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Schleswig-Holstein: Warnstreik im Busverkehr führt zu massiven Einschränkungen
von Thomsen / Foerde.news

Schleswig-Holstein - Die Gewerkschaft ver.di Nord hat für Donnerstag, den 10. Oktober, und Freitag, den 11. Oktober 2024, zu einem Warnstreik im Busverkehr aufgerufen. Betroffen sind alle Beschäftigten des Tarifbereichs des Omnibus Verbandes Nord (OVN). Der Streik beginnt am Donnerstag mit Betriebsstart und endet am Freitag mit der letzten Spätschicht.
Laut ver.di wird der Streik erhebliche Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr in Schleswig-Holstein haben. Besonders die Linienverkehre der Kommunen und Kreise im Land sowie Flughafenzubringer wie der „KIELIUS“ und die Autokraft-Linien X-85 werden voraussichtlich nicht zuverlässig verkehren. Fahrgäste müssen sich auf umfassende Ausfälle und Störungen einstellen. Informationen zu eventuell verkehrenden Buslinien können nur die jeweiligen Busunternehmen bereitstellen.
Hintergrund des Streiks ist die gescheiterte Tarifverhandlung zwischen der Gewerkschaft und dem OVN. „Wir hatten einen für uns nicht einfachen Kompromiss ausgehandelt, doch der wurde ohne Vorwarnung vom OVN wieder aufgekündigt. Das ist ein direkter Angriff auf die Einkommen der Beschäftigten und eine solche Eskalation war die logische Konsequenz“, erklärte Frank Schischefsky, Sprecher von ver.di Nord. Die Gewerkschaft kritisiert das Verhalten des OVN scharf und warnt davor, dass es immer schwieriger werde, einen repräsentativen Tarifvertrag zu verhandeln.
Der OVN habe noch die Möglichkeit, den ausgehandelten Tarifvertrag zu unterzeichnen, so Schischefsky weiter. „Mit jedem Streiktag schließt sich das Fenster weiter. Verantwortliche Tarifpolitik muss Lösungen finden, anstatt die Verhandlungspartner zu brüskieren“, so der Gewerkschafter. Der Streik betreffe nicht nur große Unternehmen, auch kleinere Unternehmen im OVN-Verband seien an der Situation beteiligt. Schischefsky ließ zudem die Möglichkeit einer Rekommunalisierung des ÖPNV im Land offen.
Autokraft und Aktiv-Bus informieren über Warnstreiks und veröffentlichen Sonderfahrpläne
Im Zuge der von der Gewerkschaft ver.di Nord angekündigten Warnstreiks wird auch die Autokraft GmbH, einer der größten Busdienstleister in Schleswig-Holstein, in den kommenden Tagen massiv betroffen sein. Wie das Unternehmen mitteilte, sind die Streiks für den 10. und 11. Oktober 2024 sowie für die darauffolgende Woche von Montag, dem 14. Oktober, bis Donnerstag, dem 17. Oktober, geplant. Die Auswirkungen auf den Busverkehr im gesamten Bundesland werden erheblich sein.
Autokraft betont, dass sie trotz des Streiks versuchen wird, einige wichtige Linien weiterhin zu bedienen, darunter den Flughafenbus „KIELIUS“ und die Linie X85, die einen Ersatzverkehr zwischen Lübeck und Fehmarn darstellt. „Leider können wir keine Garantie für die Verlässlichkeit dieser Verbindungen geben“, hieß es in der Stellungnahme des Unternehmens.
Um den Fahrgästen die bestmögliche Planung ihrer Fahrten zu ermöglichen, hat Autokraft Sonderfahrpläne für die betroffenen Regionen und Linien veröffentlicht. Diese Pläne gelten für die Dauer des Streiks und werden regelmäßig aktualisiert. Fahrgäste werden gebeten, vor Fahrtantritt die digitalen Auskunftssysteme wie den DB Navigator, die hvv-App, die NAH.SH-App oder die Linienticker-App zu nutzen, um über eventuelle kurzfristige Änderungen informiert zu bleiben.
Hier sind die aktuell veröffentlichten Sonderfahrpläne von Autokraft für die Streiktage:
- Download der Datei: Streikfahrplan Kreis Nordfriesland - Nord - 10. bis 17. Oktober 2024 (PDF, 478 KB)
- Download der Datei: Streikfahrplan Kreis Nordfriesland - Süd - 10. bis 17. Oktober 2024 (PDF, 690 KB)
- Download der Datei: Streikfahrplan Stadtverkehr Husum - 10. bis 17. Oktober 2024 (PDF, 401 KB)
- Download der Datei: Streikfahrplan Kreis Herzogtum Lauenburg für den 10. Oktober 2024 (PDF, 459 KB)
- Download der Datei: Streikfahrplan Kreis Segeberg für den 10. und 11. Oktober 2024 (PDF, 533 KB)
- Download der Datei: Streikfahrplan Kreis Stormarn für den 10. Oktober 2024 (PDF, 433 KB)
Flensburger Aktiv-Bus ebenfalls vom Streik betroffen
Auch der Flensburger Busverkehr ist durch den Streik betroffen, da die Autokraft GmbH als Subunternehmer im Auftrag von Aktiv-Bus auf einigen Linien in Flensburg fährt. Wie der Fahrdienstleiter von Aktiv-Bus, Manfred Schlotfeldt, mitteilte, wird der Streik vor allem zu Einschränkungen auf bestimmten Linien führen.
Die folgenden Linien im Flensburger Stadtverkehr werden regulär verkehren:
- Linie 1: fährt regulär
- Linie 2: fährt regulär
- Linie 3: fährt regulär
- Linie 4: fährt regulär (außer Einsatzwagen Rummelgang -> Campus Uni um 07:41 Uhr)
- Linie 5: fährt regulär
- Linie 7: fährt regulär (außer Einsatzwagen Lachsbach -> Ziegeleistraße um 07:00 Uhr und Einsatzwagen ZOB -> Ziegeleistraße um 07:20 Uhr)
- Linie 10: fährt regulär (außer Einsatzwagen Twedt -> Raiffeisenstraße um 06:59 Uhr)
Die folgenden Linien sind stark vom Streik betroffen, für diese wurden Sonderfahrpläne veröffentlicht:
- Linie 8: stark betroffen, Sonderfahrplan Linie 8
- Linie 11: einzelne Fahrten, Sonderfahrplan Linie 11
- Linie 12: stark betroffen, Sonderfahrplan Linie 12
- Linie 14: stark betroffen, Sonderfahrplan Linie 14
Aktiv-Bus rät den Fahrgästen ebenfalls, vor Fahrtantritt die digitalen Auskunftssysteme zu nutzen, um sich über aktuelle Änderungen zu informieren.
Die Verkehrsbetriebe RHODE teilen mit:
Für die von ver.di Nord angekündigten Streiktage 10. und 11. Oktober 2024 sind für den Bereich Nordfriesland Mitte die durchführbaren Fahrten unter den jeweiligen Linien (Titel: Fahrten trotz Streik) veröffentlicht.
Das Angebot des Lüttbusses ist während der Streiktage unterschiedlich betroffen und kann zurzeit nicht vorhergesagt werden. Daher kann der Lüttbus zwar weiterhin gebucht werden, wir können aber keine Gewähr auf Durchführung und Pünktlichkeiten geben.
Weitere Streiktermine und Auswirkungen
Die Gewerkschaft ver.di Nord hat bereits angekündigt, den Streik möglicherweise in der kommenden Woche von Montag, dem 14. Oktober, bis Donnerstag, dem 17. Oktober, fortzusetzen. Dies würde weitere massive Einschränkungen im gesamten Busverkehr in Schleswig-Holstein nach sich ziehen. Die Fahrgäste werden dringend gebeten, sich rechtzeitig zu informieren und, wenn möglich, auf alternative Verkehrsmittel auszuweichen.
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