Bonn– Nach drei Jahren stabiler Portopreise hat die Deutsche Post angekündigt, ab dem 1. Januar 2025 die Preise für Brief- und Paketversand anzuheben. Grund für die Anpassung seien stark gestiegene Kosten aufgrund der Inflation, steigender Löhne und rückläufiger Briefmengen, so Alexander Edenhofer von der DHL Group Media Relations. „Diese Erhöhung ist unumgänglich, um den Betrieb in gewohnter Qualität fortzuführen“, erklärt Edenhofer.

Portoanpassung beim Standardbrief und anderen Briefprodukten

Der Preis für den Standardbrief, das am häufigsten genutzte Format, wird von derzeit 85 Cent auf 95 Cent steigen. „Auch nach dieser Erhöhung bleibt das Porto in Deutschland unter dem europäischen Durchschnitt von rund 1,50 Euro“, so Edenhofer weiter. Die Deutsche Post betont, dass die Preisanpassungen durch die Bundesnetzagentur im gesetzlich vorgeschriebenen Verfahren geprüft und genehmigt wurden. Zusätzlich soll die Postkarte nun 95 Cent kosten (vorher: 70 Cent), während andere Briefprodukte wie der Kompakt- und Großbrief ebenfalls leichte Preissteigerungen erfahren werden.

Moderater Anstieg auch bei Privatkunden-Paketen

Für Pakete bis 20 Kilogramm ist ab dem neuen Jahr ebenfalls eine moderate Preisanpassung geplant. „Die Bundesnetzagentur hat uns eine Erhöhung von rund 7,21 Prozent für Privatkunden-Pakete genehmigt“, berichtet Edenhofer. So steigt der Preis für das Päckchen S von 3,99 auf 4,19 Euro, und für das Päckchen M von 4,79 auf 5,19 Euro. „Dennoch liegen die Versandkosten für ein 2-Kilogramm-Paket in Deutschland im Vergleich zu anderen westeuropäischen Ländern weiterhin niedriger“, heißt es von Seiten der DHL Group.

Weniger nachgefragte Produkte einstellen

Zum Jahreswechsel wird die Deutsche Post einige Produkte, darunter „Prio“ und „Einschreiben Eigenhändig“, aus dem Sortiment nehmen. Das Einschreiben wird künftig das Produkt für die schnellere Zustellung am nächsten Werktag sein. „Die Nachfrage nach besonders eiliger Briefzustellung ist in Zeiten digitaler Kommunikation stark zurückgegangen“, so DHL Group.

Anpassung an veränderte Kundenbedürfnisse

Laut einer aktuellen Umfrage schätzen Verbraucher die Zuverlässigkeit der Deutschen Post. Nikole Hagleitner, Leiterin Post & Paket Deutschland bei der DHL Group, betont: „Unsere Dienstleistungen genießen großes Vertrauen, und wir wollen weiterhin zuverlässig Zustellwege bieten.“ Doch Inflation und steigende Betriebskosten lassen eine Preiserhöhung notwendig werden. Im europäischen Vergleich bleiben unsere Preise jedoch moderat.“

Kundeninformation und Portoanpassung

Ab dem 5. Dezember 2024 sind neue Briefmarken mit den angepassten Portowerten erhältlich. Kunden können diese in den Postfilialen oder online erwerben. Bestehende Briefmarken behalten ihre Gültigkeit und können mit Ergänzungsmarken weiterhin genutzt werden.

Die Preiserhöhung tritt am 1. Januar 2025 in Kraft und gilt voraussichtlich bis Ende 2026.