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September-Gehalt da, doch Oktoberzahlung weiter ungewiss – Nobiskrug-Mitarbeiter in Sorge

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Eine erneute Protestaktion für Mittwoch ist in Planung, mit der die Belegschaft auf die Dringlichkeit ihrer Lage aufmerksam machen will.  - Archivfotos: Thomsen

Flensburg - Der Betriebsrat informierte unsere Redaktion am Dienstagvormittag telefonisch darüber, dass die Gehälter für den Monat September bei den rund 80 Mitarbeitern der FSG-Nobiskrug-Werften eingegangen seien. Doch Unsicherheiten bleiben: Ob die Gehälter für Oktober fristgerecht gezahlt werden können, sei laut Betriebsratsvorsitzendem Jan Brandt noch unklar.

Vor dem Werkstor der Flensburger Schiffbau-Gesellschaft (FSG) prangte vergangene Woche eine „Schuldentafel“, die eindrücklich auf die ausbleibenden Löhne hinwies. „Seit 24 Tagen Lohn überfällig, Herr Windhorst!“ war darauf in großen Buchstaben zu lesen – ein Symbol der wachsenden Frustration der Belegschaft, das die Geschäftsführung jedoch kurz darauf entfernen ließ. Die angekündigten Zahlungen ließen jedoch auch weiterhin auf sich warten.

Am Samstag meldete sich der Werft-Eigentümer Lars Windhorst persönlich zu Wort und versprach öffentlich, dass das Geld für die offenen Gehälter inzwischen auf den Konten der FSG-Nobiskrug eingetroffen sei. „Die künftigen Gehaltszahlungen werden selbstverständlich auch erfolgen“, erklärte Windhorst. Die Ankündigung, dass die Überweisungen am Montag getätigt werden sollten, wurde seitens der Geschäftsführung bestätigt – doch bis Dienstagvormittag blieb das Geld weiterhin aus. Am Mittwoch, dem letzten Werktag des Monats, sollte zudem das Oktobergehalt überwiesen werden.

Trotz wiederholter Zusicherungen herrscht bei den Beschäftigten eine spürbare Unsicherheit, ob sich die finanzielle Lage stabilisieren wird. Im Gespräch mit Jan Brandt Anfang Oktober hatte Windhorst angeblich technische Probleme als Grund für die Verzögerungen angeführt und eine „zeitnahe Zahlung“ versprochen. Doch auch solche Erklärungen, die an vergangene verspätete Gehaltszahlungen erinnern, erscheinen den Beschäftigten zunehmend als unzureichend.

Im Firmenimperium von Lars Windhorst spitzt sich die finanzielle Lage zunehmend zu. Die Würzburger Interieur-Manufaktur (Wima), eine Tochtergesellschaft der FSG-Nobiskrug, musste Anfang Oktober Insolvenz anmelden.  In Amsterdam wurden Teile der Holding zwangsversteigert – eine Maßnahme, die jedoch keine unmittelbare Rettung für die Tennor Maritime Holding brachte, zu der die FSG-Nobiskrug GmbH gehört.

Unterdessen bleibt die Lage für die Werftbeschäftigten prekär. Die Belegschaft wurde offiziell freigestellt, allerdings mit der Zusicherung der Gehaltsfortzahlung. Eine erneute Protestaktion für Mittwoch ist in Planung, mit der die Belegschaft auf die Dringlichkeit ihrer Lage aufmerksam machen will.

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