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Robert Habeck besucht die Krankenhäuser in Flensburg

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Katja Setzepfand (Stationsleitung), Dr. Mariam Kaspari (ltd. Oberärztin Pneumologie), Dr. Magnus Melms (ltd. Oberarzt Geriatrie) mit Robert Habeck und Frau von Kalben

Die Bevölkerung seines Wahlkreises liegt ihm am Herzen – das hat Dr. Robert Habeck mit seinem heutigen Besuch im DIAKO Krankenhaus Flensburg wieder einmal bewiesen. In seiner Rolle als Bundestagsabgeordneter hat sich der Wirtschaftsminister selbst ein Bild von der aktuellen Situation der Klinik gemacht, die zurzeit im Rahmen eines Schutzschirmverfahrens saniert wird. „Eine Stadt wie Flensburg braucht eine wohnortnahe Krankenversorgung mit hoher Behandlungsqualität, denn eine verlässliche medizinische Betreuung zahlt in erheblichem Maße auf die Lebensqualität ein“, teilt Habeck seine Einschätzung. Gleichwohl sei die Lage für Krankenhäuser in Deutschland, insbesondere außerhalb der Großstädte, schwierig. Er betrachte mit Sorge, dass allein in Schleswig-Holstein inzwischen bereits mehrere Kliniken in einem Insolvenzverfahren seien. „Die gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen müssen sich ändern und dafür werde ich mich als Bundestagsabgeordneter einsetzen.“

In Gesprächen mit der Krankenhausleitung, dem Vorstand der Ev.-luth. Diakonissenanstalt zu Flensburg und der Mitarbeitervertretung hatte sich Habeck gemeinsam mit dem gesundheitspolitischen Sprecher der Grünen Bundestagsfraktion Dr. Janosch Dahmen und der Landtagsabgeordneten Eka von Kalben einen Überblick über die Herausforderungen verschafft, denen sich das DIAKO Krankenhaus und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gerade entgegenstellen.

„Als Träger stehen wir voll und ganz hinter unserem Krankenhaus und dem Zukunftsprojekt mit den Maltesern“, betont Dirk Outzen, Rektor und Vorstandsvorsitzender der Ev.-Luth. Diakonissenanstalt zu Flensburg. Mittelfristig müsse das Krankenhaus wieder wirtschaftlich agieren, um z.B. notwendige Investitionen in Infrastruktur oder Medizintechnik aus eigenen Mitteln stemmen zu können. „Damit das dauerhaft gelingen kann, muss sich politisch in Sachen Krankenhausfinanzierung einiges grundlegend ändern.“

„Es sind emotional sehr belastende Zeiten für alle Kolleginnen und Kollegen“, sagt Mathias Norden, Vorsitzender der Mitarbeitervertretung (MAV) des DIAKO Krankenhauses. „Als MAV kämpfen wir um den Erhalt möglichst vieler Arbeitsplätze und für eine Zukunft, die neben wirtschaftlicher Stabilität auch dort Erleichterung bringen sollte, wo die tägliche Arbeitsbelastung bereits jetzt kaum zu bewältigen ist.“

Eka von Kalben, Landtagsabgeordnete in Schleswig-Holstein, war es wichtig, sich über den aktuellen Stand der schwierigen Situation der Flensburger DIAKO zu informieren. „Ich sehe uns auch als Land in der Pflicht, für eine gute Versorgung und eine flächendeckende Geburtshilfe zu sorgen, dafür ist die DIAKO unverzichtbar. Unsere Landesregierung wird hier die Krankenhäuser in einem ersten Schritt durch

eine neue verlässliche Investitionsfinanzierung unterstützen. Die Belastung des Personals darf auch im Sanierungsfall nicht durch Einsparungen im Personalbereich noch weiter erhöht werden.“

Auch Krankenhausgeschäftsführer Ingo Tüchsen betont das große Engagement der Mitarbeitenden: „Trotz der aktuellen Unsicherheiten sind unsere Beschäftigten jeden Tag mit vollem Einsatz für die Patienten da.“ Das sei nicht selbstverständlich und er wisse das sehr zu schätzen. Die Sanierung sei auf einem guten Weg. Die Gespräche mit der Mitarbeitervertretung liefen sehr konstruktiv. Man rechne bereits Ende der Woche mit einem Verhandlungsergebnis. Die wirtschaftliche Stabilisierung könne aber nur dann gelingen, wenn die Patienten dem Haus auch zukünftig die Treue hielten. „Die Türen unseres Krankenhauses stehen nach wie vor weit offen.

Sie sind bei unseren Ärztinnen, Ärzten und den Pflegekräften in der gewohnt hohen Qualität in allerbesten Händen. Bitte schenken Sie uns weiterhin Ihr Vertrauen, wenn Sie medizinische Hilfe benötigen“, so Tüchsen.

Dr. Robert Habeck besuchte ebenfalls das St. Franziskus-Hospital

Eine hochrangige Delegation der GRÜNEN unter der Leitung von Bundeswirtschafts-minister Dr. Robert Habeck hat heute auf Einladung von Geschäftsführer Klaus Deitmaring das Malteser Krankenhaus St. Franziskus-Hospital besucht. Grund des Besuchs war die anhaltend schwierige wirtschaftliche Situation, in der sich die Krankenhäuser aktuell befinden.

„Die inflationsbedingten Mehrkosten und die ersatzlose Einstellung der COVID-Erlösausgleiche zum Jahreswechsel erzeugen im Jahr 2023 eine existentielle wirtschaftliche Bedrohung für unser Krankenhaus, welches als Corona-Cluster-Krankenhaus eine überregionale Versorgungsaufgabe für die COVID-Patienten wahrnimmt. Die Zahlungen aus dem Hilfsfonds des Bundes für die energiebezogenen Mehrkosten sind nicht ansatzweise ausreichend, um die drohenden Verluste auszugleichen. Wir befürchten eine verbleibende Finanzierungslücke in Millionen Höhe, die durch die Einnahmen aus der stationären und ambulanten Patientenversorgung im Jahr 2023 leider nicht gedeckt werden“, so Klaus Deitmaring, Geschäftsführer des Malteser Krankenhauses St. Franziskus-Hospital in Flensburg.

Diese Problematik vor Ort im Zuge seines Wahlkreisbesuches zu erörtern, war Hintergrund des gemeinsamen Gespräches von Dr. Robert Habeck, dem gesundheitspolitischen Sprecher der Grünen Bundestagsfraktion Dr. Janosch Dahmen und der Landtagsabgeordneten Eka von Kalben  mit den verantwortlichen Vertretern des St. Franziskus-Hospitals in Flensburg.

Nach einem Besuch auf der Corona-Isolierstation und einem Gespräch mit dem verantwortlichen klinischen Personal, der leitenden Pneumologin Dr. Mariam Kaspari, dem leitenden Oberarzt Dr. Magnus Melms sowie der Stationsleitung Katja Setzepfand über die personellen Belastungen der Corona-Pandemie, erhielten die Krankenhausleitung und die Mitarbeitervertretung die Gelegenheit, sich mit den Politikern über die gegenwärtigen finanziellen Risiken für die Krankenhäuser und über die geplante Flensburger Krankenhausfusion des St. Franziskus-Hospitals mit dem Diakonissenkrankenhaus  auszutauschen.

„Die Komplexität in der Patientenversorgung hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen und die Zeit der Pandemie hat allen Mitarbeitenden unseres St. Franziskus-Hospitals sehr viel abverlangt, physisch und psychisch“ so Britta Schneider-Tschinke, Pflegedirektorin des Malteser Krankenhauses St. Franziskus-Hospital in Flensburg.

„Über den Besuch unseres Flensburger Bundestagsabgeordneten und Bundeswirtschafts-ministers Dr. Robert Habeck haben sich unsere Krankenhausmitarbeitenden und wir heute sehr gefreut. Gemeinsam mit dem Vorstand und der Geschäftsführung der DIAKO streben wir gerade auch unter den finanziell erschwerten Betriebsbedingungen die zeitnahe Errichtung des Klinikneubaus des Malteser-DIAKO-Klinikum mit hoher Priorität an. Die Eckpfeiler der anstehenden Gesundheitsreform bestätigen uns, dass der Flensburger Klinik-Verbund rechtzeitig den richtigen Weg eingeschlagen hat.  Als Level 3 Krankenhaus der Maximalversorgung werden wir zukünftig unseren umfangreichen Beitrag zur Krankenhausversorgung im nördlichen Schleswig-Holstein leisten.“, so Klaus Deitmaring.

"Als Koalition im Bund haben wir uns im Bereich Gesundheit und Pflege ein ambitioniertes Reformprogramm gegeben, um den jahrelangen Reformstau im Gesundheitswesen aufzulösen", sagt Dr. Janosch Dahmen, Sprecher für Gesundheitspolitik, während des gemeinsamen Besuches mit Dr. Robert Habeck im Malteser Krankenhaus St. Franziskus-Hospital. "Ein Kernprojekt ist dabei eine Krankenhausreform, die wir gemeinsam mit den Ländern derzeit vorbereiten. Ziel ist es, die Kliniken aus dem Hamsterrad herauszuholen, immer mehr Eingriffe durchführen zu müssen, um wirtschaftlich überhaupt überleben zu können. Darunter leiden offensichtlich gleichermaßen die Qualität und Sicherstellung der Patientenversorgung, auch hat die Belastung des Personals in den letzten Jahren immer mehr zugenommen. Gerade Standorte, die die Versorgung für ganze Regionen abdecken, wie das hier in Flensburg für den gesamten Nord-Osten Schleswig-Holsteins und das südliche Dänemark der Fall ist, brauchen ein verlässliches und nachhaltiges Finanzierungssystem. Dies werden wir noch in diesem Jahr angehen.“

Eka von Kalben, Landtagsabgeordnete in Schleswig-Holstein, war es wichtig, den neuesten Stand zur Situation der Flensburger Kliniken zu erfahren. „Ich sehe uns auch als Land in der Pflicht für eine gute Gesundheitsversorgung und eine flächendeckende Geburtshilfe zu sorgen. Dafür haben wir in einem ersten Schritt für eine neue verlässliche Investitionsfinanzierung gesorgt. Das Wichtigste ist allerdings, Fachpersonal zu gewinnen und zu halten. Dazu muss auf allen Ebenen in allen Ministerien mit Nachdruck gearbeitet werden.“

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