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Warnstreiks bei der Bahn: Erhebliche Einschränkungen

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Sollten die Arbeitgeber weiterhin Verhandlungslösungen verweigern, könnten zukünftige Streiks die Verkehrsbetriebe und die Reisenden noch stärker beeinträchtigen. - Foto: Benjamin Reich

Am kommenden Freitag sind die Mitglieder der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) aufgefordert, zwischen 3:00 Uhr und 11:00 Uhr die Arbeit in etwa 50 Unternehmen niederzulegen, in denen derzeit Tarifverhandlungen stattfinden. Die EVG-Tarifvorstände Cosima Ingenschay und Kristian Loroch betonten, dass der Druck auf Arbeitgeber erhöht werden müsse, die die Forderungen ihrer Beschäftigten ignorieren und stattdessen Tarifverhandlungen nach Gutsherrenart führen wollten.

Die Tarifkommissionen hatten sich in der Tarifrunde 2023 auf Forderungen geeinigt, die insbesondere den unteren Lohngruppen helfen sollen, die stark gestiegenen finanziellen Belastungen besser zu verkraften. Nach vielen Diskussionen wurde ein Mindestbetrag von 650 Euro oder alternativ 12 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten beschlossen.

Die Arbeitgeber würden jedoch bislang Angebote unterbreiten, die wenig bis gar nichts mit den Forderungen der Tarifkommissionen zu tun hätten. Die Kommissionen würden ignoriert, kritisierte EVG-Tarifvorstand Kristian Loroch. Ingenschay und Loroch verwiesen darauf, dass jeder angesichts dieser Ignoranz der Arbeitgeber auf den Tisch hauen und sagen würde: "So geht das nicht weiter."

Die EVG wies auch den Vorstoß der Deutschen Bahn zurück, einen Abschluss auf der Basis des Schlichterspruchs im öffentlichen Dienst zu erzielen. Stattdessen solle konkret auf die Forderungen der EVG eingegangen werden, so die Tarifvorstände.

Ingenschay kritisierte, dass den Beschäftigten statt einer schnellen Lohnerhöhung bis zum Herbst oder Winter gewartet werden solle, bis es das erste Mal mehr Geld gibt. Angesichts der bewussten Ignoranz der Arbeitgeber riefen Ingenschay und Loroch nun zu einem weiteren bundesweiten Warnstreik auf und forderten die Arbeitgeber auf, ihre Verweigerungshaltung aufzugeben und endlich verhandlungsfähige Angebote zu machen.

Die beiden Tarifvorstände betonten, dass auch die Fahrgäste kein Verständnis dafür hätten, dass sich am Verhandlungstisch nur wenig bis nichts bewegt. Sie lobten die Beschäftigten für ihre Arbeit trotz der wachsenden Unzulänglichkeiten bei Bus und Bahn. Die Verweigerung der dringend benötigten Lohnerhöhung sei völlig inakzeptabel und sicher nicht im Interesse der Reisenden.

Der zeitlich befristete Warnstreik solle vor allem die Unternehmen treffen und nicht die Fahrgäste, erklärte Cosima Ingenschay. Ob dies der letzte Warnstreik in der Tarifrunde 2023 sei oder weitere folgen müssten, liege an den Arbeitgebern. Die Mitglieder seien bereit, ihre Forderungen durchzusetzen, und die Wut und das Unverständnis angesichts des respektlosen Verhaltens der Arbeitgeber seien verständlicherweise groß, so Ingenschay und Loroch.

In Anbetracht der anhaltenden Uneinigkeit in den Tarifverhandlungen fordern Ingenschay und Loroch die Arbeitgeber auf, ihre Verantwortung wahrzunehmen und die berechtigten Forderungen der Beschäftigten ernst zu nehmen. Sie betonen, dass es an den Arbeitgebern liege, Angebote zu unterbreiten, die die Grundlage für zielführende Verhandlungen bilden.

Der bevorstehende Warnstreik könnte erhebliche Auswirkungen auf den öffentlichen Verkehr haben, insbesondere auf die Fahrgäste. Die Tarifvorstände der EVG ermutigen jedoch die Beschäftigten, weiterhin ihre Arbeitgeber zur Rechenschaft zu ziehen und für eine gerechte Entlohnung zu kämpfen.

Sollten die Arbeitgeber weiterhin Verhandlungslösungen verweigern, könnten zukünftige Streiks die Verkehrsbetriebe und die Reisenden noch stärker beeinträchtigen. Ingenschay und Loroch drängen die Arbeitgeber, die momentane Situation als Gelegenheit zur konstruktiven Zusammenarbeit zu nutzen, um langfristig sowohl das Wohl der Mitarbeiter als auch das der Fahrgäste sicherzustellen.

Um sicherzustellen, dass die öffentliche Meinung und das Verständnis der Fahrgäste auf ihrer Seite bleibt, betont die EVG, dass sie stets bemüht ist, mit ihrem Streikrecht verantwortungsvoll umzugehen und die Unannehmlichkeiten für die Öffentlichkeit so gering wie möglich zu halten.

Die Tarifvorstände der EVG rufen ihre Mitglieder dazu auf, weiterhin Solidarität und Einigkeit zu zeigen und sich auf die anstehenden Arbeitskämpfe vorzubereiten, um die Tarifverhandlungen im Interesse der Arbeitnehmer erfolgreich abzuschließen. Gleichzeitig appellieren sie an die Arbeitgeber, ihre Haltung zu überdenken und einen fairen Dialog mit den Beschäftigten zu suchen, um eine für alle Beteiligten zufriedenstellende Lösung zu finden.

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