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Stadt Flensburg setzt auf Nachtbürgermeister: Pläne zur Reaktivierung der Nachtkultur

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Zwischen den Zeilen sollen 'House Partys' verboten werden - Foto: Privat

Flensburg - Die Fraktionen Grüne und SSW wollen die Stadt beauftragen, bis spätestens Ende Oktober 2023, ein Konzept zur Implementierung einer hauptamtlichen Nachtbürgermeisterposition vorzulegen. Ziel dieser Initiative ist die Wiederbelebung der Flensburger Nacht- und Kulturszene.

Um ein geeignetes Modell für die Situation in Flensburg zu entwickeln, plant die Stadtverwaltung den Dialog mit anderen deutschen Städten und Kommunen, die bereits das Amt des Nachtbürgermeisters erfolgreich etabliert haben.

In dem vorgesehenen Konzept sollen verschiedene Aspekte berücksichtigt werden, darunter die benötigten Ressourcen für die Stelle, die Finanzierungsmöglichkeiten und mögliche Kooperationspartner. Potenzielle Standorte wie das Kulturbüro, TAFF oder die Ordnungsverwaltung werden dabei in Betracht gezogen.

Die Stadtverwaltung sieht zudem vor, den Austausch mit lokalen Akteuren aus der Flensburger Nacht- und Kulturszene zu intensivieren. Diese sollen nicht nur bei der Entwicklung des geeigneten Modells einbezogen werden, sondern auch dazu beitragen, die Kommunikation über nächtliche Aktivitäten zu verbessern.

Darüber hinaus plant die Verwaltung, bis Ende 2023 eine umfassende Analyse der gegenwärtigen Situation der Flensburger Nachtkultur zu erstellen. Dabei soll insbesondere die Perspektive der lokalen Betreiber berücksichtigt werden, um Herausforderungen und Zukunftsperspektiven für ihren Standort Flensburg besser zu verstehen. Die Ergebnisse dieser Analyse sollen anschließend dem Kultur- und Hauptausschuss präsentiert werden.

In Flensburg wird die Bedeutung einer lebendigen Nachtkultur erkannt. Dennoch wurde in den letzten Jahren ein Rückgang der Aktivitäten in der Nachtszene bemerkt. Mit der geplanten Einführung der Nachtbürgermeister-Stelle soll diesem Trend entgegengewirkt und die Attraktivität der Stadt gesteigert werden.

Die Rolle des Nachtbürgermeisters wird dabei auch darin gesehen, das Bewusstsein für Themen wie Sicherheit und die Einbeziehung vulnerabler Gruppen zu schärfen. So könnte diese Funktion zu einer wichtigen Schnittstelle zwischen Bewohnern, der Nachtkultur, Verwaltung und Politik werden.

Die Stadt Flensburg steht vor der Herausforderung, ein neues Verständnis für die Nachtkultur und ihre Betreiber zu entwickeln und die Bedeutung einer lebendigen Nachtszene für eine lebenswerte Stadt anzuerkennen.

Bisher gibt es noch keine explizite politische oder verwaltungstechnische Auseinandersetzung mit der Flensburger Nachtkultur. Mit der geplanten Einführung der Nachtbürgermeister-Stelle soll sich dies jedoch ändern, um Flensburg als attraktives Ziel für Einheimische und Besucher zu positionieren und die Rolle der Stadt in der deutsch-dänischen Kulturregion zu stärken.

Die endgültige Vorlage des Konzeptes durch die Verwaltung wird für Ende Oktober 2023 erwartet. Ein detaillierter Bericht zur Situation der Flensburger Nachtkultur soll bis Ende 2023 folgen.

Kritik aus dem Rathausumfeld:

Im Rathausumfeld hieß es dazu von einem Mitarbeiter, der nicht genannt werden möchte (Person ist der Redaktion bekannt): "Die Menschen haben aktuell ganz andere Sorgen, als sich vorschreiben lassen zu wollen, wie sie zu feiern haben. Zwischen den Zeilen sollen 'House Partys' verboten werden, dafür jedes Jahr 60.000 Euro Steuergeld ausgeben zu wollen, ist völlig abgehoben."

Grünen-Fraktionsvorsitzender Leon Bossen kommentiert:

„Wir GRÜNE haben bereits im Wahlkampf gefordert, dass diese Stelle kommt – jetzt setzen wir das gemeinsam mit dem SSW um. Das Nachtleben ist entscheidend für Flensburg als attraktive und lebenswerte Stadt, deshalb müssen wir dem spürbaren Sterben der Nachtkultur begegnen. Einen Nachtbürgermeister oder eine Nachtbürgermeisterin wird Schnittstelle zwischen Nachtkultur, Anwohner*innen, Politik und Verwaltung sein und wird dafür sorgen, dass das Thema nicht länger ignoriert wird, sondern auf unsere Tagesordnung kommt. Außerdem geht es auch um wichtige Themen wie Awareness und safe places, um die sich diese Person kümmern wird.“

Der stellvertretende SSW-Fraktionsvorsitzende Mats Rosenbaum ergänzt dazu:

„Eine lebendige Nachtkultur gehört zur lebenswerten Stadt und ist zudem wichtiger Teil unseres Sozialleben. Wenn wir dem weiteren Weggang der Nachtkultur einfach nur zuschauen, riskieren wir unsere Attraktivität als Stadt gerade auch für junge Menschen. Deshalb ist es richtig, jetzt schnell zu handeln und zu prüfen, ob man eine Position schaffen kann, die die Sorgen und Nöte der Akteuren in die Kommunalpolitik und Verwaltung trägt. Wir setzen hier ein gemeinsames starkes Zeichen und machen klar, dass wir die Betreiber*innen und ihren Stellenwert für Flensburg nicht vergessen.“

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