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Stadtwerke Flensburg investieren mittleren dreistelligen Millionenbetrag in Zukunft der Region

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Ziel der Stadtwerke ist eine Finanzierung dieser Investitionen, ohne die Bürger zu sehr zu belasten. - Archivfoto: Thomsen

In den nächsten 15 Jahren investieren die Stadtwerke Flensburg einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag in technische Projekte für die Zukunft der Region. Neben dem Umbau der Fernwärme zur Klimaneutralität wird ein neuer Betriebshof für emissionsfreie Busse der Tochter Aktiv Bus gebaut, der Glasfaserausbau und die Digitalisierung vorangetrieben sowie eine neue, leistungsfähige Stromleitung zur Anbindung an das deutsche Stromnetz verlegt. Ziel der Stadtwerke ist eine Finanzierung dieser Investitionen, ohne die Bürger zu sehr zu belasten.

Dr. Dirk Wernicke, Geschäftsführer der Stadtwerke wird konkreter: „Die geplanten Investitionen sind für uns nicht nur politisch oder gesetzlich vorgegeben, sondern auch Teil unserer Strategie für die Zukunftssicherung unserer Region. Wir werden das aber auch finanzieren müssen. Darum ist es gut, dass wir aus heutiger Sicht in den Jahren 2022 und 2023 einmalige Ergenisse im bundesweiten Geschäft erwirtschaften werden, die wir gern für unsere geplanten Projekte einsetzen.“

Welche sind das?

  1. Umbau zur Klimaneutralität

Am 01. Dezember letzten Jahres beschloss die Ratsversammlung der Stadt Flensburg zwei Dokumente, in denen alle Schritte auf dem Weg der Stadtwerke zur Klimaneutralität vorgegeben sind. Ab 2028 sollen die Stadtwerke Flensburg nur noch max. 50 %, ab 2032 max. 25 % und ab 2035 0 % der CO2-Mengen von 2019 ausstoßen. Die Stadtwerke Flensburg ersetzen die wegfallenden Leistungen durch CO2-freie, erneuerbare Energien.

In einem Katalog sind dafür sinnvolle technische Maßnahmen für den Klimaschutz aufgeführt. Verbunden mit dem Jahr in dem die Stadtwerke sie bei Erfüllung aller technischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen umsetzen werden. Sind die Rahmenbedingungen für eine Maßnahme nicht erfüllt, wird diese zunächst nicht ausgeführt und die Umsetzung zu einem späteren Zeitpunkt erneut geprüft. So wird die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Stadtwerke durch den Klimaumbau nicht überbeansprucht und die Wärmepreise für Kunden werden dadurch nicht überproportional steigen.

Den finalen Transformationsplan zur Klimaneutralität, als Basis für die Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW), stellen die Stadtwerke bis spätestens Ende 2023 fertig. Dort wird Flensburgs Energiesystem der Zukunft konkretisiert.

Grundsätzlich erfolgt die Umstellung zur Klimaneutralität in drei Phasen:

  1. Kohleausstieg
  2. Elektrifizierung der Wärmeproduktion
  3. CO2-neutrale Energieträger

Konkreter nächster Schritt ist die Inbetriebnahme einer Wärmepumpe im Jahr 2025.

Insgesamt rechnen die Stadtwerke für den Umbau des Energiesystems zur Klimaneutralität mit Investitionen in mittlerer dreistelliger Millionenhöhe. Die üblichen, regelmäßigen Instandhaltungen und Erneuerungen in Kraftwerk und Netz kommen noch dazu.

  1. Emissionsfreier Betriebshof für Aktiv Bus

Auch die Stadtwerke-Tochter Aktiv Bus soll klimaneutral werden. Die Anschaffung emissionsfreier E-Busse ist geplant. Dafür reicht das aktuelle Betriebsgelände nicht mehr aus, ein neuer Betriebshof soll gebaut werden.

Aktuelle Kostenschätzung: rund 50 Millionen Euro.

  1. Glasfaserausbau und Digitalisierung

Flensburg ist vermutlich die einzige Stadt in Deutschland, die den Glasfaserausbau konsequent flächendeckend ohne Fördermittel erfolgreich umsetzt und damit die Infrastruktur für die Zukunft der Region schafft. Deutlich mehr als 70 % des Ausbaugebietes sind bereits mit Glasfaser erschlossen. Bis 2025/26 wollen die Stadtwerke den flächendeckenden Erstausbau fertig stellen. Damit alle schnell und ohne Einschränkungen surfen und Flensburgs Betriebe digital wettbewerbsfähig bleiben. Insgesamt kostet das mehr als 100 Millionen Euro.

Für den ausstehenden Ausbau sind noch ca. 30 Millionen Euro geplant.

Die Digitalisierung ist fest in der Unternehmensstrategie verankert. Sie wird dazu beitragen, dass Prozesse effizienter gestaltet und somit Kosten optimiert werden. Durch den Einsatz von digitalen Technologien können manuelle Arbeitsprozesse automatisiert und Fehlerquellen minimiert werden. Außerdem ermöglicht die Digitalisierung, Leistungen und Produkte besser an die Bedürfnisse der Kunden anzupassen und damit die Kundenzufriedenheit nachhaltig zu steigern.

Für diese Vorteile müssen die Stadtwerke Flensburg noch Investitionen im zweistelligen Millionenbereich für eine passende Systemlandschaft sowie darauf aufbauende Plattformen und Prozesse tätigen.

  1. Neue leistungsfähige Stromleitung

Bisher waren die Stadtwerke Flensburg über drei Hochspannungsleitungen an das dänische Stromnetz angebunden. Da der dänische Netzbetreiber eine komplett neue Leitung baut, führte dies zu der Frage, ob die Stadtwerke weiter in den Anschluss nach Dänemark investieren oder in Deutschland eine neue leistungsfähige 110.000 Volt-Stromleitung bauen wollen, um weiter den Anschluss an das Hochspannungsnetz zu gewährleisten. Die Wahl fiel auf den wirtschaftlicheren Bau einer neuen 110.000 Volt-Stromleitung in Deutschland, die ab 2025 in Betrieb gehen soll. Die Investitionskosten liegen bei über 40 Millionen Euro.

Finanzierung der Investition

Zusammen liegt die Investition für diese vier Projekte in mittlerer dreistelliger Millionenhöhe. Das muss sorgfältig geplant und finanziert werden.

Für den Umbau der Fernwärme zur Klimaneutralität werden die Stadtwerke die Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW) beantragen. Ende November 2022 erhielten die Stadtwerke die erfreuliche Nachricht, dass bereits die Erstellung des Transformationsplans zur Klimaneutralität mit einer sechsstelligen Summe gefördert wird.

Aufgrund einmaliger Sondereffekte werden die Stadtwerke in den Jahren 2022 und 2023 außerordentliche Ergebnisse insbesondere aus dem Geschäft außerhalb Flensburgs erwirtschaften.

Eine Hochrechnung der Stadtwerke aus dem dritten Quartal 2022 zeigt ein Ergebnis in voraussichtlich zweistelliger Millionenhöhe. Das wäre besser als geplant und besser als die Vorjahre. Für das Jahr 2023 ist ein Ergebnis im niedrigen, dreistelligen Millionenbereich geplant. Sowohl bei der Hochrechnung als auch bei dem Plan können sich aufgrund der Dynamik im Energiemarkt noch Abweichungen bzw. Plananpassungen ergeben.

Ab dem Jahr 2024, spätestens 2025, gehen die Stadtwerke von einer normalen Ergebniserwartung aus.

Dazu Dr. Dirk Wernicke: „Es ist gut, dass wir die einmaligen Gewinne aus Sondereffekten quasi als Rücklage oder Reserve für unsere Investitionen in den nächsten Jahren verwenden können und dürfen. Auch die Stadt Flensburg als 100%ige Anteilseignerin hat unseren Investitionsbedarf erkannt. Sie wird die Gewinnabführung im einstelligen Millionenbereich halten und den größten Teil des Gewinns bei den Stadtwerken belassen.“

Bundesförderung und Gewinne werden aber nicht ausreichen, um die Ausgaben für die Zukunft zu decken. Darum werden die Stadtwerke auch Kredite aufnehmen. Eine höhere Eigenkapitalquote auf Basis der guten Ergebnisse schafft dafür eine bessere Ausgangslage.

Dr. Dirk Wernicke fasst zusammen: „Investitionen der Stadtwerke in die Zukunft der Region in Höhe eines mittleren dreistelligen Millionenbetrages stehen Gewinne im niedrigeren, dreistelligen Millionenbereich, staatliche Förderung und die Aufnahme von Fremdkapital gegenüber.“

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