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Stadtwerke Flensburg erwirtschaften sehr gutes Ergebnis - Fernwärmepreise sinken 2025

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Laut aktueller Prognose wird im kommenden Jahr der Fernwärmepreis um rund 20 Prozent sinken - Foto

Flensburg - Im Jahr 2023 haben die Stadtwerke den Umsatz gesteigert und aufgrund von Sondereffekten im externen Geschäft ein Ergebnis von 107,9 Millionen Euro nach Steuern erwirtschaftet. Den größten Teil des Gewinns verwenden die Stadtwerke Flensburg zur Erhöhung der Eigenkapitalquote und Stärkung der Finanzkraft. Vier Projekte mit einem Finanzierungsbedarf von rund einer halben Milliarde Euro sichern bis 2035 die Zukunft des Unternehmens und der Region, müssen aber auch finanziert werden. Bereits heute sehen die Stadtwerke Flensburg eine Senkung der Fernwärmepreise um rund 20 Prozent zum Beginn des nächsten Jahres.

Das letzte Jahr war bestimmt von den Folgen der Energiekrise aufgrund des Krieges in der Ukraine. Ausbleibende Gas- und Kohlelieferungen aus Russland konnten zwar kompensiert werden und die Preise auf den Beschaffungsmärkten bewegten sich nach unten. Sie sind aber immer noch deutlich vom Vorkrisen-Niveau entfernt. Auch die Volatilitäten an den Märkten sind nach wie vor beträchtlich, verstärkt durch die Zunahme der Energiemengen aus erneuerbaren Energien. Hier bleibt noch einiges zu tun, um Bedarf und Energieerzeugung zu synchronisieren.

Der Staat hat mit den Preisbremsen für Strom, Fernwärme und Erdgas ab 2023 die Auswirkungen der hohen Beschaffungspreise für die Verbraucher abgedämpft. Für alle Energieversorger stellte die Umsetzung in ihren Abrechnungssystemen aber eine erhebliche Herausforderung dar. Die Umsetzung war mit einem immensen personellen und systemseitigen Aufwand verbunden, da die Systeme darauf nicht ausgerichtet waren.

Das Thema Versorgungssicherheit, das das Jahr 2022 primär bestimmt hat, trat dagegen in den Hintergrund.

Die Stadtwerke Flensburg konnten das letzte Geschäftsjahr unter diesen Rahmenbedingungen mit folgenden Ergebnissen abschließen:

Ergebnis und Umsatz gestiegen

Die Stadtwerke Flensburg haben einen Umsatz von 1,2 Milliarden Euro erzielt und das Vorjahr um 21 % übertroffen. Die Umsatzsteigerung stammt vorrangig aus dem höheren Preisniveau im Endkundengeschäft des Strom- und Fernwärmesegments.

Das Jahresergebnis nach Steuern (EAT) lag bei 107,9 Mio. Euro (+ 64,8 Mio. Euro oder + 150 % vs Vorjahr). Dirk Thole, Geschäftsführer der Stadtwerke Flensburg, erläutert die Entwicklung: „Ich freue mich, dass wir in diesen unruhigen Zeiten ein so gutes Jahresergebnis erwirtschaften unser Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr noch einmal steigern konnten. Es basiert ausschließlich auf Sondereffekten im Beschaffungs- und Handelsgeschäft außerhalb Flensburgs. Wir konnten bereits gesicherte Erdgasmengen aus dem Endkundengeschäft und dem Kraftwerk am Markt zu guten Preisen verkaufen und so unser Ergebnis verbessen.“

Den größten Teil werden die Stadtwerke Flensburg zur Erhöhung ihrer Eigenkapitalquote einsetzen, die von 32,9 auf 42,2 % steigt, und damit ihre Finanzkraft stärken. Thorsten Kjaersgaard, Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke Flensburg, sagt warum: „Das ist auch notwendig. Die Stadtwerke benötigen dieses Kapital, um ihre Investitionen in die Klimaneutralität und die Zukunft der gesamten Region zu finanzieren. Die Transformation des Energiesystems zur Klimaneutralität bis 2035, die Umstellung des Busbetriebes auf E-Busse, der flächendeckende Ausbau des Glasfasernetzes, der Bau einer neuen Stromanbindung an das deutsche Stromnetz sowie die Digitalisierung werden rund eine halbe Milliarde Euro kosten. Auch wenn ein Teil dieser Investitionen staatlich gefördert wird, bleibt doch ein großer Teil, den die Stadtwerke Flensburg selbst stemmen müssen.“ Dirk Thole ist freut sich über den Rückhalt: „Ich bin dem Aufsichtsrat und der Stadt Flensburg dankbar, dass das Stammkapital für unsere Zukunft gestärkt wird als Basis für die Finanzierung der Transformation zur Klimaneutralität in 2035.“

Auch wenn ein hoher Anteil des Ergebnisses in das Eigenkapital der Stadtwerke Flensburg einfließt, profitieren auch die Stadt Flensburg und die Kunden von den Zahlen: So wird die Gewinnabführung an die Stadt von 4 auf 18 Mio. Euro erhöht.

Die Fernwärmekunden der Stadtwerke Flensburg haben rückwirkend ein Entlastungspaket von insgesamt 16 Millionen Euro erhalten. Mit einer Zahlung von rund 400 Euro pro Haushalt haben die Stadtwerke Flensburg die überraschend bereits zum 31. Dezember 2022 ausgelaufene Preisbremse der Bundesregierung für ihre Kunden nahezu komplett ausgeglichen.

Die Produkte haben sich wie folgt entwickelt:

Strom – leichter Rückgang

Der Strom-Absatz ging von auf 2.737 Gigawattstunden (GWh) auf 2.510 GWh in einem schwierigen Markt zurück. Die Absatzgewinne bei Geschäftskunden konnten Verluste im Privatkundengeschäft nicht ganz ausgleichen. Hier erschwerte besonders die Umsetzung der staatlichen Preisbremsen die Neukundenakquise. Insgesamt machen die Stadtwerke Flensburg 71 % ihres Umsatzes im Stromsegment.

Erdgas – Absatz gesunken

Der Erdgas-Absatz ging 2023 auf 723 GWh zurück. Eine Folge des temporären Rückzugs der Stadtwerke Flensburg aus dem bundesweiten Erdgas-Vertrieb an Produktkunden. Die Schleswig-Holsteiner Kunden wurden und werden weiter mit Erdgas versorgt. Inzwischen haben die Stadtwerke Flensburg den bundesweiten Erdgas- und Stromvertrieb wieder aufgenommen und die Kunden- und Absatzzahlen steigen wieder.

Fernwärme – Verbrauch konstant

Der Fernwärmeabsatz sank leicht auf 900 GWh. Insgesamt führt ein geändertes Verbrauchsverhalten der Kunden dazu, dass sich die jährlichen Verbräuche von früher 1.000 GWh oder mehr eher in Richtung 900 GWh pro Jahr entwickeln.

Wasser – wie immer

Der Wasserabsatz liegt mit 4,9 Millionen m3 in etwas auf dem Niveau der letzten 15 Jahre.

Glasfaser – 90 % ausgebaut oder im Betrieb

Der flächendeckende Glasfaserausbau in Flensburg, Glücksburg und Harrislee geht mit 35 von 40 Stadtteilen, die sich im Bau oder Betrieb befinden, in den Endspurt. Fast 9.000 Kunden sind am Netz und profitieren von den Vorteilen der stabilen und leistungsstarken Glasfaser. Spätestens im Jahr 2026 wollen die Stadtwerke mit dem Erstausbau fertig sein und noch etwas schneller sein als geplant. Während der gesamten Ausbauzeit haben die Stadtwerke den Preis für ihre Telekommunikationsprodukte nicht angepasst, sondern vielmehr die Leistung verbessert und die Übertragungsgeschwindigkeit kontinuierlich gesteigert.

Mitarbeiter

Die Zahl der Mitarbeitenden stieg leicht auf 711. Dazu kamen 56 Auszubildende. Damit liegt die Ausbildungsquote bei knapp 8 Prozent.

Ausblick 2025 – Fernwärmepreis sinkt

Der Fernwärmepreis der Stadtwerke Flensburg basiert auf einer Preisgleitklausel, die die Kosten der Fernwärme abbildet. Nach aktuellem Stand sinken die Indizes der Preisbildung für Erdgas, Kohle und CO2, da die Beschaffungspreise sich bisher nach unten entwickelt haben. Das führt im Ergebnis dazu, dass der Fernwärmepreis laut aktueller Prognose im kommenden Jahr um rund 20 Prozent sinken wird. Ein Einfamilienhaus mit 24,7 MWh Verbrauch zahlt dann rund 900 Euro und ein Wohnungsmieter mit 7 MWh Verbrauch rund 260 Euro weniger pro Jahr für die Fernwärme als in 2024.

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