Trotz neuer Promenade: Kaimauer am Yachthafen Galwik muss mit Betonblöcken gesichert werden
| von Thomsen / Foerde.news
Flensburg – Anfang Juni 2025 wurde der Renate-Delfs-Platz inklusive der neuen Fördepromenade feierlich eröffnet – doch nur wenige Meter nördlich zeigt sich ein anderes Bild: Die Kaimauer rund um den Hafen ist stellenweise in bedenklichem Zustand. Es bröckelt an Flensburgs Küste.
Bereits im November 2023 sackte – infolge der Sturmflut vom Oktober – ein Abschnitt der Kaimauer an der Hafenwestseite ab. Der Bereich musste zunächst gesperrt und später vollständig demontiert werden. Im Juli 2025 folgte die nächste Hiobsbotschaft: Auch an der Hafenostseite, in Höhe des Ballastkais, musste ein rund 15 Meter langer Abschnitt der 1913 erbauten Kaimauer gesperrt werden.
Im Yachthafen Galwik auf der Westseite sorgen seit Ende August nun tonnenschwere Betonblöcke für Verwunderung – jedoch nicht etwa durch die Stadt aufgestellt, sondern vom Eigentümer des Geländes. Laut Clemens Teschendorf, Pressesprecher der Stadt Flensburg, handelt es sich um eine Vorsichtsmaßnahme. „Die Blöcke sollen verhindern, dass Fahrzeuge zu nah an die Kante fahren. Die ist nämlich nicht mehr im allerbesten Zustand“, so Teschendorf im Gespräch.
Ein akuter Einsturz sei zwar nicht zu befürchten, doch schwere Fahrzeuge wie SUV sollten die Kante besser meiden. Die Stadt selbst sei nicht verantwortlich für die Maßnahme – laut Teschendorf handelt es sich mutmaßlich um eine Initiative des Eigentümers. "Grund dafür seien Hinweise auf die strukturelle Schwäche der Kaimauer gewesen," erklärt der Pressesprecher weiter.
Die verwendeten Betonblöcke lassen sich leicht stapeln und transportieren – in diesem Fall jedoch dienen sie einem anderen Zweck: der temporären Absicherung.
Bauarbeiten in Planung – Ausschreibung noch 2025
Auf die Frage nach dem Fortschritt bei der Instandsetzung der Kaimauer erklärte Teschendorf, dass sich das Projekt auf der Westseite derzeit in der Ausschreibungsphase befinde. Ziel sei es, die Promenade samt dahinterliegender Kaimauer grundlegend zu erneuern. Die öffentliche Ausschreibung soll noch dieses Jahr erfolgen, mit Baubeginn voraussichtlich Anfang 2026.
Auf der Ostseite hingegen werde derzeit die Struktur geprüft. Zuständig ist hier das Technische Betriebszentrum (TBZ), das sich auch alte Baupläne ansieht, um den Sanierungsbedarf besser einschätzen zu können.
Die Stadt Flensburg steht damit vor der Herausforderung, marode Hafeninfrastruktur zu sichern und gleichzeitig langfristige Lösungen anzustoßen – inmitten eines komplexen Geflechts aus Eigentumsverhältnissen und technischen Detailfragen.