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Teil 3 der Quarantäne Geschichte: Ein betroffener erzählt seine Geschichte

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Ich kann mich vage daran erinnern, großspurig auf der letzten Weihnachtsfeier, meine Zusage für diverse betriebliche Sportveranstaltungen gegeben zu haben. Au weia. Die Quarantäne verdirbt mir da natürlich das Trainingslager. Obwohl ich ja eigentlich die beste Ausrede ever habe um keinen Sport machen zu können, fühle ich mich trotzdem verpflichtet, zumindest ein wenig Fitness zu betreiben. Große Sportaktivitäten wie Bahnradfahren oder Hammerwurf fallen u.a. platzbedingt aus. Ich bin außerdem nicht davon überzeugt, dass mein intensives Darts-Training, Onlinepokersessions oder Schach auf dem „Anfänger-Level“ mir beim Firmenlauf nützlich sein werden.

Der große Hit für das Quarantäne-Sportprogramm sind sog. Eigengewichtübungen. Ich stoße auf die Challenge jeden Tag 100 Liegestütze zu machen, mindestens für einen ganzen Monat. Na wenn das nicht wie für mich gemacht ist! Dank einer „Spontankauf-Session“ vor langer Zeit auf Amazon, habe ich noch irgendwo eine Yoga-Matte Zuhause rumliegen. Die kann ich ja nun endlich benutzen. 100 Liegestütze. Pah! Die können 200 kriegen wenn sie wollen!

Die Leute im Internet, die diese Challenge absolviert haben, sehen am Ende der 30 Tage allesamt fitter aus. Sehniger. Drahtiger. Kantiger. Ich habe die Befürchtung, dass sich dieser Effekt nicht bei mir einstellen wird. Der Geist ist stark und das Fleisch hat verdammt nochmal willig zu sein. Die 100 Liegestütze dauern elendig lange. Nach 20 Stück muss ich eine Pause machen und ich beschließe, die restlichen in 8 x 10 Liegestützen zu pumpen. Aber auch das ist schwerer als erwartet. Ab den 60ern vibrieren meine Arme wie ein altes Nokia 3310. Als ich endlich bei 100 ankomme, bleibe ich erst mal liegen. Nicht weil ich das möchte – sondern weil ich nur noch Pudding in den Muskeln habe.

Angela Merkel hat gesagt, dass die Post kommt. Auch in der Quarantäne. Also horche ich ins Treppenhaus – nichts zu hören. Ich könnte ganz schnell die Treppen runterlaufen, zum Briefkasten gehen, die Post holen und wäre Schwupps wieder in der Wohnung. Gesagt getan. Schon auf halber Strecke höre ich, wie oben die Tür der Nachbarn aufgeht. So ein Mist, die kommen mir ja zwangsläufig entgegen! Als das nette, ältere Ehepaar mich entdeckt, halten sie kurz inne. Jetzt bloß mit offenen Karten spielen, sonst wird mir via Tratsch im Treppenhaus alles Mögliche angedichtet! Ahh der Herr Nachbar! Urlaub oder Corona? (Interessante Optionen) Uns ist ja sofort aufgefallen, dass ihr Wagen sich nicht vom Fleck bewegt hat!

Als ich erkläre, ich sei in Quarantäne aber kerngesund entspannen sie sich merklich. Ich komme jedoch nicht umhin, auch eine gewisse Skepsis zu erblicken. Vermutlich habe ich es meiner Challenge zu verdanken, dass ich alles andere als gesund aussehe. Naja, ich war auch nicht auf Publikumsverkehr eingestellt. Mal schauen, was der Briefträger gebracht hat…

Den letzten Teil der Quarantäne- Geschichte kannst du am 06.09.2020 nachlesen

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