverdächtige in Haft:

Am 24.5.2015, 23:50 Uhr, fielen zwei junge Frauen in Schleswig, Hafenstraße/Hafengang, einem bewaffneten Raubüberfall zum Opfer. Sie transportierten die Tageseinnahmen eines nahegelegenen Fischlokals zum Bestimmungort. Auf dem Weg dorthin wurden sie von drei maskierten Tätern unter Vorhalt einer Schusswaffe genötigt, die Tageseinnahmen herauszugeben.

Zwar blieben die Opfer körperlich unverletzt, inwieweit dagegen psychische Beeinträchtigungen bzw. Spätfolgen verbleiben, kann nicht eingeschätzt werden. Die Ermittler suchten seither unter anderem mit Unterstützung der Medien und Fahndungsplakaten nach den Tatverdächtigen. Im Rahmen der umfangreich getätigten Ermittlungen kristallisierten sich konkrete Verdachtsmomente gegen eine fünfköpfige Tätergruppierung heraus. Im weiteren Verlauf wurden gegen diese Personengruppe unter anderem Durchsuchungsbeschlüsse erwirkt. Diese Beschlüsse wurden am frühen Morgen des 13.8.14 unter Beteiligung des Sondereinsatzkommandos Schleswig-Holstein vollstreckt. Neben sonstigen Beweismitteln konnte die Tatwaffe, eine silberne Gaspistole, aufgefunden und sichergestellt werden. Drei Täter dieser Bande wurden vorläufig festgenommen.

Sie legten umfassende Geständnisse ab. Die aus Schleswig stammenden Männer, im Alter von 24 bis 26 Jahre, wurden auf Antrag der Staatsanwaltschaft Flensburg am 13. bzw. 14. August dem Amtsgericht Schleswig vorgeführt. Gegen die Beschuldigten wurden U-Haftbefehle erlassen. Der Fahrer des Fluchtfahrzeuges konnte ebenfalls ermittelt werden. Dieser 29-jährige Mann aus Schleswig räumte die Tat im Zuge seiner verantwortlichen Vernehmung ein. Da er bislang nicht einschlägig kriminalpolizeilich in Erscheinung getreten war, verblieb er auf freien Fuß.  

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