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Zu eng und zu alt– Polizei sucht neues Quartier - DHL-Gebäude im Visier

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Ein Umzug der Polizeidirektion Flensburg ist notwendig, da das denkmalgeschützte Gebäude nicht mehr den geforderten Raumbedarf deckt - Fotos: Thomsen

Flensburg – Die Polizeidirektion Flensburg steht offenbar vor einem Umzug. Der derzeitige Standort am Norderhofenden 1, ein denkmalgeschütztes Gebäude aus dem späten 19. Jahrhundert, entspricht nicht mehr den Anforderungen einer modernen Polizeibehörde. Bereits seit 1935 ist die Polizei in dem historisch bedeutsamen Bau untergebracht – doch mittlerweile fehlt es an Platz, moderner Technik und Sicherheit.

Das bestätigten das Innenministerium, die Gebäudemanagement Schleswig-Holstein AöR (GMSH) und die Polizeidirektion Flensburg in einer gemeinsamen Stellungnahme. Neben den räumlichen und technischen Defiziten liegt das Gebäude heute in einem hochwassergefährdeten Bereich. Eine dringend notwendige Sanierung an der Fassade und an den Fenstern ist im laufenden Dienstbetrieb nicht umsetzbar. Hinweise auf Schadstoffe gibt es derzeit nicht.

Denkmal trifft auf Realität
Der Altbau in Landesbesitz verursacht zwar keine Mietkosten und bietet rund 4.867 Quadratmeter Nutzfläche, ist aber für den heutigen Polizeialltag nur noch eingeschränkt nutzbar. „Eine Entscheidung über den Verbleib der Polizeidirektion fällt erst nach Abschluss der laufenden Standortanalyse“, so das Innenministerium. Welche Abteilungen bei einem möglichen Umzug betroffen wären, ist noch offen.

Vertrauliche Zahlen – sichtbare Einsatzfahrzeuge
Aus polizeitaktischen Gründen werden keine Angaben zur Personalstärke oder Fahrzeuganzahl gemacht. Dass regelmäßig mehrere Funkstreifenwagen vor dem Gebäude parken, sei für Passanten jedoch offensichtlich, betont die Polizeidirektion.

Logistikzentrum bald frei – Interesse am Postgebäude
Ein möglicher neuer Standort könnte sich unweit des aktuellen Sitzes ergeben: Das Gebäude an der Bahnhofstraße 40, in dem bislang die Deutsche Post DHL Group untergebracht ist, wird ab Sommer 2025 frei. DHL verlegt seinen Logistikbetrieb in einen neu errichteten, nachhaltig betriebenen Standort am Sophienhof. Der bisherige Standort sei baulich überholt, und der Mietvertrag läuft im Juni 2025 aus.

Nach Informationen der Redaktion wurde das künftig leerstehende Gebäude bereits von den beteiligten Personen und Organisationen in Augenschein genommen. Ob es als neuer Hauptsitz infrage kommt, ist derzeit offen – die Lage und die vorhandene Infrastruktur sprechen dafür.

Ein Gelände mit Geschichte – und Konflikten
Das Gelände rund um die Bahnhofstraße ist seit Jahren umstritten. Seit 2020 gibt es massive Proteste gegen ein geplantes Hotelprojekt im angrenzenden Bahnhofswald. Baumbesetzungen, Mahnwachen und gerichtliche Auseinandersetzungen führten 2023 zu einem gerichtlich bestätigten Baustopp. Ob das Areal künftig öffentlich genutzt werden kann, bleibt eine offene Frage.

Eine der vier großen Direktionen des Landes
Die Polizeidirektion Flensburg ist eine von vier Flächenbehörden in Schleswig-Holstein. Ihr Zuständigkeitsbereich reicht von der Stadt Flensburg über die Kreise Schleswig-Flensburg und Nordfriesland bis an die dänische Grenze – ein Gebiet von über 4.200 Quadratkilometern.

Fazit: Bewegung in der Stadt – und viele offene Fragen
Mit dem möglichen Auszug aus dem über 130 Jahre alten Gebäude am Norderhofenden geht nicht nur ein Stück Flensburger Polizeigeschichte zu Ende. Es eröffnet sich auch die Chance, Polizeiarbeit unter modernen Bedingungen neu zu denken. Ob die Bahnhofstraße 40 zur neuen Adresse wird, ist noch unklar – doch die Weichen für eine größere Veränderung sind gestellt.

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