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Tchibo-Kette in der Krise: Gehälter eingefroren und keine Gehaltserhöhungen in diesem Jahr

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Obwohl das Unternehmen prüft, ob Filialen geschlossen werden müssen, wurden in den letzten Monaten 15 neue Shops eröffnet - Foto: Thomsen

Die renommierte Kaffeekette Tchibo kämpft mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten, was zur Folge hat, dass die Gehälter der Mitarbeiter eingefroren wurden. Laut einem Bericht der WELT, der sich auf ein internes Schreiben an die Belegschaft beruft, sind für dieses Jahr keine Gehaltserhöhungen vorgesehen.

Die Entscheidung wurde von der neuen Personalchefin Julia Braß und dem Vorstandsvorsitzenden Werner Weber in einem internen Schreiben an die Mitarbeiter bekanntgegeben. Die schwierige finanzielle Situation des Unternehmens im Jahr 2022, das "finanziell gesehen das schlechteste Jahr in der fast 75-jährigen Firmengeschichte" war, lässt laut WELT eine Gehaltsanpassung nicht zu.

Ein Sprecher von Tchibo bestätigte den Gehaltsstopp gegenüber der BILD-Zeitung. Er begründete die Entscheidung mit der allgemeinen wirtschaftlichen Lage im deutschen Einzelhandel, gestiegenen Kosten und der inflationsbedingt hohen Kaufzurückhaltung der Kunden. Trotzdem wurde den Mitarbeitern ein einmaliger Inflationsausgleich in Höhe von 1500 Euro gewährt.

Obwohl das Unternehmen prüft, ob Filialen geschlossen werden müssen, wurden in den letzten Monaten 15 neue Shops eröffnet und weitere Neueröffnungen sind für dieses Jahr geplant.

Trotz eines Umsatzes von 3,26 Milliarden Euro und einem vorläufigen Gewinn von 176 Millionen Euro im Jahr 2021 schätzte die Muttergesellschaft Maxingvest bereits im August letzten Jahres, dass der Umsatz und das Ergebnis im Jahr 2022 deutlich rückläufig sein würden. Als Ursachen wurden hohe Inflation, gestörte Lieferketten, der russische Überfall auf die Ukraine und die Corona-Pandemie genannt. Laut WELT bleiben auch hohe Lagerbestände ein Problem für das Unternehmen.

In einem firmeninternen Netz äußerten sich mehrere Mitarbeiter unzufrieden über die aktuelle Situation, die Arbeitsverdichtung und die sinkende Motivation bei gleichzeitig steigenden Leistungsanforderungen. Tchibo ist jedoch nur einer von vielen angeschlagenen Einzelhändlern in Deutschland. Modekonzerne wie Gerry Weber und Peek & Cloppenburg meldeten Insolvenz an, während auch Galeria-Karstadt-Kaufhof-Filialen und viele kleinere Läden schließen mussten. Der Handelsverband prognostiziert, dass allein in diesem Jahr rund 9000 weitere Geschäfte aufgeben werden.

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